UNIVERSALLOGIK

Hier schreibt Maciej Zasada

Kategorie: Ontologie

Warum mein Gottesbeweis funktioniert? Was zeichnet Gott aus, wie ist er zu definieren?

Obwohl die Antwort auf diese Fragen bereits im Text meines Beweises selbst enthalten ist, so fragen mich die Leute danach – vielleicht habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt …

Im ontologischen Beweis von Hlg. Anselm von Canterbury wird Gott als ein „vollkommenes“ Wesen definiert – der Begriff „vollkommen“ selbst jedoch gar nicht…

Dies ist ein Kardinalfehler. Derselbe, den uns die Kinder vorhalten, wenn wir versuchen, sie von unserer intellektuellen Überlegenheit zu überzeugen. Kinder fragen so lange, bis wir nicht in der Lage sind, die verwendeten Bedeutungen zu definieren, bis wir uns in Translationen verlieren und am Ende ein apodiktisches „… weil es so ist! Ende der Diskussion “ ausstoßen…womit wir gar unsere intellektuelle Hilflosigkeit unter Beweis stellen…

Die undefinierte Qualität, die der Gegenstand von Anselms Beweis ist, macht diesen unvollständig. Solange wir nämlich nicht genau wissen, wovon wir sprechen, indem wir „vollkommen“ sagen, solange können wir nicht über die Existenz eines Wesens spekulieren, dessen essenzielle Eigenschaft „die Vollkommenheit“ ist. Ohne genau zu wissen, worin Gottes Vollkommenheit besteht, können wir uns nicht auf sie berufen, um seine Existenz zu belegen. Den Rest des Beitrags lesen »

Einstein: ZWEITER EINWAND (zweite Widerrede). Con Fuoco.

Diese Schrift ist Teil einer breiteren Argumentation, welche sich momentan aus folgenden Schriften zusammensetzt:
„Einige Anmerkungen zur möglichen Geltung der absoluten Zeitlichkeit“
„Zasada: Prinzip der Gleichzeitigkeit“ (inkl. 3 Definitionen der Gleichzeitigkeit)
„Einstein: Reloaded“
„Einstein: Erster Einwand (erste Widerrede)“
„Definition der Gleichzeitigkeit von M. Zasada“

Definition der Gleichzeitigkeit von A. Einstein (Fig. 1):Es seien A, B zwei Punkte des Inertialsystems K, etwa die Endpunkte eines relativ zu K ruhenden Stabes, dessen Mittelpunkt M sei. Von M werde ein Lichtsignal nach allen Seiten ausgesandt. Das Prinzip der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit zwingt uns zu der Festsetzung, dass die Ankunft des Lichtsignals in A und die Ankunft in B gleichzeitig seien. Damit haben wir eine physikalisch sinnvolle Definition der Gleichzeitigkeit gewonnen.“

Definition der Gleichzeitigkeit von M. Zasada: Ereignisse geschehen gleichzeitig, wenn sie innerhalb einer und derselben Gegenwart geschehen.

Prinzip der Gleichzeitigkeit von M. Zasada: Zwei oder mehr Ereignisse können nur dann gleichzeitig geschehen, wenn sie einander distant sind.

Das Prinzip der Gleichzeitigkeit ist als logische Folge der Definition der Gleichzeitigkeit zu betrachten.

Postulat der Identität der Sache mit sich selbst (Zasada): Ein Ereignis ist dann und nur dann mit sich selbst identisch (wesensgleich), wenn es innerhalb seines exklusiven Koordinatenwertes x,y,z,t mit keinem anderen Ereignis gleichzeitig an einem Ort stattfindet.

In Verbindung mit Definition der Gleichzeitigkeit von M. Zasada konstatieren wir, dass Ereignisse K und K‘ nur dann gleichzeitig erfolgen, wenn K die Koordinaten x,y,z,t und K‘ die Koordinaten x‘,y‘,z‘,t besitzt (K und K‘ besitzen identische Zeitkoordinate)

Endgültige Definition der Gleichzeitigkeit von M. Zasada: Ereignisse geschehen gleichzeitig, wenn sie innerhalb einer und derselben Gegenwart an verschiedenen Orten stattfinden.

———

These: Die Definition der Gleichzeitigkeit von A. Einstein und das Prinzip der Gleichzeitigkeit von M. Zasada sind parallel gültig, obwohl sie sich, als Aussagen, gegenseitig ausschliessen.

Die genannten Aussagen bilden zusammen einen Widerspruch. Sie generieren nämlich, jede für sich, eine jeweils individuelle Perspektive auf die Wirklichkeit. Während Einsteins etablierte Theorie ein punktbezogenes Universum postuliert, in dem „jedes berechtigte Koordinatensystem (Inertialsystem) seine besondere Zeit hat“, lässt mein Postulat die Existenz einer Wirklichkeit zu, in welcher absolute Zeit- und Ortskoordinaten bestimmend sind.

Nach meinem Prinzip der Gleichzeitigkeit sind Inertialsysteme nur mit sich selbst identisch (gleichzeitig) und wenn Gleichzeitigkeit zwischen getrennten Ereignissen stattfindet, dann müssen diese voneinander (beliebig) entfernt sein (es ist keine Identität der Koordinatenwerte zwischen getrennt gleichzeitig stattfindenden Ereignissen möglich – gerade diese Identität ist aber für die Gültigkeit der Einsteinschen Relativitätstheorie fundamental). Mein Prinzip der Gleichzeitigkeit entscheidet, dass zum einen die Existenz einer universellen Zeitrechnung angenommen werden muss (denn räumlich getrennte Ereignisse A und B – Ereignisse, welche in beliebiger Entfernung zueinander stehen – nur dann gleichzeitig erfolgen können, wenn sie beide innerhalb einer und derselben Gegenwart erfolgen, was dazu führt, dass die Existenz einer und derselben, für A und B gemeinsam gültigen Zeit postuliert werden muss), zum anderen die Existenz eines universellen Kordinatensystems als eines Bezugssystems für sämtliche Ereignisse innerhalb des Universums.
Ich postuliere damit eine Wirklichkeit, in welcher das gesamte Universum die Bühne für die universelle Gleichzeitigkeit der Ereignisse darstellt.
Es stehen sich also zwei gegensätzliche Perspektiven auf die Wirklichkeit gegenüber, zwei gegensätzliche Perspektiven auf die Physik des Universums: Physik der relativen und Physik der absoluten Werte. Die Frage ist, ob diese miteinander tatsächlich unvereinbar sind (ob sie zwei disjunktive Physiken bilden), oder ob zwischen ihnen doch eine theoretische Korrespondenzebene existiert.
Ihre Unvereinbarkeit ist offensichtlich, und wir wissen über das Zutreffen der Einsteinschen Postulate genau Bescheid, doch, auf der anderen Seite, ist der physikalische Zustand der gleichzeitig erfolgenden Ereignisse, wenn diese in keinerlei relativistischen Beziehung zueinander stehen, mittels der Relativitätstheorie nicht ermittelbar. Dass aber gleichzeitig mit den aktuell auf Erden erfolgenden Ereignissen, Ereignisse im ganzen Universum stattfinden, ist unumstritten.

Zunächst ist anzumerken, dass Einsteins Behauptung: „jedes berechtigte Koordinatensystem (Inetrtialsystem) besäße seine besondere Zeit“ nur aufgrund der Tatsache formuliert werden kann, dass eine Gleichzeitigkeit getrennter Ereignisse innerhalb eines konkreten Koordinatenwertes als möglich deklariert wird. Dies tut A. Einstein. Doch ist diese Deklaration als Quelle des daraus folgenden Naturgesetzes alleinig berechtigt?

Einstein schreibt:
„Sind x, y, z, t die Raum-Zeit Koordinaten eines Punktereignisses in bezug auf ein System K , wiederum x‘, y‘, z‘, t‘ die Koordinaten desselben Ereignisses in bezug auf ein System K‘, das relativ zu K mit der Geschwindigkeit v bewegt ist, so ist klar, dass bei gegebener Orientierung und Lage von K‘ gegen K die gestrichenen Koordinaten durch die ungestrichenen völlig bestimmt sein müssen (Koordinatentransformation)“.

„Um […] brauchbare Transformations-Gleichungen zu bekommen, braucht man (daher: mz) nur die Bedingung zu erfüllen, dass ein und derselbe Lichtstrahl sowohl relativ zu K als auch relativ zu K‘ die Geschwindigkeit c hat.
Eine Kugelwelle breitet sich aus vom Anfangspunkt des Koordinatensystems gemäß der Gleichung
IMG_2649, wobei gemäß dem pythagoreischen SatzIMG_2647gesetzt ist. Dafür kann man auch schreiben, indem man obige Gleichung quadriert

IMG_2650(Zasada: Gleichung (4) bestimmt den Koordinatenursprung des Kordinatensystems r(=x),y,z,t in bezug auf K)

„Da ferner das Gesetz der Ausbreitung des Lichts nach dem Relativitätsprinzip in bezug auf K‘ das gleiche sein muss, wie in bezug auf K, so muss derselbe Ausbreitungsprozess auch bezüglich K‘ durch eine Kugelwelle von der Ausbreitungsgeschwindigkeit c beschrieben werden. Die gesuchte Transformation muss daher so beschaffen sein, dass ihr zufolge die Gleichung (4) und die Gleichung (4a) einander bedingen müssen. Durch diese Bedingung ist die Transformation der Raum-Zeit-Koordinaten im Wesentlichen bestimmt.
IMG_2651(Zasada: Gleichung (4a) bestimmt den Koordinatenursprung des Kordinatensystems r'(=x‘),y‘,z‘,t‘ in bezug auf K‘)

[…]Noch einfacher kann man die Lorentz-Transformation dadurch charakterisieren, dass sie die (identische) Gültigkeit der GleichungIMG_2655bedingt. Hierauf beruht, wie wir sehen werden, der wichtige formale Fortschritt, den die spezielle Relativitätstheorie durch Minkowski erfahren hat.
Für das spätere sei noch bemerkt, dass gemäß der Lorentz-Transformation die Gleichungen (6) nicht nur für Koordinaten eines Punktereignisses, sondern auch für die Differenzen der gleichartigen Koordinaten zweier Punktereignisse gelten […] Sind die Koordinatendifferenzen unendlich klein, d.h. die Ereignisse räumlich und zeitlich unendlich nahe, so erhält man zwischen diesen Differenzen (dx, dy, dz, dt, bzw. dx‘,dy‘, dz‘, dt‘) die GleichungIMG_2656Ende Einstein“.

Zasada: Durch was erfährt oben aufgeführte Operation (6a) ihre Berechtigung?
Durch Einsteins Behauptung, xyz wäre im Unendlichen gleich x’y’z‘ . Doch die Gleichung xyz = x’y’z‘ (stellvertretend für Gleichungen 6, 6a) bedeutet strikt mathematisch betrachtet, dass zwischen gar keinen Koordinatensystemen ein Unterschied besteht, nicht nur zwischen solchen, die unendlich nah aneinander stehen. Absurd.
(6a) steht eindeutig im Widerspruch zum Postulat der Identität der Sache mit sich selbst, das da besagt, dass wir von einem singulären Ereignis nur dann sprechen können, wenn es innerhalb seines exklusiven Koordinatenwertes x,y,z,t mit keinem anderen Ereignis gleichzeitig ist.
Wäre Gleichung (6a) eine gültige physikalische Aussage, wäre sie eher mit der physikalischen Definition der Gegenwart als mit der „Definition der Gleichzeitigkeit“ gleichzusetzen. Und (6a) ist in der Tat eine physikalisch gültige Definition der Gegenwart, und nicht Definition der gegen 0 konvergierenden Unterschieds zwischen Bezugssystemen K und K‘, denn wenn auch der Unterschied zwischen Koordinatensystemen K und K‘ von Einstein als unendlich klein deklariert wird, so beträgt er niemals 0. Koordinaten sind physikalisch definierte Größen und als solche unterliegen sie strengen mathematischen Gesetzen. Wenn ein mathematischer Wert (eine Folge) gegen 0 konvergiert, dann ist ein beliebig nahe an 0 liegender Wert immer noch nicht gleich 0, vielmehr ist der Bereich der Differenz zwischen beliebigen Elementen der Folge und ihrem Grenzwert immer unendlich groß. Der Bereich dieser Differenz kann nämlich unter keinen Umständen vervollständigt werden.
Genauso muss die Gleichung (6a) interpretiert werden.

Die Aussage dieser Gleichung ist nicht etwa die, dass Koordinatensysteme K und K‘ auf der theoretischen Basis der Unendlichkeit der räumlich-zeitlichen Koordinatendifferenz miteinander verschmelzen (womit sie als gleichzeitig betrachtet werden können), sondern vielmehr die, dass ihre räumlich-zeitliche Gleichheit (welche in der Gleichung 6a ausdrücklich formuliert wird) ihre Identität bedeutet [und eine eindeutige Identität von K und K‘ ein physikalisches Merkmal eines selbstidentischen Ereignisses, d.h. eines Ereignisses innerhalb einer und derselben, exklusiv für ihn geltenden Gegenwart ist (Postulat der Identität der Sache mit sich selbst (Zasada): Ein Ereignis ist dann und nur dann mit sich selbst identisch (wesensgleich), wenn es innerhalb seines exklusiven Koordinatenwertes x,y,z,t mit keinem anderen Ereignis gleichzeitig an einem Ort stattfindet)].

Behauptung: Aufgrund dieser Überlegung und unter diesen Umständen sind wir berechtigt zu behaupten, dass (6a) nicht etwa die Abbildung der Gleichzeitigkeit zwischen den Ereignissen K und K‘, sondern die Abbildung ihrer Identität ist. Ferner, und zwar durch die Feststellung des Verhältnisses der Identität, sehen wir uns berechtigt zu behaupten, dass die Gleichung (6a) eine physikalische Abbldung der Gegenwart sei.

Berechtigung: Besteht zwischen den Koordinaten x,y,z,t eines Ereignisses K und den Koordinaten x‘,y‘,z‘,t‘ eines Ereignisses K‘ kein Unterschied, so sind diese Ereignisse identisch, d.h. dass es sich bei Koordinatensystem K und Koordinatensystem K‘ um ein einziges Koordinatensystem (Ereignis) handelt (s. das „=“ – Zeichen der Gleichung 6a). Nicht etwa um zwei gleichzeitig erfolgende, unendlich nah einander stehende Ereignisse.

Somit, mittelbar, erfährt das Poinzip der Gleichzeitigkeit von M. Zasada seine logische und seine physikalische Berechtigung, denn sollte die Gleichung (6a) tatsächlich nicht als Definition der Gleichzeitigkeit zweier Ereignisse, sondern als Definition der Gegenwart interpretiert werden (wofür das „=“ – Zeichen und Gleichungswerte (4) und (4a) sprechen), so würde in diesem Kontext das Zasadasche Prinzip noch vor der Einsteinschen Definition der Gleichzeitigkeit gelten (denn dann wäre zuerst die Gegenwart definiert (6a) – die Gleichzeitigkeit ließe sich ferner aus dieser, und zwar genau mittels des Zasadaschen Postulats, logisch ableiten…und nicht umgekehrt.

Genau hier beginnt es.


Hinweis: Erstveröffentlichung 04.12.2017 / ©Maciej Zasada
Nachdruck, Verwertung und / oder Verbreitung nur mit schriftlicher Genehmigung. Der Artikel und der Inhalt unterliegt dem deutschen Urheberrecht.

iLogik. Die Werteasymmetrie innerhalb der klassischen Logik als Gründungsimpuls.

Eine erkannte Lüge ist potenziell die verlässlichste der erreichbaren Erkenntnisse (vorausgesetzt, sie wird endgültig als Lüge identifiziert). Die Erkenntnis der Falschheit kann nämlich, im Gegensatz zu der Erkenntnis der Wahrheit, absolut sein…(die logische Allgemeingültigkeit der Falschheit kann durchaus entschieden werden – die logische Allgemeingültigkeit der Wahrheit dagegen nicht).

Wenn daher behauptet wird, dass es keine absolute Wahrheit gibt, dann gilt diese Behauptung bis auf die Wahrheit der Erkenntnis der Falschheit einer endgültig als Lüge erkannten Lüge [wir erkennen darin eine Lüge endgültig und behaupten: „es ist nicht der Fall, dass p“…und es stimmt: es ist wahr, dass ¬p].

Wenn man erkennt, dass klassisch-aristotelische Logik ein System der Falschaussagenverwaltung ist (verlinkt ist ein Artikel, in dem wir dies behaupten und unsere Behauptung hinreichend begründen), sollte man gleichzeitig erkennen, dass die Behauptung der Nichtexistenz der absoluten Wahrheit falsch, bzw. unvollständig sei, denn eine endgültig erkannte Falschheit, als eine Erkenntnis, sehr wohl absolut sei, und als solche, sei sie eine Form der Erkenntnis (der Wahrheit)…

Dies als ein Beweis der Unvollständigkeit und der Widersprüchlichkeit des logischen Wertigkeitsprinzips der Aussagenlogik…

Die Metaebene der logischen Betrachtung. Eine neue Logik?

Die Emanzipierung von zweiwertigem, widerspruchsfreiem Denken gestaltet sich ausgesprochen schwierig. Das Denken in Kategorien der Zweiwertigkeit hat ein beinahe „physiologisches“ Motiv, das sich in Gegenüberstellung des seienden „Ichs“ und des objekthaften „Es“ vollzieht. Die Trennung von dem zweiwertigen Paradigma ist vielleicht aus dem aktuellen Stand der Logik überhaupt nicht denkbar. Vom Fleck kommen, sollte dennoch versucht werden…

132.) Der Bruch: Wenn man über die Wahrheit von p diskutiert, und wenn in der Diskussion für zwei logisch getrennte, sich gegenseitig ausschließende Standpunkte (p / ¬p) argumentiert wird, und wenn sich im Laufe der Diskussion herausstellen soll, dass p (dass es nicht der Fall sei, dass ¬p), dann ist die resultierende Wahrheit, welche sich aus dieser Disskussion ergibt, nicht etwa, wie die klassische Logik verlangt, p, sondern gerade ¬p. 

Die Tatsache, dass sich innerhalb einer zweiwertigen Dialektik, nie eine absolute Wahrheit herleiten lässt (was zur Folge hat, dass jede behauptete Wahrheit, sich früher oder später als falsch erweist), impliziert nämlich, dass auch die behauptete Wahrheit p, sich früher oder später als falsch erweisen wird. Dies hat wiederum zur Folge, dass die einzige verlässliche und belastbare „Wahrheit“, welche aus der Auseinandersetzung (p / ¬p) folgt, gerade die soeben untergegangene „Falschheit“ (¬p) ist.

Es erscheint daher fraglich, ob ein logisches System, welches uns nach Wahrheit suchen lässt und welches die Qualität der Erkenntnis der Wahrheit über die Qualität der Erkenntnis der Falschheit stellt, überhaupt sinnvoll ist, denn wäre es nicht sinniger, gezielt nach Falschheit zu suchen, um auf diese Art und Weise verlässliche Wissensstrukturen zu begründen; wäre es nicht sinniger, die Erkenntnisse der Falschheit, statt die der Wahrheit zu sammeln, um mit Gewissheit sagen zu können „es ist nicht der Fall, dass p,q“, statt immer wieder nach der ständig vor uns weglaufenden, amorphen Wahrheit zu suchen?

Der Beweis für die Werteasymmetrie des aussagenlogischen Kalküls und die Vorstellung der sich daraus ergebenden Möglichkeit einer universellen Ebene der Logik.

133.) These:  Es ist durchaus möglich, eine universelle Ebene des Denkens vom Standpunkt des hiesigen Wahr-Falsch-Formalismus aus zu erreichen.

Eine Aufwertung des logischen Bezugsrahmens des Denkens wird sich im Zuge eines induktiven Entwicklungsprozesses innerhalb des zweiwertig-logischen Paradigmas erreichen lassen, oder auch nicht…

Wir behaupten zwar, dass die klassisch-zweiwertige Aussagenlogik und verwandte Systeme unvollständig und widersprüchlich sind, wir hegen aber die Hoffnung, dass sie, gleichzeitig, als Teilmengen der übergeordneten und vollständigeren Universallogik betrachtet werden können, und dass sie als solche, eine Verbindung mit der Universallogik bilden.

Wir behaupten hier, dass die endgültige Erkenntnis der Unvollständigkeit und der Widersprüchlichkeit der Aussagenlogik nicht weniger ist, als eine universallogische Erkenntnis. Wir erkennen nämlich absolut und endgültig.

133.1) Repräsentanz statt Reflexion.

Die Widersprüchlichkeit der Aussagen muss an sich kein universallogisches Ausschlusskriterium sein. Die Widersprüchlichkeit kann ein Merkmal sein, mit dem eine Universallogik durchaus operieren kann. Die Frage ist nämlich, was wir als widersprüchlich bezeichnen und ob diese Bezeichnung universal gilt.

Praktisch jede wahrheitsfähige und gültige Aussage ist nämlich widersprüchlich – teilweise, wegen ihrer bloß temporären Geltung, teilweise, weil eine Aussage und ihre Logik ganz verschiedenen logischen Kategorien angehören (logisch kann eine Aussage lediglich repräsentieren – sie ist stets eine formale Darstellung der Welt und der logischen Verhältnisse darin).

Die gültigen Grundkategorien der Repräsentation sind wie folgt:

– Logik(en)

– Welt(en)

– Aussage(n)).

Es gibt logische Welten, innerhalb derer, alle gültigen Aussagen absolut sind, und es gibt welche, in denen es nicht der Fall ist (als logische Welten verstehe ich die abgeschlossenen Bedeutungsräume, wie die Bedeutungsräume der mathematischen Ausdrücke, oder die Bedeutungsräume der elektronischen Prozesse, oder den Bedeutungsraum der Aussagen über die Welt, wie sie einerseits als logische Kategorie ist, und wie sie andererseits durch die Aussagen repräsentiert wird).

133.1.2) These: Die Bedeutungen sind Repräsentanzen.

Dass Aussagen selbst nichts anderes als Repräsentanzen sind, ist selbstverständlich. Als Repräsentanzen gehören aber sämtliche Aussagen derselben logischen Kategorie, wie alles, was sie ausdrücken. Deshalb kann der Weg gefunden werden, die Welt sowie ihre Repräsentanzen und Aussagen miteinander zu vergleichen.

Beispiel: absolut und wahr ist fraglos folgende formelle Repräsentanz:

p → q“

die Aussage „wenn es regnet, dann gehe ich heim„, welche genau ihre Bedeutung repräsentiert, ist aber nicht absolut, denn sie entspricht nicht immer der Wahrheit…

133.1.3) These:Die Wahrheit wird offenbar oft zur Lüge, sobald sie sprachlich erfasst wird, sobald sie durch Ausdrücke konkret repräsentiert (bezeichnet) wird. Dies liegt an der Logik der Aussagen, nicht an der Logik der Welt.

Beispiel: p und ¬p drücken meistens das Vorhandensein oder das Fehlen eines besonderen Prädikats oder eines Umstandes („es regnet / es regnet nicht“, „p ist grün / p ist nicht grün“). Es muss formal sichergestellt sein, wann eine Negation eine Verschiedenheit und wann sie einen absoluten und ausschließenden Gegensatz der Elementarwerte meint. Die Gegensatz-Aussagen (B lebt / B ist tot) werden sich dann eindeutig von den Prädikaten-Aussagen (p ist grün / p ist nicht grün) unterscheiden.

133.1.4) These: Eine „absolute“ Logik muss, wenn sie mit Wahrheitswerten der klassischen Logik operiert, mit absoluten (also universalgültigen / unvergänglichen) Wahrheitswerten operieren.

Wenn es möglich sein soll, eine gültige Verbindung mit der Ebene des Absoluten herzustellen, dann kann dies nur mithilfe der absoluten Aussagen erfolgen, d.h. mithilfe solcher Aussagen, welche innerhalb der klassischen Logik realisiert werden, und deren Wahrheitswerte absolut sind (d.h. auch in Rahmen einer Universallogik notwendig gelten). Dafür müsste aber der Aussagenlogik ein stabiler Bedeutungsrahmen verleiht werden.

Wir werden daher die semantische Berechtigung und die Bedeutung der Grundwerte der klassischen Logik hinterfragen – namentlich den Grundwert der Wahrheit und den Grundwert der Falschheit. Wir werden nicht nur die Bedeutung der Grundwerte, sondern auch die Notwendigkeit der „Umwertung“ der orthodox-logischen Wertemechanik erkennen.

133.1.4.1) Frage: Kann etwa die Falschheit der Aussagen als „absolut“ betrachtet werden, sobald erkannt wird, dass der Ausdruck einer absoluten Wahrheit innerhalb der Aussagenlogik praktisch ausgeschlossen ist?

Wenn ja, dann müssten die Wahrheitswerte der Aussagenlogik, bezogen auf ihre Absolutheit, asymmetrisch beschaffen sein…

133.1.5) Beweis der These #132.):

Ist das Verhältnis zwischen Wahrheit und Falschheit, bezogen auf ihre Absolutheit tatsächlich asymmetrisch, würde es weitreichende Konsequenzen für die Logik haben.

133.1.5.1) Behauptung: Wir behaupten, dass das Verhältnis zwischen Wahrheit und Falschheit innerhalb des klassisch-zweiwertigen Formalismus, bezogen auf ihre Absolutheit, tatsächlich asymmetrisch ist.

133.1.5.2) Das Existenzargument.

Wir können die Wahrheit der Existenz von Sokrates mit ziemlicher Sicherheit bejahen (die Annahme, dass Sokrates einmal gelebt haben soll, ist sehr wahrscheinlich wahr). Wir können die gegenwärtige Existenz von Sokrates dagegen mit Sicherheit ausschließen (die Aussage, dass Sokrates gegenwärtig lebt, ist falsch). Auch die zukünftige Existenz von Sokrates kann getrost ausgeschlossen werden.

Die „Falschheit“ der Existenz von Sokrates erweist sich also spätestens im Augenblick seines Todes als absolut.

Eine Falschheit der Existenzaussage kann also als absolut (allgemeingültig) betrachtet werden, weil sie in die Zukunft wirkt (eine überführte, endgültige Falschheit der Existenzaussage wird auch in Zukunft gelten). Die gegenwärtige Wahrheit dagegen wirkt ausschließlich in die Vergangenheit (wir können mit Sicherheit behaupten, was wahr (gewesen) ist – ob dagegen die Wahrheit von heute noch morgen gültig wird, ist aus der gegenwärtigen Sicht unabsehbar).

Über die Asymmetrie der Wahrheitswerte…dialektisch mit R.

R: Mein Problem bei der ganzen Sache ist, dass ich nicht verstehe, warum eine Falschheit absolut erkannt werden kann, eine Wahrheit (bis auf die der Falschheit) aber nicht, wenn für beide die gleichen Kriterien von Widerspruchsfreiheit und Vollständigkeit und auch Abstufungen sowie temporäre (Un-)Gültigkeiten gelten? Wenn ich behaupte, die Sonne scheint, kann das doch genauso wahr, wie falsch sein.

mz: Es ist ganz einfach: wenn behauptet wird, dass es keine absolute Wahrheit gibt, dann ist eben die Falschheit absolut, denn dass einem logischen Werte eine absolute Geltung zukommt ist nach den Regeln der zweiwertigen Logik entschieden. Dies folgt aus den Prinzipien der Zweiwerigkeit, bei denen ausschließlich entweder p oder ¬p wahr sein kann. Wenn von der Prämissen-Existenz-Zweiheit (p und ¬p), kein p existiert, dann existiert eben ¬p, tertium non datur.

Der Sinn des ganzen ist, sich zu fragen, warum suche ich nach Wahrheit, warum die Logik, welche ganz nach Wahrheit ausgerichtet ist, wo Falschheit mindestens gleichberechtigt, und u.U. einfacher und eindeutiger zu extrahieren ist. Denn überführte, endgültige Falschheit ist in dem Sinne absolut, als sie unmöglich (jetzt und in Zukunft) wahr werden kann.

R: Gleichberechtigung von Wahrheit und Falschheit ist, glaube ich, das, was ich meine. Aber dann würde auch gelten, dass überführte Wahrheit in dem Sinne absolut ist, als sie unmöglich falsch sein kann. Wenn absolute Falschheit überführbar ist, warum bei Gleichberechtigung nicht auch absolute Wahrheit? Sorry…

mz: Wenn beide Werte gleichberechtigt (symmetrisch) wären, warum dann ausgerechnet Wahrheit „gut“ und „erstrebenswert“ sein soll?

R: Wahrheit deshalb, weil sie ein Wert ist – und Du gerade um sie ringst…Wahrheit gleich Verlässlichkeit, Struktur, Orientierung, Halt. Falschheit gleich Chaos, Beliebigkeit, Lüge. Mit allen Konsequenzen.

mz: Eine Lüge, die zur Wahrheit mutiert, welche dann Struktur und Orientierung gibt?Merkst Du die „verkehrte Logik“ darin? Von der eingemauerten und „ewigen“ „Wahrheit“ ganz zu schweigen.

Die Lüge ist mir so alltaglich, die Wahrheit habe ich noch nie getroffen. Ich ringe nicht um die Wahrheit und vor Allem: ich ringe nicht mit Lüge um die Wahrheit, ich ringe um eine Rationalität, in welcher die logische Alternativdynamik der logischen Werte keine Rolle mehr spielt.

R: Falsches, das wahr werden kann, aufgrund neuer Erkenntnisse. Ganz sicher nicht generell, sondern punktuell. Wahrheit begegnet mir, lieber Mattes. So wie Falschheit auch. Aber Wahrheit fühlt sich so viel besser an. Deine Logik oder Rationalität wird den Anspruch auf Wahrheit haben. Wer will schon so kluge Dinge entwickeln und dann sagen, ist aber sowieso falsch? Du nicht.

mz: Genau das, weil es darum geht, jahrtausendealte „Prozeduren“ aufzubrechen. Es kann doch nicht sein, dass das Denken so eingleisig und schmalspurig in alle Ewigkeit geht…Dies wäre eine Katastrophe.

Die Falschheit des körperlichen Daseins von Sokrates ist, seit dem Augenblick seines Todes, absolut.

R: Du Drückst eine Wahrheit negativ aus! Minus mal minus gleich plus! 😉

mz: Die Wahrheit des Seienden, dessen Dasein, sich im Moment des Todes endgültig und für alle Zeiten als falsch erweist…😗

R: Wahr. Aber vielleicht auch nicht. Änderung der Daseinsform. Alles wird wahr. Erkenntnis absoluter Wahrheit.

mz: Nichts ist falsch. Nichts ist wahr. Guter Ausgangspunkt: die Erkenntnis der Ungültigkeit des Wertigkeitsprinzips.

R: Immerhin Gleichberechtigung von Wahrheit und Falschheit, wenn auch in ihrer Nichtexistenz… 🙃

mz: Einspruch. Keine begriffliche Gleichberechtigung, denn die Falschheit des Seins ist (irgendwann, sogar und auch für Sokrates) absolut. Die Wahrheit des Seins kann für Sokrates nicht als absolut bezeichnet werden. Nicht ab dem Zeitpunkt, ab dem das Leben von Sokrates geendet hat. Man bedenke, dass die alternative Bedeutung von der „Falschheit des Seins“, die „Wahrheit des Seins“ ist, und nicht die (von dir unterstellte) „Wahrheit des Nichtseins“.

„Falschheit des Seins“ und „Wahrheit des Nichtseins“ sind nämlich synonyme Begriffe, keine in dem Fall erforderlichen Antonyme (antonym bezeichnend, wie „wahr“ und „falsch“).

R: Warum kann ich nicht (Beispiel Sokrates) sagen, die Wahrheit der körperlichen Nichtexistenz von Sokrates ist seit dem Augenblick seines Todes absolut?  Ist ein Synonym, das auf den Begriff der Falschheit verzichtet. Und beide Aussagen sind gleichermaßen absolut. Oder?

mz: Beide Aussagen („Falschheit des Seins“ und „Wahrheit des Nichtseins“) sind gleichermaßen absolut, weil sie eben synonyme Aussagen sind. Dass synonyme Aussagen, oder bedeutungsgleiche Ausdrücke dieselbe semantische und logische Wirkung (Bedeutung) haben, ist ja selbstverständlich, oder?

Zwischen der Bedeutung von „Falschheit des Seins“ und „Wahrheit des Nichtseins“ besteht kein semantischer Gegensatz, der aber dadurch, was durch sie ausgedrückt werden soll (Existenz oder Nichtexistenz des jeweiligen Seins), notwendig wäre. Beide Aussagen sollen ja gegensätzliche Zustände repräsentieren

R: Wahrheit der Nichtexistenz bedeutet dasselbe wie Falschheit der Existenz. Also sind doch absolut wahre Aussagen möglich??? 

mz: Nur dann offenbar, wenn sie dasselbe wie absolut falsche Aussagen ausdrücken…Dies hat aber keinen logischen mehr, sondern einen semantischen Grund [logisch ausgedrückt erreichen wir damit: wenn a=b und wenn b=c, dann a=c (was trivial ist); gesucht ist aber: wenn a ein Gegenteil von b ist, und wenn a = c, dann b ≠ c]

R: Aber die Absolutheit der Wahrheit gibt es trotzdem nicht?

mz: Nein, Formal ausgedrückt bedeutet „Wahrheit der Nichtexistenz von Sokrates“ folgendes:

– „es ist wahr, dass es falsch ist, dass Sokrates lebt…“, [I]

was einfach ausgedrückt bedeutet:

– „es ist falsch, dass Sokrates lebt“ [II]

Obwohl die Aussagen I und II dasselbe ausdrücken und im gleichen Sinne absolut sind, ist nur Aussage II logisch korrekt.

Wenn also die kategoriale Abgrenzung von Wahrheit und Falschheit beibehalten wird, sind die logischen Verhältnisse klar und die Werteasymmetrie zwischen den Grundwerten der klassischen Aussagenlogik deutlich erkennbar.
Um diese Deutlichkeit in der Logik zu erreichen, postuliere ich die Ergänzung der Aussagenlogik um universalgültige Funktoren für
a) „wahr“,
b) „falsch“,
c) „absolut“, ablt
d)“temporär“, temp
e) „p ist verschieden von 
¬p“, (p><¬p)
Beispiel:
 p ∧ ¬p (wobei p><¬p)
f) „p ist ein Gegenteil von 
¬p“ , (p<>¬p)
Beispiel:
 p ∨ ¬p (wobei p<>¬p)(denn der jeweilige Wert von p und von ¬p muss, wie wir festgestellt haben, nicht unbedingt und apriorisch als ein Gegensatz formuliert sein – das Zeichen „¬“ im Ausdruck „¬p“ markiert nämlich bislang nur die Verschiedenheit des Wertes von p bezüglich des Wertes von ¬p, d.h. alles, was nicht p ist [namentlich auch das, was absolut keine logische Verbindung mit p hat, oder gar unsinnig ist], kann als ¬p bezeichnet werden – dies führt zu Missverständnissen, wie oben gezeigt. Diese Missverständnisse führen im richtigen Leben manchmal dazu, dass auf Leben und Tod gekämpft wird)

g) „p und ¬p schließen sich gegenseitig aus“

h) „p und ¬p schließen sich nicht gegenseitig aus“

i) „(endgültig) erkanntals
Wir erkennen hier, dass das Kalkül, dass sich der o.g. Symbolik, zusätzlich zu der Funktorenmenge der Aussagen-, bzw. Prädikatenlogik bedienen würde, kein klassisches Kalkül im Sinne der Aussagenlogik sein kann, denn es sich sowohl dem Verbot des Widerspruchs, als auch dem Prinzip „Tertium non Datur“, als auch dem Gebot der Selbstidentität des Seienden widersetzt, bzw. diese nicht berücksichtigt (es gelten nämlich in ihm p und ¬p gleichzeitig, mit allen Konsequenzen…z.B. der Konsequenz, dass kein Gegensatz der Werte logisch obligatorisch wäre – dies bedeutet, dass der Kampf der Gegensätze nicht sinnvoll im logischen Sinne erscheinen müsste. Dies erachte ich als eine ziemliche Errungenschaft, obwohl sie so unspektakulär, wie nur möglich ist – dies ist das logische Ende der archaischen Epoche auf Erden).“Dies ist vielleicht nicht das Ende und nicht der Anfang vom Ende, aber der Anfang vom Anfang vom Ende“.

Die relativ zur Aussagenlogik erhöhte Sinnhaftigkeit und die relativ zur Aussagenlogik erhöhte Vollständigkeit des neuen Kalküls, erkennen wir dabei allemal.
Es erscheint auch wichtig, dass eine deutliche Grenze zwischen diesem ergänzenden Kalkül und Aussagenlogik auszumachen ist. Wäre dies nicht der Fall, müsste das neu entstandene Kalkül als bloße Ergänzung der aus Prinzip (und nach wie vor) unvollständigen Aussagenlogik bezeichnet werden.

Es entstand hier, aus meiner Sicht ganz einfach, eine völlig neue, vollwertige Logik.

Für Resi


Hinweis: Erstveröffentlichung 17.08.2017 / ©Maciej Zasada
Nachdruck, Verwertung und / oder Verbreitung nur mit schriftlicher Genehmigung. Der Artikel und der Inhalt unterliegt dem deutschen Urheberrecht.

Theorie der Zeit XXXI. Einige Anmerkungen zur Geltung der universellen Zeitlichkeit (die Entfaltung der Lochstreifen-Metapher).

Problemstellung: Die Gegenwart ist entweder relativ und standpunktabhängig…oder sie ist absolut und standpunktunabhängig…oder sie ist sowohl relativ als auch absolut…
Problem: Die Existenz der absoluten, universalgültigen Gegenwart ist unvereinbar mit den Grundprinzipien der Relativitätstheorie…

119.) Behauptung G: Es gilt im Universum, neben der punktbezogenen, relativen, eine Gegenwart, welche sämtlichen Instanzen gemeinsam ist, und zwar völlig unabhängig von ihrer jeweiligen Position im gesamten (intergalaktischen) Raum und unabhängig von ihrem lokalen Bezugssystem.

Damit wird zugegebenermaßen nicht nur der Einsteinschen Physik, sondern auch dem, wovon ich selbst überzeugt gewesen bin, widersprochen.
Nichts ist, wie es scheint, ein für allemal gegeben, nichts endgültig auf der diesseitigen Ebene der Erkenntnis – es ist stets höchstens (etwas) „wohltemperierter“ als es bislang gewesen ist….und zwar nur unter der Bedingung, dass man etwas Glück hat 🎩, d.h. vorläufig „richtig“, oder „richtiger“ als die Anderen liegt.

119.1) Acht logische Beweise für die Gültigkeit der Behauptung G.
Es gibt selbstverständlich Gründe, welche für die Relativität der Zeit sprechen – bei Gott, ich kenne sie alle und ich spreche mich nicht gegen sie aus – es gibt allerdings auch Gründe für die Absolutheit der Zeit, sie werden jedoch, seit der Veröffentlichung der SRT, kaum rezipiert. Nur wenige machen sich darüber Gedanken, was die Relativität der Zeit wirklich bedeutet, dass nämlich die Gleichzeitigkeit der Ereignisse mit den physikalischen Gesetzen der Relativität unvereinbar ist, zumindest insofern man die Gleichzeitigkeit des gesamten Universums betrachtet.

119.1.1) Anmerkung 1:Die Zeitdilatation und das Problem der Ewigkeit.
Die nach SRT infrage kommende Existenz von Objekten (wie etwa der elektromagnetischen Welle), für welche, theoretisch, die Zeitdilatation ihren maximalen Wert erreicht, für welche deshalb (selbstverstãndlich) überhaupt keine Zeit vergeht, bringt unüberwindbare Paradoxien mit sich, wie etwa die, dass die Existenz dieser Objekte nicht einmal an die Existenz des Universums (als ihres logischen Rahmens) gebunden wäre (das Licht müsste in alle Ewigkeit existieren und von der Existenz des Universums entkoppelt sein – das Licht müsste weiterexistieren, selbst nach dem endgültigen Kollaps jeglicher Existenz darin).

Das Konzept der Zeitdilatation ist problematisch – das Problem darin, die Ewigkeit. Ein System, für das die Zeit nicht vergeht, unterliegt keiner prozessualen Evolution – es ist in alle Ewigkeit konstant, unveränderlich und unabhängig von den thermodynamischen Umständen der Existenz.<<<<
Wenn sich ein solches System (wie etwa Licht) in einer gegebenen Gegenwart doch beeinflussen lässt, spricht dies nicht dafür, dass es neben der Zeit im Sinne der Relativitätstheorie, eine absolute Zeitordnung existieren muss, in der die Zeitdilatation keine Rolle spielt?

119.1.2) Anmerkung 2: Der leere Raum vor dem Urknall. Die Zeit, welche vor dem Urknall existierte (siehe „Die Widerlegung des klassischen Arguments des Seins“ für den Beweis der Notwendigkeit einer solchen) war in dem Sinne absolut, als dass sie universell im absolut leeren Raum galt, in dem absolut keine Bezugspunkte und absolut keine Entfernungen zwischen den Bezugspunkten existierten (dies im Sinne der Voraussetzung eines rein geometrischen Raumes). Vor dem Zeitpunkt 0 (x,y,z,t:0,0,0,0) des materiellen Universums konnte es daher keine materielle und keine logische Grundlage der Relativität geben – die Relativität von Raum und Zeit baut nämlich auf der Existenz der materiellen, räumlich voneinander entfernten Bezugspunkten auf. Das Fehlen solcher Bezugspunkte würde daher gleichbedeutend sein, mit der Existenz der absoluten Zeit, also einer Zeit, die absolut und universalgültig innerhalb der gesamten Raumzeit gewesen sein muss.
Wenn absolute Zeit vor dem Urknall existierte, dann fehlt der plausible Grund dafür, dass sie nach dem Urknall nicht mehr „gültig“ sein sollte…

119.1.3) Anmerkung 3: Die Gegenwart des Urknalls (Zeit). Die Existenz des Zeitpunktes 0 (x,y,z,t:0,0,0,0), d.h. die Existenz einer gemeinsamen, für sämtliche Bestandteile des Universum gültigen und identischen Gegenwart des Urknalls.

Für jeden Bestandteil des Universums, positionsunabhängig, gilt der (eventuelle) Urknall (oder universeller: „der Anfang“) als ein universeller geometrischer Bezugspunkt. Dieser ist der universelle Bezugspunkt des gesamten Universums und der Zeitrechnung, welche vor dem Universum galt und nach dem Universum gelten wird.

119.1.4) Anmerkung 4: Die Entfernung zum Urknall (Raum). Die raumzeitliche Entfernung zwischen einem beliebigen Punkt des Universums und dem Urknallaugenblick (innerhalb der jeweiligen Gegenwart) beträgt stets null, denn zwischen dem aktuellen Universum und dem Urknall kein Unterschied besteht (es ist logisch unmöglich eine Grenze zwischen Universum und Urknall zu setzen). Die Entfernung zwischen einem beliebigen Punkt des Universums und Urknall beträgt deshalb null.

Die Nichtexistenz der Zeitrechnung, welche vor dem Urknall galt, ist aus dem Grund ausgeschlossen, dass es sich im gewissen Sinne seit dem Urknall nichts verändert hat – der Urknall dauert noch an und produziert seine Effekte (unter anderen uns Menschen). Dies ist logisch selbstverständlich und kann nicht infrage gestellt werden.

119.1.5) Anmerkung 5: Gott. (theologisches Argument) Die Existenz eines in die Welt schauenden, in das Weltgeschehen involvierten und engagierten Gottes würde bestimmen, dass für Gott dieselbe Gegenwart gälte, als für seine Schöpfung. Dieses Argument ist zwar unwissenschaftlich, es ist aber für den beträchtlichen Teil der Kommentatoren bindend (wer an Gott glaubt, der muss die Existenz der universellen Zeit zulassen, sonst lässt er innerhalb seines Glaubens, die Existenz eines nicht unerheblichen logischen Widerspruchs zu – der Glaube an Gott und die Existenz der logischen Widersprüche schließen sich aber bekanntlich aus, xD).

119.1.6) Anmerkung 6: Die relativistische Positionsberechnung. Es wird zwar behauptet, dass die Gültigkeit der Relativitätstheorie anhand der Funktionsweise des GPS-Systems bewiesen werden kann, doch dies ist nur zur Hälfte wahr. Das GPS-System funktioniert nämlich vor Allem deshalb, dass die Zeitgrundlage der Positionsberechnung darin absolut ist (der systeminterne Zeitimpuls des GPS-Systems, also seine systeminterne „Gegenwart“, gilt universell: das GPS-System operiert mit der absoluten Zeitlichkeit). Die Positionsbestimmung mittels GPS erfordert also einer universell synchronisierten (absoluten) Zeit. Die Zeit zu „synchronisieren“ bedeutet aber nichts anderes als ihr eine absolute und universalgültige Gegenwart zugrunde zu legen. Wenn die Errichtung eines Systems der räumlichen (interstelaren) Positionsbestimmung irgendwann notwendig sein wird (und zwar dann, wenn Reisen im All für die Menscheit alltäglich werden, wie das heutige Autofahren etwa), dann wird sich die notwendige Unifikation des Zeitimpulses im gesamten Raum von alleine ergeben; dann wird sich die Position im Raum anhand des relativen, ortsabhängigen Zeitunterschiedes, bezogen auf das absolute Impuls der Zeit, berechnen lassen; dann wird die Existenz der absoluten Zeit und der universalgültigen Gegenwart im Raum des Universums selbstverständlich sein. Warum nicht jetzt?

119.1.7) Anmerkung 7: Universalität und Lokalität innerhalb des Universums. Die Relativität von Raum und Zeit, insbesondere die relativitätsbedingten Effekte innerhalb einer massereichen (große Massendichte bis unendlich große Massendichte einer „Anfangssingularität“ / Schwarzen Lochs) oder einer sich mit relativistischer Geschwindigkeit fortbewegenden Umgebung (evtl. anfängliche Dynamik des Urknalls), gilt nicht universell, sondern lokal. Gülte sie universell würde sich das Universum, anhand der anfänglichen Zeitdilatationseffekten in seinem Inneren (Zeitstillstand), aus seiner Anfangssingularität nicht entfalten können. Eine nichtrelativistische, absolute Zeit und eine nichtrelativistische Physik wären daher für die Entstehung des materiell-stabilen Universums unabdingare theoretische Voraussetzungen.

119.1.8) Anmerkung 8: Deterministische Zeitordnung. Die Information aus der Zukunft und die Information aus der Vergangenheit – in Abhängigkeit davon, ob wir das Licht aus der massereicherer oder aus der masseärmeren Umgebung als unserer eigenen empfangen. Wenn die Umgebung der Erde als gravitativer Mittelwert angenommen wird (dieser Wert gilt für einen irdischen Beobachter als Bezugswert, anhand dessen sich die gravitative Umgebungen voneinander unterscheiden lassen), dann vergeht die Zeit, bezogen auf diese, „langsamer“ in den Umgebungen, die höhere durchschnittliche Massendichte besitzen und „schneller“ in den Umgebungen, die niedrigere Massendichte als die Umgebung der Erde besitzen.e Massendichte-Unterschiede in den verschiedenen Regionen des Universums führten auf lange Sicht zur Generierung völlig unterschiedlicher Historien (Weltlinien) verschiedener Umgebungen darin. Nur lokal beobachtetes Universum wäre zeitlich kohärent… es gäbe keine universelle Kohärenz des gesamten Universums, das Universum wäre nicht universell, somit kein „Universum“ mehr. Manche Information erreichte uns aus der „Zukunft“, manche aus der „Vergangenheit“, bezogen auf die Zeit unserer Umgebung. Im Prinzip wäre das Universum eine echte Ansammlung, ein Multiversum.

Theorie der Zeit XXIX. Oszillation, Drehung, Periodizität, Zeit. Ein indirekter Beweis dafür, dass das Universum geschlossen und periodisch ist. 

80.) Behauptung: die Universalzeit kann nur innerhalb eines geschlossenen, eines periodisch oszillierenden und eines vollständigen Universums existieren.

80.1) Behauptung: (Die Zeit existiert grundsätzlich und ausschliesslich innerhalb periodischer Systeme).

80.2) Konsequenz: Innerhalb eines offenen, unendlichen Universums ist die Existenz der erkennbaren und als solcher klassifizierbaren Zeit nicht möglich.

Wir behaupten, dass die Voraussetzung der Zeitexistenz innerhalb des Universums, die Periodizität seiner Bestandteile (Prozesse, Anordnungen) ist (Theorie der Zeit XXVIII: ‚Die Zeit als ein Phänomen scheint erst durch die als Information erkennbare und als Maßstab bewertbare Periodizität einen erfahrbaren Ausdruck zu bekommen (es ist sogar denkbar, dass diese Periodizität, das Wesen der Zeit ausmacht)‘). Folglich behaupten wir (in Anlehnung an das Gesagte), dass die Zeit innerhalb der offenen Systeme (auch innerhalb der offenen expandierenden/kontrahierenden Systeme) nicht existieren kann, denn offene Universalsysteme an sich stabil, nicht zyklisch, nicht periodisch und grundsätzlich invariant sind (die Unendlichkeit ist global invariant, auch dann, wenn sie es lokal nicht ist). Anhand der Zeitexistenz ließe sich also indirekt beweisend behaupten, dass unser Universum geschlossen und periodisch (zyklisch) sei.

Wie denn? Würden Sie als aufmerksamer Leser fragen und mich an die Geschichte von der beschleunigenden Ausdehnungsdynamik erinnern, welche scheinbar definitiv die Frage nach der Möglichkeit des oszillierenden Universums entschieden hat (Perlmutter et al. 1998b)

Ein kontinuierlich und dazu immer schneller expandierendes Universum scheint der Vorstellung zu widersprechen, unser Universum entspräche im Ganzen den „singularity free `bouncing universe‘ models“…doch gerade das ist nicht der Fall, siehe: „Universallogik. Mehr als eine kopernikanische Revolution 1 und 2„.

81.) Beweis der Varianz des geschlossenen und endlichen Universums:

81.1) Behauptung: nur ein geschlossenes und ein endliches Universum kann auch vollständig sein.
Ein offenes Universum ist an sich unendlich (d.h.kausal unvollständig) – es besitzt (nämlich) keine Dauer – daher ist es als Ganzes nicht zyklisch, daher nicht oszillierend, daher nicht zeitlich, daher ewig, grenzenlos und (in ausreichend großer Zeitskala betrachtet) invariant (aus der Perspektive der Ewigkeit, ändert sich in der Tat nichts).

81.2) Behauptung: nur ein vollständiges (daher endliches) Universum kann auch variant sein.

81.2.1) Vollständigkeit: Ein endliches (auch oszillierendes) Universum ist, wie eine vollendete Erzählung, stets vollständig. Auch dann, wenn man ein Buch mitten drin liest und das Ende nicht abzusehen ist – die Erzählung, die das Buch enthält, ist bereits vollständig im Buch enthalten. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann alles gewusst wird, was das Buch (potenziell und stets) enthält. Das Buch ist eine gute Analogie eines kausal-deterministischen und eines zeitlich-deterministisch geordneten Universums (wie dem unseren).
Jedes Buch ist vollständig. Jedes Buch beinhaltet genau den Inhalt, den es enthält. Nicht mehr und nicht weniger.
Jedes Buch ist daher genau aus diesem Grund vollständig. Aus demselben Grund ist jeder Film vollständig und jedes beendete Leben.
Die Weltgeschichte ist aus der Perspektive eines jeden Lebens unvollständig in demselben Sinne, wie das Buch aus der Perspektive einer seiner vielen Seiten unvollständig ist.

81.2.2) Analogie: Jeder Buchstabe im Buch ist mit jedem anderen und mit dem Buch als der Summe (Vollständigkeit) seiner Buchstaben verbunden. Jeder Satz ist semantisch mit jedem anderen und jedes Wort mit jedem anderen und jeder Buchstabe mit jedem anderen Buchstaben verbunden.
Die Seiten eines Buchs werden physikalisch zusammengefasst und in einer Buchform gebunden (dies gilt für jede Buchform, auch dann, wenn diese nicht der Form eines gedruckten und gebundenen Buches entspricht).

81.2.2.1) Analogie: Die semantische und formelle Einheit der materiellen und ideellen Bestandteile, macht das Universum ideell und materiell vollständig.

Ein Universum ist auch dann als Ganzes vollständig, wenn es lokal unvollständig ist.
Das Universum und ein Buch sind sich (als Formen der gebundenen Einheit) identisch.

82.) Behauptung: Nur ein variantes Universum existiert in der Zeit.
Nur ein Universum, das periodisch und variant ist, kann an sich als absolutes Universum existieren.

83.) Absolut: Das Universum, das nicht periodisch und (als Ganzes) invariant ist, ist der ewige Geist oder einfach Gott, aber kein Universum im Sinne der „75. Definition des Universums I“

Unser Universum besteht in der Zeit, es muss daher als Ganzheit periodisch oszillierend (sonst keine Zeit möglich), vollständig (sonst unendlich) und variant sein (sonst in aller Ewigkeit invariant bestehend), qed.

Theorie der Zeit XXVIII. Über die Absolutheit (der Universalzeit). Über die Erkenntnis des Absoluten.

79.) Die im Kapitel Theorie der Zeit XXIII präsentierte Vorstellung der absoluten und universellen Gegenwart, macht gleichsam absolute und universelle Zeit vorstellbar.

Die Zeit als ein Phänomen scheint erst durch die als Information erkennbare und als Maßstab bewertbare Periodizität einen erfahrbaren Ausdruck zu bekommen (mit anderen Worten: es ist denkbar, dass die Periodizität das Wesen der Zeit ausmacht). Die Veränderung (der Wert der Entropie pro Zeiteinheit) scheint darin zusätzlich eine maßgebliche Rolle zu spielen.

Die Veränderung und ihr Maßstab dürfen aber für die Statuierung der Universalzeit irrelevant sein, denn auch diejenigen Maßstäbe, welche notwendig überall im Universum dieselbe Periodizität zeigen (molekulare oder atomare Schwingungsquellen liefern überall im Universum identische Oszillationsperioden), unterstehen, anhand der seriellen Information-Übertragungsordnung, welche offensichtlich innerhalb des materiellen Universums gilt (und welche letztendlich auch dafür verantwortlich ist, dass überall im Universum eine endliche und eine universell gültige, d.h. überall identische Grenzgeschwindigkeit der Informationsübertragung gemessen wird), den relativistischen Verschiebungen.

79.1) Keine Periodizität innerhalb des materiellen Universums kann daher als universal (im Sinne allgemeingültig) und absolut gedacht werden, außer der Periodizität des Universums selbst.

Besitzt das Universum als Ganzes nämlich einen Spin oder eine Dauer, welche sich womöglich noch zyklisch wiederholt (wie etwa sich abwechselnde Entfaltungs- und Kontraktionsphasen), dann wäre das Modell einer absoluten und einer universell gültigen Zeit denkbar (diese würde auf der jeweiligen Periodizität des gesamten Universums und nicht auf der Periodizität der darin fortschreitenden Prozesse fußen).
Wenn für Instanzen der universalen Gegenwart keine Effektzeit, keine Kausalität der Ereignisse (ja keine Ereignisse mehr), keine Vergangenheit und keine Zukunft gilt (Theorie der Zeit XXVII / 78.1.5); wenn sie außerhalb der Zeit, daher ewig und unveränderlich sind, dann kann man sich durchaus vorstellen, dass eine besondere Zeitordnung existiert, welche speziell für sie gültig und verbindlich sei. Diese könnte durchaus als „universal“ bezeichnet werden, denn sie gälte zugleich für das Universum als Ganzes, als auch für die Instanzen, welche gerade darin, nicht aber innerhalb der Effektzeit stattfinden und mit sich selbst- sowie wechselseitig identisch, d.h. nicht unterschiedlich sind (Theorie der Zeit XXIII / 62.) – wobei „nicht unterschiedlich“, bzw. „identisch“ nicht unbedingt eine formelle Identität meint, sondern vielmehr das Fehlen eines erkennbaren Sinnes für die Markierung eines Unterschieds.

79.2) Vorbereitung des logischen Durchbruchs: Den Unterschied zu erkennen, auch den wichtigsten: den zwischen dem eigenen, schützenswerten „Ich“ (oder „wir“) und der Außenwelt; den Unterschied (beispielsweise sprachlich) zu markieren, d.h. von der Zweckmäßigkeit und von der Notwendigkeit überzeugt sein, das Absolute am Unterschied eindeutig erkennen und bezeichnenzu müssen ist der Zweck und der Existenzgrund der ausschliessenden Wahrheitslogik.
Die Erkenntnis, dass ein parallel gültiger Raum der logischen Wechselwirkung existiert, in dem diese Zweckmäßigkeit, bzw. Zweckdienlichkeit nicht vorhanden ist, ist gleichbedeutend mit der Gründung einer neuen Qualität der logischen Resonanz mit dem, was wirklich, und mit dem, was an sich ist.

79.3) Behauptung:Die Existenzdauer des Universums zwischen dem zyklisch aufkommenden höchsten und dem niedrigsten Entropiegrad ist die Oszillationsperiode der Universalzeit.

Mit dieser Behauptung begründen wir nicht nur den mechanischen Sinn der Universalzeit, wir befreien uns somit von der dominierenden Gültigkeit der „Logik der Werte“, in welcher Bedeutungen und Unterschiede (und Grenzen zwischen ihnen) für die Erkenntnis kritisch (explizit, fundamental) sind.
Die aussagenlogische Perspektive (und ihre Sprache) benötigt stets externe Bezugspunkte um Dinge innerhalb der Kontexte zu positionieren. Sowohl materielle, wie ideelle Dinge benötigen, um erkannt und benannt zu werden, einen konkreten Platz im Netz von Bedeutungen, Orten und Zeit.
Dies führt aber grundsätzlich und natürlich zu Widersprüchen, denn gerade die eindeutige präzise Objektivierung der Dinge sowohl in Bezug auf sie selbst (wann beginnt und wann endet eine Sekunde, wann genau beginnt die andere? / ist eine unvollständige (und in der Zahl ihrer Bestandteile stets abnehmende) Existenz eine vollständige? Ab welchem Grad der Unvollständigkeit ist sie es nicht mehr?), als auch auf ihren Kontext (was macht den Unterschied aus, zwischen den Menschen, denen wir im Alltag und denen wir im Traum begegnen? Was ist die Wirklichkeit und was die virtuelle Wirklichkeit des Traums, der Lüge etc? Wo genau verläuft die Grenze zwischen ihnen?) sehr problematisch, bzw. grundsätzlich nicht möglich ist.

Um über die absolute und universelle Gesamtheit, in Kategorien des Absoluten und des Universellen zu sprechen, wird kein externer Bezugspunkt, der das Gesagte relativieren und im Netz der Kontexte positionieren würde, benötigt. Indem wir die Grenze des Denkbaren mittels einer (nun) universellen Sprache erreichen und überwinden (indem wir eine Logik entwickeln, welche unabhängig von der Logik der Wahrheitswerte operiert (indem wir eine Logik gründen, welche keine Regeln enthält, über die Entscheidung des Wahrheitsgehaltes der Aussagen, indem wir grundsätzlich sämtliche Aussagen, die in Kontext dieser Logik getroffen werden, für wahre Aussagen halten [indem wir nämlich entscheiden, dass sämtliche Aussagen, unabhängig von ihrem Wahrheitswert, apriorisch, bedingt durch Kategorie, deren sie allesamt angehören (nämlich die Kategorie der Information), grundsätzlich wahr sind] (siehe: Über die Universalität der Universallogik“, siehe: Theorie der Zeit XXX) {indem wir schliesslich die semantische Rückkopplung und Rückkopplungsschleife als das erkennen, was sie wirklich sind, siehe das Ende des vorliegenden Kapitels}, erreichen wir das mittels der Wahrheitslogik generell unerreichbare Absolute.

79.4) Die Wahrheit der Falschheit.
(Die Falschheit zu erkennen heißt das Wahrsein des Falschen zu erkennen. Das Erkennen ist nämlich grundsätzlich ein Akt der positiven Identifizierung, auch dann, wenn es sich bei dem Erkannten / Identifizierten um eine Falschheit handelt.
Es ist offensichtlich, dass die Gegenüberstellung der Wahrheitswerte ‚wahr‘ und ‚falsch‘, welche die Grundlage der
ausschliessenden Wahrheitslogik bildet, keine gültige Gegenüberstellung der sich ausschliessenden Wahrheitswerte im logischen Sinne ist.
Jede erkannte Falschheit ist nämlich zugleich als Produkt eines Erkenntnisprozesses zu bezeichnen. Am Ende eines jeden abgeschlossenen Erkenntnisprozesses steht aber eine positive Erkenntnis: eine erkannte Wahrheit.
Jede erkannte Falschheit ist daher desto gültiger (‚gültig‘ im Sinne ‚als wahr erkannt und als wahr geltend‘), je mächtiger sie als eine positive Erkenntnis (erkannte Wahrheit) ist. Es ist sinnlos über Wahrheit zu sprechen, wenn eine erkannte Falschheit wahr ist.

(Das Attribut der Universalität wird der Wahrheitslogik aberkannt.)

Wenn allerdings erkannt wird, dass sämtliche logischen Aussagen grundsätzlich wahr sind, dann ergibt sich konsequenterweise kein Grund für eine präzise Konnotation und für eine eindeutige Unterscheidung, dann aber ergibt sich auch kein Grund für die Erkennung eines bestimmten Zustandes und seiner in der Effektzeit erfolgenden Veränderung mitsamt ihrer Maßstäbe und Einheiten. Es ergibt sich kein Grund für die Legitimierung der logischen Analyse, welche an sich destruktiv ist, und geradewegs in die Desemantisierung der Begriffe der Sprache führt.
Diesen nachvollziehbaren Erkenntniszustand zu erreichen, bedeutet nicht weniger als den absoluten Einblick in die universelle Struktur der Realität zu erhalten.
Jetzt ist die Vorstellung der Universalzeit nicht bloß denkbar – sie ergibt sich als notwendige Konsequenz der errungenen Einsicht.

Der ultimative Punkt, den der maximal fortgeschrittene Geist mittels der wahrheitslogischen Erkenntnis erreichen kann, ist die Erkenntnis, dass das Schweigen der höchste Ausdruck der absoluten Erkenntnis (Wittgenstein: ‚Tractatus‘ als Ausdruck der absoluten Erkenntnis), oder dass die absolute Erkenntnis, die notwendige Nichtexistenz der absoluten Erkenntnis sei. (Die absolute Erkenntnis kann jedenfalls nicht mittels der Sprache der Wahrheitslogik formuliert werden, denn sie lässt sich nicht mit Worten ausdrücken, welche sie nicht absolut präzise bezeichnen. Am Ende jeder logischen Wortanalyse steht aber die vollkommene Desemantisierung der Sprache – es lassen sich keine Bedeutungen aufrechterhalten – was eine Erscheinung einer „roten Rose“ ist und was, im Unterschied dazu, eine sprachliche Bezeichnung der „roten Rose“, was die Bedeutung der Farbe „rot“, welches „rot“ entspricht genau der Bezeichnung „rot“ und wo verläuft genau die Grenze zwischen „rot“ und „fast rot, doch etwas bläulich, nicht wahr?“ und warum verläuft sie für mich anders als für Tercep Yadiridim Erdogan?  Die ausschliessende Wahrheitslogik verlangt per definitionem formelle Präzision des Ausdrucks, die logische Sprache (auch eine vollständig formalisierte, mathematische) liefert höchstens eine endlich feine Auflösung der Annäherung der Bezeichnung an das Bezeichnete. Das Gebot des Schweigens erscheint hier nur konsequent zu sein.)

Der ultimative Punkt, an dem wir uns jetzt, im Entwicklungsursprung der Universallogik befinden, versetzt uns sprunghaft in die Lage, über das Absolute nicht nur klar zu denken, sondern auch unsere Gedanken darüber klar (und mutig) auszudrücken, womit klar wird, dass das Gebot des Schweigens überwunden wurde: wir stehen unbeschädigt da und reden klar.

Wir denken also über die Zeit nach, und wir erhalten die Möglichkeit, über die Zeit differenziert nachzudenken. Gleichzeitig erkennen wir aber, dass wir dadurch in die Lage versetzt werden, über alles andere differenziert(er) nachzudenken. Dies ist der Nebeneffekt und die Konsequenz der Weiterentwicklung des inneren Widerspruchs, der ursprünglichen Schleife, welche uns im Grunde zu dem macht, was wir sind (am Anfang des differenzierten Denkens steht die Fähigkeit, den primitiven, den ursprünglich jedem Tier angeborenen Mechanismus der Reaktion auf Reize und Stimuli der Umwelt rekursiv auf sich selbst zu richten und auf sich selbst (und auf das eigene Denken) zu beziehen – das differenzierende Denken besteht darin, die selbstbezügliche Rückkopplungsschleife dieses Mechanismus, ihre Resonanz, zu perfektionieren, d.h. in eine Harmonieschwingung mit der Resonanz der empfangenen Information zu bringen).

Theorie der Zeit XXVI. Die Zeit tickt nicht. Über Kausalität im Kontext der Zeit. Def. des Universums I.

Der Begriff „Zeit“ war übrigens bisher, noch bevor die zeitbezogene Lochstreifen-Metapher formuliert wurde, semantisch unteilbar. Eine begriffliche Differenzierung des Phänomens war folglich beinahe unmöglich. Dies hat sich nun geändert – es ist leichter geworden, das, was wir undifferenziert als „Zeit“ bezeichnen, aufzuspalten und seine Bestandteile einzeln und aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten. Dadurch entsteht die Möglichkeit, das Phänomen „Zeit“ zu objektivieren. Diese Möglichkeit nutzen wir nun, soweit es uns möglich ist, aus.

69.) Postulat: Mit der Sentenz ‚Die Zeit tickt nicht‘ drücken wir aus (postulieren wir), dass das Ergebnis der Messung, welche mittels einer Uhr durchgeführt wird, nicht einfach als „Zeit“ zu bezeichnen ist.

Das Ergebnis der Messung, welche mittels einer Uhr durchgeführt wird (sg. „Zeitmessung“), ist im gleichen Sinne keine „Zeit“, wie das Ergebnis der Messung, welche mittels einer Waage durchgeführt wird, keine „Masse“ ist.

Sowohl das Ergebnis einer mittels einer Uhr, als auch das mittels einer Waage durchgeführten Messung sind variable Ordnungswerte, welche von dem jeweiligen Rahmenbedingungen [von der Schwerkraft des Himmelskörpers, auf dem gewogen wird beispielsweise, oder von der Relativität (der Zeit in den beteiligten Bezugssystemen)] abhängig sind.

70.) Perspektive: Das Ergebnis der Messung, welche mittels einer Waage durchgeführt wird, bezeichnen wir als (ermitteltes) „Gewicht“.

Das Gewicht eines Gegenstandes hat zwar mit seiner Masse zu tun, es wird aber durch die wirkende Schwerkraft des Himmelskörpers bestimmt, auf dem gewogen wird. Somit beträgt das Gewicht eines bestimmten Gegenstandes auf dem Mond ca. acht Mal weniger als auf Erden.

70.1) Das Gewicht eines Gegenstandes ist von seiner Masse abhängig, seine Masse ist jedoch unabhängig von seinem Gewicht – die Masse ist nämlich eine physikalische Größe, die auch in der Schwerelosigkeit relevant* ist, also gerade dort, wo die Gegenstände überhaupt kein Gewicht besitzen (also dort, wo der funktionelle und der logische Sinn einer Waage nicht existiert). Das Gewicht ist daher eine Größe, welche nur unter bestimmten Bedingungen messbar ist, und Wirkung zeigt (die Wirkung des Gewichts bezogen auf die Messung ist der Ausschlag einer Waage, der sich unter dem Einfluss der Gravitation vollzieht).
Erst das absolute, das invariante „Gewicht“ kann (und muss) als Masse bezeichnet werden.
Das Gewicht ist daher in demselben Sinne ein ortsabhängiger Effekt der invariablen Masse, wie die Effektzeit ein ortsabhängiger Effekt der invariablen, absoluten Universalzeit ist.

71.) Gegenperspektive: Wir bezeichnen den ermittelten Wert der Messung, welche mittels einer Uhr durchgeführt wird, als eine „Dauer“ oder als einen „Zeitpunkt“. Die Dauer und der Zeitpunkt eines Ereignisses haben zwar unmittelbar mit der Zeit zu tun, sie werden aber durch die relativistische Effekte (die Bewegung des Messsystems relativ zu dem Gemessenen, die Bewegung des Gemessenen relativ zu dem Messsystem, allgemein: Standort-und Zustandsrelativität) bestimmt.

71.1) Konsequenz: Wenn das Gewicht im gleichem Verhältnis zur invariablen Masse steht, wie die Effektzeit zur Universalzeit, dann sollte die invariable Universalzeit unabhängig von der Effektzeit sein – die invariable Universalzeit galt nämlich bereits vor der Entstehung des materiellen Universums, also dann, als noch keine observablen „Ereignisse“ stattfanden (also dann, als die Effektzeit als ein Effekt der räumlichen Verteilung der Ereignisse nicht vorhanden war…da der logische Sinn der Effektzeit >wie der Sinn einer Waage in der Schwerelosigkeit< fehlte)

71.1.1) Beweis: den Beweis für 71.1) enthalten Kapiteln: 54.) / 54.1) / 54.1.1)

72.) Behauptung: Einsteins „Definition“ der Zeit als einer „Stellung des kleinen Zeigers meiner Uhr“, gilt ausschliesslich innerhalb der Effektzeit.

Eigenschaften der Effektzeit: Kausalität, Wirklichkeit, Raum, (fortlaufende) Zeit, Materie, Ereignisse.
Eigenschaften der Unversalzeit: Gegenwart, Ewigkeit, Unveränderlichkeit.

72.1) Wenn eine Messung, welche mittels einer Uhr durchgeführt wird, keine Zeit sondern „Dauer“ oder relativen „Zeitpunkt“ der Ereignisse misst, dann wäre die Uhr kein Detektor der unabhängig existierenden Zeit, sondern, wie eine Waage, die einen lokal gültigen Wert des Gewichtes angibt, ein Indikator eines lokal auftretenden Effektes einer universal gültigen Größe.

72.2) Beides, die Dauer und der Zeitpunkt der Ereignisse sind daher standortabhängige Effekt-Werte, anhand derer sich ausschliesslich auf den lokal geltenden Relativitätswert der Zeit schliessen lässt (womit der direkte Zugang zur universellen Information der Zeit verunmöglicht wird).
(Allgemein gilt nämlich: wird eine bestimmte Information von vielen ausgewählt, werden die übrigen ausgeschlossen).

72.3) Der Satz „In der Ordnung der Zeit offenbart sich die kausale Ordnung der Wirklichkeit“ ist genauso richtig oder falsch wie der Satz „Durch die kausale Ordnung der Wirklichkeit offenbart sich die Zeit“ oder „Es gibt keine Zeit, nur die „kausale“ Ordnung der Ereignisse, welche einander vorausgehen oder einander folgen und (bezogen auf ihre jeweilige Gegenwart) niemals gleichzeitig geschehen)“.

72.4) Behauptung der Kausalität innerhalb der Effektzeit: Die kausale Ordnung des Geschehens ist sequenziell. Eine Gleichzeitigkeit findet grundsätzlich nicht statt.

72.5) Konsequenz: jedes Geschehen ist kausal bedingt. Jedes Ereignis ein Effekt einer bestimmten, in der Zeit kodierten Ursache.

73.) Wenn Dinge grundsätzlich nicht gleichzeitig geschehen, dann muss sich eine (kausale) Ordnung ihrer Reihenfolge automatisch ergeben (Manches geschieht nämlich vor dem Augenblick einer singulären Gegenwart, Manches danach), doch diese Ordnung ist nicht Zeit – sie entsteht unabhängig von der Zeit, und zwar indem eine sequenzielle Ordnung des Geschehens erkannt und einer lokal gültigen Periodizität angepasst wird.

73.1) Die sich somit ergebende kausale Ordnung ist ein Effekt der sequenziellen Prozessordnung der Wirklichkeit.

73.2) Behauptung: Die sequenzielle Prozessordnung der Wirklichkeit ist die Daten-Übertragungsordnung der Effektzeit
(Eigenschaften: Singularität der individuellen Gegenwart / Kausalität)

73.3) Behauptung: Die parallele Prozessordnung der Wirklichkeit ist die Daten-Übertragungsordnung der Universalzeit.
(Eigenschaften: Parallelität der Gegenwartsinstanzen / universelle Gleichzeitigkeit der Gegenwart)

74.) Die Kausalität. Es existieren zwei perspektivische Ordnungen der Kausalität:

1. die Perspektive eines unbeteiligten Beobachters
2. die Perspektive eines unmittelbar Beteiligten.

Ad 1. Das Bezugssystem der perspektivischen Beobachterordnung ist Stand- und Zeitpunkt abhängig (der unbeteiligte Beobachter als variables Bezugssystem des Geschehens: standpunktabhängige Relativität (der „Zeitigkeit“), sowie die Gleichzeitigkeit der Ereignisse sind möglich).
Die perspektivische „Objektivität“ ist eine „Eigenschaft“ der Perspektive eines unbeteiligten Beobachters.

Ad 2. Das Bezugssystem der perspektivischen Beteiligten-Ordnung ist absolut und bezieht sich auf die jeweilige Gegenwart des Beteiligten (der Beteiligte als Beobachter: Die Gleichzeitigkeit der Ereignisse ist möglich, seine Gegenwart gilt aber als invariables Bezugssystem der „Zeitigkeit“ des Geschehens. Die Gleichzeitigkeit der Ereignisse und der eigenen Referenzgegenwart ist unmöglich).

75.) Definition des Universums I: Das Universum ist ein allumfassender Prozess, bei dem es sich um die allmähliche Vervollständigung des endgültigen Endzustandes handelt.

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*) Impuls und kinetische Energie eines sich in Bewegung befindenden Systems stehen stets in Proportion zu seiner Masse.

Theorie der Zeit XXV. Die Ebene der Verbindung von Geist und Materie. Die endgültige Erkenntnis. Die Konstituierung des universallogischen Denkens.

Was verbirgt sich hinter dem „Leib und Seele“ – Dilemma?
Was ist der Grund der Verbindung zwischen Geist und Materie und wie kommt diese Verbindung zustande?
Warum existiert Geist in der materiellen Welt überhaupt?
Einige der wichtigsten philosophischen Fragen…Es wird hier versucht, diese möglichst eindeutig zu beantworten.
Alles beginnt einfach zu sein. Ich beschreibe mit Worten mühelos das, wofür bislang keine Worte existierten. Eine schöne, glückliche heroische Zeit bricht an. Die Waffen werden Euch noch aus der Hand fallen, Ihr Helden….

Zur Erinnerung:

63.) Definition der Universalzeit (wir definieren im Sinne der „Definition der Zeit II“):
Die Universalzeit ist der Träger* der gesamten Wirklichkeitsinformation.

*) „Träger“ im Sinne „Datenträger“.

64.) Definition der Materie: Die Materie ist eine zusammengesetzte, auf jeder Komplexitätsstufe selbstähnliche Substanz, welche aus Speicherzellen besteht und welche in der Lage ist, die Information und die jeweilige Kodier-Ordnung räumlich abzubilden.

(die DNA speichert 2 bit pro Basenpaar, womit die Voraussetzung erfüllt wird, der Materie vorzuschreiben [PROZESSVORSCHRIFT], die Formen der sämtlichen Lebewesen abzubilden).

64.1) In der Materie erfolgt physikalisch die Speicherung sämtlicher Wirklichkeitsinformation (jede Information innerhalb des materiellen Universums benötigt Materie, um gespeichert zu werden).

64.2) Entropia: Die Instabilität der mittels der Materie stattfindenden Kodierung (Datenspeicherung) ist für sämtliche Speicherzellen-Verbindungen charakteristisch – schneller oder langsamer – mit der Zeit zerfallen sie alle.

64.3) Der Zweck der Materie: Der Zweck der Materie ist es, die jeweilige Ordnung der Kodierung zu übernehmen (ihre Form zu entfalten) und für bestimmte Dauer als abrufbare Information (möglichst unverändert) zu bewahren. Die Entfaltungsprozesse dauern jedoch grundsätzlich ununterbrochen an, daraus gerade ergibt sich die allgemeine Entropie innerhalb der materiellen Verbindung.

Ende Erinnerung.

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65.) Ausgangsbehauptung: Wir behaupten, dass der Geist eine Informationsform ist.

Wenn wir den Unterschied zwischen Geist und Materie als existent akzeptiert und die Materie als eine informationsspeichernde und informationsabbildende Substanz definiert haben, dann wird es uns nicht sonderlich schwerfallen, den Geist als eine in die Materie kodierte Information zu beschreiben.
Die Verbindung des Geistes mit der Materie, welche in jedem von uns besteht, hätte folglich einen instrumentalen Charakter und wäre unmittelbare Konsequenz der Tatsache, dass jede in die Materie kodierte Information, eine in Form räumlicher Abbildung erfolgende, materielle Existenz erlangt.
Somit bildet die Verbindung des Geistes mit der Materie keine magische oder esoterische Besonderheit, sondern ist ein einfacher Umstand.

66.) „Spirit in the material world“: In der materiellen Welt gibt sich der Geist als eine in die Materie kodierte Information zu erkennen. Diese besitzt, wie jede in die Materie kodierte Information, eine bestimmte materielle Gestalt („Körper“). Wir assoziieren diese Form (wenn sie unser eigener Körper ist) mit der innigsten Existenz, mit dem eigenen Selbst, doch wir sind nicht die Form, wir sind vielmehr die ursprüngliche, immaterielle Information, welche durch die materielle Form abgebildet wird (‚wir sind kein Körper und haben keine Seele – wir sind Seele und haben Körper‘).

Die Frage bleibt, ob die Information (darin der Geist) überhaupt ohne Materie existieren kann, oder ob vielleicht Materie selbst Information zustande bringt / durch ihre Verbindungen und Strukturen die Existenz der Information erzwingt…
Kann die Information in unentfaltetem, immateriellen Zustand überhaupt existieren?
Die Antwort auf diese Frage würde auch (mittelbar) die Frage nach dem Jenseits, d.h. nach der Möglichkeit der pränatalen und der postmortalen Existenz der Seele und nach der Möglichkeit des ewigen Fortbestehen bestimmter Informationsform (Geist) beantworten.

(Klarstellung: wir setzen gleich eine Klammer, um bald, nachdem uns die Erfüllung der darin gesetzten Voraussetzung gelingt, zurückzukommen, um reinen Herzens zu behaupten „ja, wir haben die gesetzte Voraussetzung erfüllt, wir haben also die Möglichkeit der Existenz des Jenseits und des ewigen Geistes bewiesen“. Nachdem nämlich alles gesagt wird, wird eine weitere hermeneutische Ebene entstehen, bei der die Gültigkeit der Problematik, unter anderen kontextuellen Bedingungen, prolongiert wird. Durch die gesetzte Klammer werden wir an den momentanen Kontext unverändert erinnert, womit die Voraussetzung der endgültigen Erkenntnis beinahe erfüllt wird.)

67.) Klammer: Um zu beweisen, dass die Information im unentfalteten Zustand (beispielsweise als unsterbliche Seele) existieren kann, würde aber ausreichen, einen einzigen Zustand innerhalb des aktuellen logischen Denkraumes zu finden, in dem eine unentfaltete Information nachweislich und ohne Verbindung mit Materie existieren muss(te).
68.) These: Eine von der Materie absolut unabhängige Existenz der Information ist denkbar.

68.1) Beweis: (wir verwenden die Ausschnitte der „Theorie der Zeit XV. Die erste Ursache.“)

54.) These: Der Urknall, in dem das materielle Universum entstand, muss eine immaterielle Gegenwart als unmittelbare Ursache gehabt haben (denn jedem konkreten materiellen Zustand gehen kausalordentlich eine immaterielle Gegenwart und eine immaterielle Vergangenheit voraus).
Die Ursache dieser Eröffnungsgegenwart lag aber in ihrer Wahrscheinlichkeit.

Die erste Gegenwart war bereits wahrscheinlich, als sie sich noch nicht ereignet hat (also zu dem Zeitpunkt, an dem ihre eigene Existenz in Zukunft lag).

Lag aber die Wahrscheinlichkeit der ersten Gegenwart in ihrer eigenen Vergangenheit, existierte die Zeit (der Datenträger der Information und die Information selbst, nämlich die Information über die Wahrscheinlichkeit der ersten Gegenwart) bereits vor der Entstehung der ersten Speicherzelle der Materie – diese Information existierte daher unabhängig von der Materie als der Menge sämtlicher Speicherzellen).

Wir haben somit die These 68.) bewiesen, denn:

>54.1) Behauptung: Wenn die Wahrscheinlichkeit der ersten Gegenwart (p) bereits existierte als sich diese noch nicht ereignet hat, dann musste die Zeit (die Zukunft, aber auch – logischerweise – die jeweilige Gegenwart und Vergangenheit) bereits vor dem Urknall existiert haben (denn wir müssen notwendigerweise nicht nur die Existenz von (p), sondern auch die Existenz der Vergangenheit, der „jeweiligen Gegenwart“ und der Zukunft der Wahrscheinlichkeit von (p) annehmen).

54.1.1) Beweis: Geschieht (p) exakt zum Zeitpunkt t, dann ist die Existenz von (p) zum Zeitpunkt [t-(n)] mindestens wahrscheinlich. Die Wahrscheinlichkeit der zukünftigen Existenz von (p) ist aber bereits eine Information über die Möglichkeit der Existenz von (p). Zum Zeitpunkt [t-(n)] existierte daher der Datenträger (die Zeit) und die Information [die Wahrscheinlichkeit von (p)], was zu zeigen war.

68.2) Fazit: Die Information (darin der Geist) kann offenbar unabhängig von der Materie (unabhängig von der materiellen Kodierung) existieren. 

68.2.1) These des Fazits: Die Existenz der Information, die unabhängig ist, von der Existenz der Materie, ist nicht zeitlich gebunden (besteht in aller Ewigkeit) und ist unveränderlich (da nicht materiell abgebildet: nicht entropisch).

68.2.2) Beweis der These des Fazits: Die Information über (p) existierte (als Wahrscheinlichkeit von (p)) in der Zeit vor der Entstehung der ersten Speicherzelle der Materie, bereits vor der Entstehung der unmittelbaren Ursache der Wahrscheinlichkeit von (p) und bereits vor der jeglichen Existenz und vor deren Wahrscheinlichkeit und vor der Wahrscheinlichkeit der allerersten Ursache aller Ursachen und sogar vor deren Wahrscheinlichkeit – sie existierte in aller Ewigkeit des kausalen Kontextes des Universums und all seiner Ursachen und Wahrscheinlichkeiten…welche allesamt (p) vorausgegangen sind.

Wir erachten somit die Thesen 68.) und 68.2.1) für bewiesen.

Wir haben durch die Beweise 68.1) / 68.2.2 gezeigt, dass die pränatale und die postmortale Existenz der unsterblichen Information (z.B Seele) möglich ist, somit gezeigt, dass die Existenz einer unsterblichen und ewigen Information (z.B Seele) plausibel ist (und wenn diese tatsächlich existiert, sogar notwendig), und zwar unter einer einzigen Voraussetzung: dass die Ausgangsbehauptung 65.) richtig ist.

68.3) These: Die Ausgangsbehauptung 65.) „Wir behaupten, dass der Geist eine Informationsform ist“, ist richtig.

68.3.1) Beweis: Die Information informiert. Jeder Vorgang, der informiert (unabhängig vom logischen Wahrheitswert seiner Aussage) ist eine Information und an sich (als Information) immer wahr. Die Information ist auch die Wahrscheinlichkeit von p. Wenn für p das materielle Universum steht, dann ist davon auszugehen, dass die Wahrscheinlichkeit von Universum sich bereits vor seiner eigenen Existenz ereignete…und zwar (dann) als materiell ungebundene Information (diese dürfen wir aus Mangel an Begrifflichkeit „Geist“ oder „Seele“ nennen).

Dass eine Information ungebunden an die Materie existieren kann, haben wir bereits gezeigt. Dass der Geist genau die Eigenschaften einer ungebundenen Information besitzt, ist denkbar, denn eine an die Materie ungebundene Information unveränderbar und unbeeinflussbar sein, und ewig bestehen muss. Der Träger dieser Information ist nämlich die Zeit selbst.

68.3.2) Fazit: die These 68.3) ist somit plausibel.

Theorie der Zeit XXIII. Definition der Zeit II. „Lochstreifen-Metapher“: über die universelle Gleichzeitigkeit der Gegenwart.

Die Gleichzeitigkeit der Gegenwart ist im Modell des kontrahierenden, anders als in dem des expandierenden Universums, eine logische Voraussetzung seiner logischen Gültigkeit. Die Gegenwart im Modell des kontrahierenden Universums muss nämlich unbedingt als universell angenommen werden. Sie bildet schließlich innerhalb dieses Modells den diesseitigen „Rand“ des Universums, der unmöglich asynchron (im Sinne „nicht überall gleichzeitig“) verlaufen kann (es träten sonst unüberwindbare Wirklichkeits- und Zeitparadoxa auf.
Da es aber offensichtlich unzählige Entitäten existieren, welche im Raum verteilt, eine individuelle „Version“ der Gegenwart „erfahren“, entstand hier die Systematik der individuellen Gegenwartsinstanz.

Eine im Raum verteilte Gegenwart wäre aber im Rahmen der Relativitätstheorie (anhand der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit als Grenzgeschwindigkeit im Universum) ausschliesslich asynchron vorstellbar. Eine segmentierte Gegenwart wäre innerhalb der Raumzeit standpunktbezogen und nicht „absolut“. Die absolute und universelle „Gleichzeitigkeit“ der Gegenwart, welche die Grundbedingung des Modells des kontrahierenden Universums ist, hätte eine andere theoretische Grundlage benötigt.

Wie ließe sich dann der Mechanismus der Aufspaltung (und des Übergangs) der universellen und absoluten Gegenwart in die individuell erfahrbare, raumzeitliche (und standpunktbezogene) Gegenwart der Gegenwartsinstanz denken?

Die Lösung des Problems bietet der Mechanismus, welcher in der Lochstreifen-Metapher deutlich geworden ist. Dieser erklärt hinreichend die Mechanik des Übergangs, gründet aber zugleich eine neue Perspektive auf die Wirklichkeit als solche und auf die Zeit; eine Perspektive, die sich von der relativistischen Sicht deutlich unterscheidet, denn wird eine absolute und universell gültige Gegenwart denkbar, so kann man sich eine absolute und universell gültige Zeit sehr gut vorstellen. Diese Vorstellung dürfte aber die essenziellen Grundlagen heutiger Physik sprengen.

 

61.) Universalzeit und Effektzeit innerhalb der Lochstreifen-Metapher.

Wir behaupten also, dass der „Wert“ der Gegenwart in ihrer jeweiligen Instanz singulär ist: wir behaupten die singuläre Selbstidentität einzelner Gegenwartsinstanzen (was durchaus konform mit den Vorschlägen der Relativitätstheorie ist), andererseits aber postulieren wir die Existenz der universellen Gegenwart und die absolute Identität der Gegenwartsinstanzen untereinander (was der Relativitätstheorie widerspricht, was aber eine Grundvoraussetzung unseres Modells ist und bleibt). Die Zusammenführung dieser zwei Gegenwartsordnungen müsste unvermeidlich zu Widersprüchen führen, denn dies würde nicht nur die physikalischen, sondern auch die logischen Grundlagen der Wirklichkeit, wie wir sie verstehen, infrage stellen.
Dank der „Lochstreifen-Metapher“ sind aber auch diese zwei Ordnungen zugleich denkbar geworden. Demnach existierte zum einen die Ebene der Effektzeit, in der die Relativitätstheorie Anwendung fände und in der eine konkrete Gegenwart eine unikale Singularität innerhalb des gesamten Universums besäße (die Ebene des „metaphorischen“ Lochstreifens); zum anderen existierte die Ebene der Universalzeit, in der eine absolute Gegenwart gälte, und zwar für sämtliche Gegenwartsinstanzen des gesamten Universums (die Ebene des „metaphorischen“ „Ausleseapparates“/“Lesekopfes“, an dem entlang, der Lochstreifen sich gleichmäßig bewegen würde). Die Ebene der Universalzeit bildete eine Instanz der Gültigkeit der gemeinsamen Gegenwart sämtlicher Gegenwartsinstanzen des gesamten Universums.
Es entsteht somit eine gemeinsame logische Plattform der absoluten Gegenwart der Universalzeit und der relativen Gegenwart der Effektzeit.
Die einzelnen Gegenwartsinstanzen, obwohl innerhalb des Raumes voneinander entfernt und daher aus Prinzip in relativistischen Beziehungen zueinander stehend, können daher zugleich sowohl als sich selbst (relativ), als auch gegenseitig (absolut) identisch betrachtet werden.

 

62.) Die Behauptung der Identität sämtlicher Gegenwartsinstanzen im Universum.

Behauptung: Dadurch, dass die Gegenwart auf der universellen Ebene der Wirklichkeit absolut ist, müssen sämtliche Gegenwartsinstanzen im gesamten Universum nicht nur selbst-, sondern auch gegenseitig identisch sein.

Dies ist der Grund, warum die archaische Welt so viel Unsinn enthält: wir haben miteinander viel mehr zu tun, als es uns gemeinhin scheint und als es uns manchmal lieb ist. Wir sind offenbar auf eine gewisse Art dasselbe, und nicht nur wir Menschen – jedes Lebewesen, und nicht nur hier auf Erden – überall im Universum. Diese Verwandtschaft verbindet uns viel tiefer als unsere Familienbande, sie ist eine gegenwartsbezogene Selbst-Identität.
Kriege miteinander zu führen, sich gegenseitig ausnutzen, voneinander klauen, einander berauben, vergewaltigen, morden, kann daher, anhand des logischen Folgerns und nicht bloß anhand der ethischen Begutachtung, als reiner Unsinn bezeichnet werden.

Zur Erinnerung (und als Hinweis, dass nichts hier aus der Luft gegriffen wird):

35.) Behauptung: Im gesamten Universum gilt eine einzige Gegenwart.

Unabhängig davon, wo sich ihre jeweiligen Instanzen (im Raum) befinden: die Gegenwart findet überall synchron im demselben (maximalen) raumzeitlichen Abstand zum Urknall statt. Das heißt, dass die Gegenwart ein Phänomen ist, das zwar ein integraler Bestandteil des Universums ist, das aber keine Schnittmenge mit der Raumzeit besitzt (womit klargestellt wird, dass sie Materie nicht betrifft).

35.1.) Definition der Gegenwart: Die Gegenwart ist ein geometrischer Punkt am Ereignishorizont (im Brennpunkt) des kontrahierenden Universums. Sie ist der raumlose Ort, an dem die quantenmechanische ψ-Funktion kollabiert und der einzige Ort, an dem Realität stattfindet.

35.1.1) Anmerkung i: die Gegenwart ist nicht räumlich, sie muss daher nicht an einem (einzelnen) Ort stattfinden. Besäße sie räumliche Eigenschaften, müsste sie es notwendig.

35.1.2) Anmerkung ii: die Gegenwart besitzt Instanzen, sie selbst ist aber keine singuläre Instanz. Der Raum des Universums entstand aus dem Grund, dass die Gegenwart keine Instanz ist und dass sie keinen Ort besitzt. Besäße Gegenwart einen singulären Ort, wäre ein materielles Universum, in dem die Gegenwartsinstanzen im Raum (verteilt) existieren, nicht möglich.

35.1.3) Anmerkung iii: es ist offensichtlich der Fall, dass die Gegenwart Ortsunabhängig ist (es gibt nämlich räumlich getrennte Gegenwartsinstanzen).

35.2) Definition der Gegenwartsinstanz: Eine Gegenwartsinstanz ist eine immaterielle Entität, die an den Ereignissen der Realität unmittelbar beteiligt ist.

35.3) Jede Gegenwartsinstanz ist von der Raumzeit umgeben.

35.4) Die Raumzeit, welche die Gegenwartsinstanzen umgibt und untereinander trennt, bewirkt, dass Gegenwartsinstanzen füreinander in der Vergangenheit stehen, obwohl ihre Realität an sich synchron abläuft und ihre Gegenwart absolut gleichzeitig stattfindet.
——————

50.) Definition der Zeit I.

Anhand der festgestellten Selbstidentität der Gegenwart und ihrer (die Zeit begründenden und in der Zeit erfolgenden) Iteration, lässt sich Zeit als Prozess definieren, in dem nach jedem Iterationsschritt ein Raumquant entsteht, der mindestens eine Gegenwartsinstanz beinhaltet und sich bereits, bezogen auf die Gegenwart dieser Instanz, in der Vergangenheit befindet.
——–
Anhand dieser Definition entsteht ein schlüßiges Wirklichkeitsmodell, in dem sich sowohl Zeit und Raum, als auch Gegenwart und Vergangenheit, als auch Geist und Materie als gleichwertige Bestandteile des kontrahierenden, idealsymmetrischen Universums (kodierte Realität und wirkende Wirklichkeit) beschreiben lassen.

Theorie der Zeit (XI). Über die Unentscheidbarkeit der dynamischen Konzepte des Universums, welche anhand der Analyse des Lichtspektrums beobachteter Objekte konstruiert werden.

These.
Die Feststellung der Rotverschiebung im Lichtspektrum entlegener Objekte ist nicht gleichbedeutend mit der Feststellung der Expansion des Universums.

Beweis.
In Wirklichkeit stellen wir damit höchstens fest, dass die Entfernung zwischen dem Ort der Beobachtung und dem Ort, an dem sich das beobachtete Objekt befindet, zunimmt. Die Entscheidung, ob sich das Objekt vom ruhenden Beobachter entfernt (expandierendes Universum), ob sich der Beobachter vom ruhenden Objekt entfernt (kontrahierendes Universum), oder gleichermaßen Objekt und Beobachter voneinander entfernen, ist, wegen des Fehlens eines ruhenden Bezugssystems, prinzipiell unmöglich.

Postulat.
Ich postuliere die Entstehung der Kosmologie des kontrahierenden Universums als eines gleichberechtigten Zweiges der Kosmologie.

Fraktale Denkräume. Über das zeitliche Konzept der Selbstidentität. Über die Realität der selbstidentischen und über die Irrealität der nichtselbstidentischen Dinge. Über den Wesensunterschied zwischen Geist und Materie.

These
Die Selbstidentität der Dinge (als der Maßstab ihrer Realität) kann ausschließlich innerhalb der Gegenwart behauptet werden.

Grund 1. Weil eine reale Existenz ausschließlich innerhalb der Gegenwart erfolgen kann. 

Es ist zwar möglich, von grundsätzlicher Selbstidentität der (reellen) Dinge, genauso wie von der Gegenwart eines Menschen oder der Erde als einer Gesamtheit zu sprechen; spätestens jedoch dann, wenn es sich um die zeitliche Grundlage der Selbstidentität handelt, erweist sich die Annahme der nicht zeitbezogenen Selbstidentität als unlogisch.

Die Problematik, die hier entsteht, betrifft die Gegenwärtigkeit der Dinge. Wir behaupten, dass zwei Menschen, die sich in einem Haus begegnen, dieselbe Gegenwart teilen. Gleichzeitig erkennen wir aber klar, dass es die Gegenwart des gesamten Sonnensystems nicht geben kann. Wie müsste dann eine Gegenwart genau beschaffen sein, welche zwei separate Punkte im Raum betreffen würde? Eine solche Gegenwart müsste zwei Punkte im Raum gleichzeitig betreffen. Die Existenz einer solchen Gegenwart ist aber innerhalb eines relativistischen Modells nicht möglich, unabhängig davon, wie weit solche zwei Punkte voneinander entfernt sind.

Wenn es keine Gleichzeitigkeit zwischen den Ereignissen auf Erden und auf dem Mond gibt, dann gibt es keine Gleichzeitigkeit zwischen zwei sich beliebig nahe stehenden Punkten A und B im Raum (und wenn es keine Gleichzeitigkeit zwischen A und B existiert, dann kann es keine gemeinsame Gegenwart der Punkte A und B geben [wäre eine Gegenwart den Punkten A und B gemeinsam, müsste sie gleichzeitig A und B betreffen, was unmöglich ist {es ist unmöglich, weil die Bewältigung einer beliebigen Entfernung zwischen zwei Punkten im Raum, auch einer minimalen, für jede Art von Signal (Information) und für jede Geschwindigkeit innerhalb einer Zeitspanne erfolgt. Vergeht zwischen dem Versenden und dem Empfangen eines beliebigen Signals Zeit, erfolgen die Versendung und der Empfang des Signals nicht gleichzeitig. Geschehen die Ereignisse A und B nicht gleichzeitig, ist die Gegenwart A verschieden von der Gegenwart B}]).

Fazit 1: Ereignisse der Gegenwart geschehen gleichzeitig.

Fazit 2: Ereignisse der Gegenwart sind selbstidentisch.

Fazit 3: Ereignisse, welche räumlich getrennt stattfinden, geschehen nicht gleichzeitig.

Fazit 4: Zwei räumlich getrennte Ereignisse geschehen füreinander in der Vergangenheit.

Fazit 5: Für zwei räumlich getrennte Ereignisse (Punkte), existiert es keine gemeinsame Gegenwart.



[These]

Wenn wir die Gegenwärtigkeit der Dinge als Maßstab ihrer Realität betrachten (in dem Sinne, dass reelle Dinge in ihrer jeweiligen Gegenwart existieren), dann müssen wir zuerst den Bereich, in dem wir die Realität vermuten, auf eine raumlose Gegenwart des geometrischen Punktes beschränken.

[Beweis]

Unabhängig davon, wie klein der Raum R ist, von dem behauptet wird, er enthält die gesamte Gegenwart R – es wird immer möglich sein, einen Raum R‘ zu konstruieren, der im R enthalten ist, womit automatisch erwiesen wird, dass R nicht mit sich selbst identisch ist (sondern unabhängige Räume enthält, welche selbst nicht mit R identisch sind).

Die räumliche (und die zeitliche) Ausdehnung der Gegenwart existiert daher nicht (es existiert reell kein Raum der Gegenwart – wo Raum im Spiel ist, findet bereits Vergangenheit statt).
Die Realität betrachten wir fälschlicherweise als materiell, als die Summe existierender Gegenstände und Ereignisse. Doch gerade das, was keine Gegenständlichkeit besitzt, existiert in Wirklichkeit real (innerhalb eigener Gegenwart).

Daher: (Die Selbstidentität der Dinge kann ausschließlich innerhalb des zeitlichen Kontextes der Gegenwart behauptet werden.)

Grund 2. Weil die Realität des Existierenden ausschließlich innerhalb der Gegenwart denkbar ist.

Denn nur das gegenwärtige geschieht wirklich. Alles Vergangene unabhängig, ob vor einem Jahr, vor einem Tag oder vor einer Sekunde geschehen, geschieht nicht (mehr).

Daher: (Die Selbstidentität der Dinge kann ausschließlich innerhalb des zeitlichen Kontextes der Gegenwart behauptet werden.)

Grund 3. Weil der Unterschied zwischen dem selbstidentischen, innerhalb der Gegenwart operierenden Subjekt (Beobachter) und dem von ihm verschiedenen Objekt im Raum genau der Unterschied ist, der zwischen der Realität und der Erinnerung besteht.

Wir dürfen nunmehr annehmen, das zwischen verschiedenen Vergangenheiten kein qualitativer Unterschied besteht – der Unterschied zwischen ihnen besteht höchstens in ihrer jeweiligen Tiefe. Wenn aber kein Unterschied existiert zwischen der Vergangenheit des heutigen Morgens, den Du mit deiner Frau verbracht hast und der (künftigen) Vergangenheit des letzten Atemzugs deines Lebens, dann muss man, lieber Leser, annehmen, dass sowohl die eine als auch die andere Vergangenheit gleichermaßen unwirklich sind. Für wirklich dürften wir nämlich ausschließlich das halten, was in der Gegenwart stattfindet – alles Vergangene steht zu dieser speziellen Wirklichkeit wie die Realität des heutigen Morgens zu der Realität des Augenblicks, an dem wir abends über die vergangene Wirklichkeit des Tages sinieren.

Dein materieller Körper, als ein räumlicher Gegenstand, ist nicht mit dir selbst identisch (siehe: [Beweis]). Das selbstidentische an dir ist vielmehr dein immaterielles Wesen. Du und dein Körper bildet eine Verbindung, deren Zweck, die Verbindung zwischen Geist und Materie ist. Der Inhalt dieser Verbindung ist es, deine Seele an der materiellen Welt teilnehmen zu lassen.
Auch wenn Du davon überzeugt bist, mit deinem materiellen Körper identisch zu sein, so ist deine Überzeugung falsch – auch innerhalb deines eigenen Körpers kann von keiner Gleichzeitigkeit und von keiner umfassenden und integrierenden Gegenwart der einzelnen Körperteile die Rede sein.

Du bist nicht dein Körper. Dein Körper stirbt.

Theorie der Zeit (VI). Die Entstehung des Raumes II. Die Gesetze der Zeit.

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34.2) Behauptung 2.
Jedes Ereignis wird sowohl kausal, wie kontrakausal bewirkt, denn jedes Ereignis wird sowohl von der Gesamtheit seiner historischen Ursachen, als auch von der Wahrscheinlichkeitsdichte, welche bis zum Augenblick seines Auftretens seine Zukunft bildet, bewirkt.

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Bild: Der vollständige Kausalitätsbezug eines Ereignisses.

Auch das allererste Ereignis im Universum musste sowohl eine kausale, als auch eine kontrakausale Ursache besessen haben, denn seine Existenz, auch zu dem Zeitpunkt, als sie noch nicht ein Faktum gewesen ist, bereits ein Bestandteil der „Möglichkeitensammlung“ der Zukunft gewesen sein muss (das allererste Ereignis wurde also, bevor es stattfand, mindestens kontrakausal bedingt). Über die kausale Ursache des ersten Ereignisses (eine Ursache, welche, als dieses Ereignis zum Zeitpunkt x erfolgte, in seiner Vergangenheit lag) lässt sich trefflich streiten, doch auch sie musste vorhanden sein, denn nichts kann existieren, ohne verursacht zu sein.

Wir erkennen, dass die Zukunft, die Möglichkeit eines jeden Ereignisses vom Anfang bis zum Ende aller Dinge beinhaltet und dass sie auch dann existierte, als das Universum noch nicht entstanden ist, denn auch dann lag dieses als eine mögliche Entwicklung der Zukunft vor.
Alles, was entstanden ist, oder entstehen wird, lag immer schon als Wahrscheinlichkeit innerhalb der Zukunft vor; alles, was vergangen ist, bleibt für immer ein Teil der Vergangenheit.

Das, was dauerhaft innerhalb der Gegenwart residiert, entsteht und vergeht nicht, muss aber, um in der Wirklichkeit zu wirken, eine Verbindung mit der Materie eingehen.

34.3) Behauptung 3. Ohne die existente Zeit wäre jegliche Existenz undenkbar. Die Zeit ordnet nicht nur, sie ist gleichzeitig die logische Bedingung von Allem.

Die Gesetze der Zeit.

34.3.1)  1. Gesetz der Zeit: Alles, was je war, was ist und was je sein wird, existierte seit Anfang aller Dinge als eine Potenzialität im Raum des Wahrscheinlichen. Nichts, was je war, was ist und was je sein wird, kann daher als vollständig nichtexistent bezeichnet werden.

34.3.2) 2. Gesetz der Zeit: In der Zukunft liegt die Wahrscheinlichkeit von Allem. In der Vergangenheit die Gewissheit des Gewesenen. Die Gegenwart ist real.

Nachdem die ersten zwei Gesetze der Zeit formuliert sind, verstehen wir den Grund der Existenz der Daseinsräume im Universum.

34.3.3) 3. Gesetz der Zeit: Das Universum beinhaltet drei Daseinsebenen: die Realität der Gegenwart, die Wirklichkeit der Vergangenheit und die Wahrscheinlichkeit der Zukunft.

34.3.3.1) Die Bestandteile der Wirklichkeit können nicht erzeugt oder vernichtet werden. Sie können miteinander verbunden oder voneinander getrennt werden. Sie können höchstens Dinge bilden. Diese höchstens transformieren (Trans-Formation ist die einzig mögliche Mutationsform innerhalb der Raumzeit).
Dies alles, weil die Wirklichkeit eine Daseinsebene des Vergangenen / des Unveränderlichen ist. Die Bestandteile der Wirklichkeit benötigen deshalb den Raum, um zu existieren. Die Trägheit überwiegt in der Wirklichkeit.

34.3.3.2) Die Daseinsebene der Wahrscheinlichkeit beinhaltet alle künftigen Bestandteile des Universums und all diejenigen, welche sich vielleicht nie ereignen werden. Entweder existieren sie oder sie vergehen unwiderruflich. Wenn sie existieren, dann im unscharfen Zustand, in dem all ihre möglichen Zustände sich überlagern. Die Daseinsebene der Wahrscheinlichkeit kollabiert für die betroffenen Bestandteile in dem Augenblick, in dem sich ihre singuläre Gegenwart entscheidet. Ab diesem Augenblick gehören sie der Wirklichkeit.
Die betriebsame Wirksamkeit überwiegt in der Daseinsebene der Wahrscheinlichkeit.

34.3.3.3) Wenn wir behaupten, dass die Existenz der Bestandteile der Realität sich innerhalb der Gegenwart abspielt, dann behaupten wir, dass diese Existenz im raum- und zeitlosen Zustand erfolgt.
Wir behaupten damit, dass es neben dem materiellen Dasein, neben dem Dasein innerhalb der Wahrscheinlichkeit der Zukunft, ein transphänomenales Dasein existiert.

Ich behaupte das, denn ich bin es. Nicht meine Haare, nicht mein Körper, nicht meine Galle, nicht mein Gehirn, nicht mein Blut, nichts von dem kann Purusha sein.
Auch dann nicht, wenn man mein Gehirn elektrisch stimuliert, etwaige Reaktionen erwartet und sie auch beobachtet. Nichts bin ich, außer ich, der mit dem materiellen Körper und seinen Bestandteilen nichts zu tun hat (wie ich auch nichts mit der Ampel an der Strasse zu tun habe). Es ist so, denn mein materieller Körper mehr mit der Ampel an der Strasse gemeinsam hat, als mit mir.

Deshalb überwiegt Freude in mir.

Theorie der Zeit (V). Die Zeitordnungen und die Entstehung des Raumes.

31.) Theoreme und Definitionen.

 31.1) Definition der Kausalität II:
Die Kausalität hat mit der zeitlichen Reihenfolge von Ursache und Effekt zu tun. Wir sprechen von einer kausalen Folge dann, wenn die Ursache dem Effekt vorausgeht und wenn sie die Entstehung von Effekt unmittelbar zufolge hat.

(p → q) → (p = Ursache, q = Wirkung)

31.2) Definition der Kontrakausalität:
Zwei kausal gebundene Ereignisse (kausal gebunden sind Ereignisse, von denen das eine die Ursache des anderen ist) geschehen kontrakausal, wenn die Ursache in der kausalen Folge nach dem Auftreten des Effektes stattfindet.

(p ← q) → (p = Ursache, q = Wirkung)

Bild: Im Sprachlichen haben wir ständig mit Kontrakausalität der (Teil)Sätze zu tun.

31.3) Definition der Akausalität:
Zwei Ereignisse erfolgen dann akausal, wenn zwischen ihnen keine kausale Verbindung besteht.

(p q) → ¬(p = Ursache, q = Wirkung)

31.4) Definition der kausalen Verbindung:
Die kausale Verbindung besteht zwischen der wirkenden Ursache und dem bewirkten Effekt (der Grund, warum wir die Bezeichnung „Effekt“ statt „Wirkung“ benutzen ist: im Ursache-Wirkung-Prinzip wirkt die Ursache, nicht der Effekt!).

31.5) Definition der Kausalkonformität:
Die Ereignisse erfolgen kausalkonform, wenn sie in Übereinstimmung mit (ihrer) Kausalität erfolgen.

31.6) Theorem 1: Der dreidimensionale Raum lässt sich als ein Koordinatensystem der Zeit darstellen, denn jede Entfernung darin, auf die konstante Lichtgeschwindigkeit im Vakuum bezogen werden kann: 1m = 1 / 299 792 458s.

31.7) Theorem 2: Es existiert keine universelle Ordnung der Zeit (Ordnung der Zeit im Sinne der „Richtung des Zeitverlaufs“). Alle Zeitordnungen sind Konventionen (Beweis: parallele Existenz der kausalen und der deterministischen Ordnung der Zeit).

Wenn Theorem 1 gültig ist, dann sind Raum und Zeit substanziell identisch. Dann gilt: Genauso wenig, wie ein räumliches Koordinatensystem eine universelle Gültigkeit besitzen kann, kann eine Ordnung der Zeit eine universelle Gültigkeit besitzen. Daraus folgt:

31.8) Theorem 3: Die Gegenwart des Beobachters sollte der Ursprung jedes Koordinatensystems und der Referenzpunkt jeder Messung sein.

32.) Die Ordnungen der Zeit.

32.1) Die Kausale Ordnung der Zeit.
Wir erkennen drei valide Zeitordnungen. Die erste ist die uns vertraute Ordnung des kausalen Verlaufs. Mit Hilfe dieser Ordnung lässt sich die Kausalität der Ereignisse und der Prozesse erkennen und systematisieren. Dank der kausalen Ordnung, lässt sich Zeit als Dimension konstituieren.

Bild: Grafische Darstellung der Kausalen Ordnung der Zeit.

32.2) Die Deterministische Ordnung der Zeit.
Die andere Ordnung der Zeit bezeichnen wir als „deterministisch“, denn sie lässt uns sowohl den Determinismus der Entstehung einzelner Ereignisse, als auch den Determinismus ihrer singulären Gegenwart als Effekte eines quantenmechanischen Vorgangs erkennen. Hier wird die Grenze der Kausalität von Ursache und Wirkung überschritten. Die Ursache eines Ereignisses B liegt sowohl in der Vergangenheit (in der B eine zunehmende Tendenz besitzt, sich in Zukunft wirklich zu ereignen), als auch in der Zukunft (in der alle potenziellen Zustände von B existieren, welche dann, in einer bestimmten Aktualität, als ein einzelner, singulärer Ereignis B manifest werden)

Die deterministische Ordnung der Zeit ist kontrakausal und bezieht sich auf die konkreten Ereignisse, auf ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Wir situieren darin die Zukunft der Ereignisse in ihrer Vergangenheit und die Vergangenheit der Ereignisse in ihrer Zukunft. Die so entstandene Ordnung erlaubt uns die Kausalität der Entstehung der Ereignisse und die Kausalität des Universums aus einer völlig anderen Perspektive zu sehen.


Bild: Grafische Darstellung der Deterministischen Ordnung der Zeit mit ihrem kausalen Bezug.

32.2.1) Definition der deterministischen Ordnung der Zeit.
Aus der Perspektive der Zukunft liegt das Ereignis B in der Vergangenheit, aus der Perspektive der Vergangenheit liegt das Ereignis B in der Zukunft. 

Ausschliesslich aus der Perspektive der Gegenwart kann von der Zukunft und von der Vergangenheit in einem kausalen Zusammenhang gesprochen werden. Die perspektivische Sicht bestimmt die Form der deteministischen Ordnung der Zeit.

33.) Die Entstehung des Raumes I. 

Durch die Entdeckung der deterministischen Zeitordnung entsteht die Möglichkeit, über das Universum und über die Entstehung des darin enthaltenen Raumes, anders als bisher zu sprechen. Die Gegenwart und die Vergangenheit haben nämlich aus der Perspektive der deterministischen Zeitordnung ihre Ursache in der Zukunft.

Die Existenz der Ursache ist zwar die Voraussetzung der Existenz des Effektes, aber anhand der Existenz des Effektes lässt sich die Verbindung mit seiner Ursache und mit den Ursachen der Ursachenexistenz bis hin zum ersten Ereignis in der Zeit zurückverfolgen.

33.1) Theorem 4: Jedes Ereignis der Gegenwart ist die Konsequenz des allerersten Ereignisses im Universum.

Die Rückverfolgung kann ausschliesslich im Raum der Vergangenheit erfolgen. Dies ist zwar, solange es um die menschliche Erinnerung oder solange es um die erinnerte Vergangenheit der Menschheit auf Erden geht, nicht direkt einsehbar, denn der hier für Aktionen zur Verfügung stehende Raum, begrenzt ist und die Ereignisse gegebener Epochen sich geografisch oder chronologisch überschneiden, doch betrachtet man den Raum der Vergangenheit universell, beginnen wir die Verbindung des Raumes mit der Vergangenheit zu erkennen.
Bevor sich nämlich die Erde zu formen begann, musste bereits der Raum für ihre Protoexistenz vorhanden sein und dieser entstand in der Vergangenheit des Universums. Jedes einzelne Lichtjahr, mit dem die Entfernung der Himmelskörper voneinander gemessen wird, ist der zeitliche Ausdruck der Verbindung des Raumes mit der Vergangenheit.

33.2) Theorem 5: Der Raum ist der manifeste Zustand der Vergangenheit.

33.3) Theorem 6: Der Zustand der quantenmechanischen Superposition ist der manifeste Zustand der Zukunft.

33.4) Theorem 7: Die Gegenwart ist der manifeste Zustand der Realität.

33.5) Theorem 8: Die Vergangenheit ist der manifeste Zustand der Wirklichkeit.

33.6) Theorem 9: Die Zukunft ist der manifeste Zustand der Wahrscheinlichkeit.

34.) Behauptungen.

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34.1) Behauptung 1. Der Raum entstand nicht vollständig im Urknall. Die Entstehung des Raumes ist ein bis heute fortdauernder Prozess.

Den Raum bezeichnen wir zwar als den manifesten Zustand der Vergangenheit, die Ursache des Raumes liegt aber nicht in der Vergangenheit selbst. Das Modell des Urknalls entstand als Folge der Entdeckung der Universumsexpansion (Lemaitre 1927). Es erschien logisch, dass die Expansion der auseinander driftenden Galaxien irgendwann in der tiefsten Vergangenheit einen gemeinsamen Ausgangspunkt hatte, in dem die gesammelte Masse des Universum in einem Punkt versammelt gewesen ist. Aus dieser Überzeugung war man nur einen Schritt davon entfernt, die Idee des Urknalls zu entwickeln.
In dem heutigen Modell des beschleunigt expandierenden Universums wird dieses Bild (leider) weiterentwickelt.
Das Universum ist, wie ich denke, in jeder Hinsicht ein dynamisches Gebilde (Friedmann 1922). Die Entscheidung der Frage, ob seine Dynamik expansiv oder kontraktiv ist, ist allerdings nicht möglich, denn diese Dynamik sehr von der Perspektive der Betrachtung abhängig ist. Betrachten wir nämlich das Universum kausalkonform (im Sinne der kausalen Ordnung der Zeit), so stellen wir seine in die Zukunft gerichtete kontraktive Dynamik fest. Betrachten wir das Universum kontrakausal (im Sinne der deterministischen Ordnung der Zeit) erhalten wir das Bild seiner in die Vergangenheit gerichteten Expansion.

Unabhängig davon, welche Sicht wir für richtig halten, eins ist sicher: das klassische Modell eines aus dem Urpunkt expandierenden Universums ist falsch. Diese Behauptung kann bewiesen werden.

Beweis
Die beobachtete Expansion bezieht sich auf die Regionen des Universums, die in der tiefsten Vergangenheit liegen und sich teilweise in den Anfängen des Universums abgespielt haben. Je tiefer wir nämlich in den Raum blicken, desto ältere Schichten des Universums sichtbar werden. Kausalkonform betrachtet, ergibt sich daraus das Bild eines in die Zukunft kontrahierenden Universums. An seinem Anfang muss also (wenn wir die Logik der kausalen Verbindung Lemaitres benutzen wollen) kein explosives, sondern ein implosives Akt der Entstehung stattgefunden haben.


Dies ist der heilige Gral der modernen Kosmologie –

Wikipedia:
„Die Beobachtungen weit entfernter Supernovae vom Typ Ia unter anderem im Rahmen des Supernova Cosmology Project, für deren Auswertung die Astronomen Saul Perlmutter, Brian P. Schmidt und Adam Riess den Nobelpreis für Physik des Jahres 2011 zugesprochen bekamen,[2] zeigen, dass die Expansion des Universums heute [was soll das bedeuten??? Purusha] beschleunigt abläuft. Diese Ergebnisse stimmen überein mit Untersuchungen der kosmischen Hintergrundstrahlung, beispielsweise mittels des WMAP-Satelliten. Als Ursache wird Dunkle Energie angenommen[…] Dunkle Energie konnte bislang nicht direkt nachgewiesen werden; ihre einzigen derzeit beobachtbaren Auswirkungen beziehen sich auf die Expansion des Universums sowie die Strukturbildung im Universum.“

Mit unserem Modell stellen wir nicht gerade wenig infrage, das vorweg.
Lassen sich die Beobachtungen (deren empirischer Wert ausdrücklich nicht infrage gestellt wird, derer Interpretation jedoch sehr wohl) mittels unseres Modells besser, d.h. einfacher interpretieren?

Der „verkehrte“ Urknall, bei dem der Lauf der Kontraktion des Universums seinen Anfang nahm, war zwar kein explosives, aber ein genauso dramatisch verlaufendes, implosives Ereignis. Seine Spuren könnten die Hintergrundstrahlung genauso gut erklären, wie das heutige Modell des expandierenden Universums, an dessen Anfang eine Urknallexplosion stand. Die Gründe für die beschleunigt erfolgende „Expansion“ des Universums könnten mithilfe unseres Modells sogar „besser“ erklärt werden.
Die Beobachtung der Signale der Supernovae von Typ Ia ergaben, dass das Universum „heute“ beschleunigt „expandiert“. Drei Physiker erhielten für die Entdeckung dieses Phänomens den Nobelpreis. Soso.
Wir interpretieren die beschleunigte „Expansion“ damit, dass wir die beschleunigt expandierenden Bereiche des Universum unter den schwindenden Einfluss des Urknalls und seiner implosiven Dynamik setzen. Die abnehmende Geschwindigkeit der Kontraktion des Unversums würde demnach unmittelbar durch diese Dynamik bedingt. Und was die Behauptung angeht, dass das Universum „heute“ beschleunigt expandiert, so ist festzustellen, dass die Objekte, welche dazu dienen, die kosmischen Entfernungen zu bestimmen, ihr Licht gerade in der Zeit emitierten, als sich unser Sonnensystem gerade zu formen begann und nicht „heute“. Ihre heute beobachtete Charakteristik lässt auf den Zustand des Universums zur Zeit der Emission ihrer Signale schließen, nicht auf seinen heutigen. Von dem Zustand des heutigen Universums kann sich jeder gerne überzeugen, indem er das Fenster aufmacht und guckt, wie das Wetter ist.

Bild: Wir sehen, dass die steigende Geschwindigkeit mit der das Universum expandiert, als abnehmende Geschwindigkeit mit der das Universum kontrahiert interpretiert werden kann. Der Vorteil unserer Interpretation liegt darin, dass die oben erwähnte „Dunkle Energie“ nicht dazu benötigt wird, um die ungewöhnliche Dynamik des Universums zu erklären. Diese Dynamik ist in unserem Modell keineswegs ungewöhnlich und wird dadurch erklärt, dass die beobachteten Supernovae, die sich von uns scheinbar beschleunigt entfernen, in Wirklichkeit (kausalkonform) ein Bestandteil einer, der Expansion entgegengesetzten Dynamik des Urknalls sind, und dass sie zusammen mit dem gesamten Universum in Richtung der Gegenwart kontrahieren.

Ende des ersten Teils des Abschnitts  “ Die Entstehung des Raumes I“:  „Die Entstehung des Raumes II“

Theorie der Zeit (I).

5.) Die Welt zerfällt in drei Teile:

 Realität 
(zeitliche Instanz ist nicht vorhanden, räumliche Instanz ist nicht vorhanden. Der verfügbare Daseinspunkt: die Singularität der Gegenwart)

Wirklichkeit 
(zeitliche Instanz ist die Vergangenheit, räumliche Instanz ist das Universum. Es gilt: Raum = Vergangenheit (Zeit) = Wirklichkeit)

Wahrscheinlichkeit 
(zeitliche Instanz ist die Zukunft der deterministischen Ordnung der Zeit, räumliche Instanz ist die Vergangenheit der kausalen Ordnung der Zeit. Der verfügbare Daseinzustand: die Superposition innerhalb der Zustandswahrscheinlichkeit, die durch ψ-Funktion ausgedrückt wird).

6.) Die Welt realisiert sich innerhalb der Zeit:

In der Vergangenheit realisiert sich die materielle Wirklichkeit.
In der Gegenwart realisiert sich die immaterielle Realität.
In der Zukunft realisiert sich die Wahrscheinlichkeit.

7.) These: Der Begriff der Zeit als eines Parameters oder als einer Messgröße ist nur innerhalb der Wirklichkeit sinnvoll.

7.1) Beweis: Wenn angenommen wird, dass Raum und Zeit äquivalente Begriffe sind, dann bedeutet das, dass Vergangenheit und Zeit ebenso äquivalente Begriffe sind (dies wegen unserer Definition des Raumes).
Wenn Vergangenheit und Raum dasselbe bedeuten und wenn Raum und Zeit dasselbe bedeuten und wenn Wirklichkeit und Vergangenheit dasselbe bedeuten, dann bedeutet Wirklichkeit und Zeit notwendig dasselbe.
Wir können folglich von der Zeit nur dann sinnvoll sprechen, wenn wir von der Zeit innerhalb der Vergangenheit sprechen.
Wir sehen: Der Begriff der Zeit als eines Parameters oder als einer Messgröße ist nur innerhalb der Vergangenheit sinnvoll, was zu zeigen war.

7.1) Die Zeit betrifft nicht die Ereignisse der Zukunft und die Zeit wird nicht in der Zukunft gemessen.

7.2) Wenn es trotzdem von der Zeit der Zukunft gesprochen wird, dann wird von der Zukunft der deterministischen Ordnung gesprochen, dann werden Ereignisse gemeint, die noch nicht erfolgt sind (es heißt dann, dass die aktuelle Gegenwart des Beobachters, bezogen auf die Wahrscheinlichkeit des Eintreten dieser Ereignisse, in der Zukunft liegt, und zwar solange, bis sich die Wahrscheinlichkeit ihres Eintreten in die Tatsache ihrer Existenz verwandelt. Dann jedoch, im Augenblick der Entstehung ihrer wirklichen Existenz werden sie immer noch „nur“ Bestandteile ihrer jeweiligen Gegenwart und nicht der „Zukunft“ sein. Wir sehen, dass die kausale Zukunft der Zeit ein Konstrukt ist und dass die Ereignisse der Zukunft nicht real existieren – die „Zukunft“ ist immer nur die Wahrscheinlichkeit ihrer Existenz.

8.) These: Der Ort, an dem jegliche Messung erfolgt, befindet sich im Ursprung des jeweiligen Koordinatensystems oder schlicht dort, wo sich die Instanz der Messung zur Zeit der Messung befindet.

8.1) Eine Messung erfolgt mit Bezug auf die Gegenwart der Messung, nicht mit Bezug auf die Gegenwart der zu vermessenden Objekte oder Ereignisse.

9.) Der Ort, an dem sich sämtliche Objekte der Messung befinden, liegt immer innerhalb der Raumzeit (jede Messung betrifft die Ereignisse der Raumzeit)

Begründung:
Wie wir erkennen, besteht die Welt, wie die Zeit, aus drei Teilen: aus der Realität (Gegenwart als Daseinszustand), aus der Wirklichkeit (Vergangenheit) und aus der Wahrscheinlichkeit (Zukunft). Die Realität beherbergt in der jeweiligen Gegenwart zwei Instanzen des Geistes – Instanz des Seins und Instanz der Wahrnehmung.
Innerhalb der materiellen Wirklichkeit existieren all die räumlichen Bestandteile des Universums und der Raum selbst.
Innerhalb der Zukunft existieren alle möglichen Zustände und alle Wahrscheinlichkeiten, im unscharfen Zustand der Superposition.
Alle potenziellen Objekte der Messung oder der Beobachtung befinden sich innerhalb der Wirklichkeit. Sie sind räumlich und zeitlich voneinander getrennt und „dimensional“.
Eine Zeitmessung betrifft ausschließlich solche Objekte und Phänomene, die innerhalb der Raumzeit ihre Koordinaten verändern (und zwar bezüglich des relativ unbewegten Referenzpunktes der Messung).
Eine Messung kann weder die Gegenwart, noch die Zukunft der Objekte der Messung betreffen.
Innerhalb der Gegenwart erfolgen keinerlei Zustandsveränderungen und es existiert kein Raum und keine Zeit, wodurch eine Messung innerhalb der Gegenwart keinen Referenzpunkt und keinen Maßstab besitzen würde (Bemerkung: obwohl eine Messung stets aus der Perspektive der Gegenwart erfolgt und obwohl der Raumzeitliche Punkt der Gegenwart als Referenzpunkt der Messung dient, so betrifft jede erfolgte Messung die Ereignisse der Raumzeit und nicht die Gegenwart selbst).
Der physikalische Existenzzustand der Systeme und Ereignisse der Zukunft ist die Superposition.
Die innerhalb der Gegenwart erfolgende Messung kann bezogen auf die Zukunft nur bestimmen, mit welcher Wahrscheinlichkeit, die Zustände künftig eintreten werden (ψ-Funktion).
Dies ist der Gegenstand der Quantenphysik.

9.1) Dass das Licht Zeit benötigt, um auch die kleinste Entfernung zwischen zwei Punkten zu bewältigen ist selbstverständlich. Wäre es nicht der Fall, müsste es Entfernungen geben, welche innerhalb der Gegenwart bewältigt werden könnten. Solange jedoch Gegenwart punktförmig im euklidischen Sinne ist, nimmt die Bewältigung jeder Strecke Zeit in Anspruch, selbst dann, wenn es sich um Mikrometer-Entfernungen, die mit Lichtgeschwindigkeit bewältigt werden, handelt.

9.2) Wenn das Licht, als schnellster Informationsträger, Zeit benötigt, um auch die kleinste Entfernung zwischen zwei Punkten zu bewältigen, dann betrifft die „Zeit“ die Vergangenheit, denn wenn es keine Minimalentfernung gibt, die vom Licht ohne Zeitverlust bewältigt werden kann, dann existiert, außer in der Vergangenheit, kein Licht in der bekannten Form, denn dann findet jede Bewegung, auch die eines Photons, ausschließlich innerhalb der Raumzeit statt.
Nichts anderes ist zu erwarten, nachdem wir erkannt haben, dass die Gegenwart kein Bestandteil der Raumzeit ist.

9.3) Zwischen dem Versenden und dem Empfangen desselben Lichtsignals, das zwischen zwei minimal entfernten Punkten ausgetauscht wird, wird immer eine bestimmte Zeit gemessen, und zwar dadurch, dass die Lichtgeschwindigkeit einen endlichen und keinen unendlichen Wert besitzt.
Die Messung der Zeitdauer, die das Licht dafür benötigt, die Strecke zwischen zwei minimalentfernten Punkten zu bewältigen, betrifft, wie die Messung der Zeitdauer, die das Licht dafür benötigt, die Strecke zwischen zwei maximalentfernten Punkten zu bewältigen, den Raum (Beweis: Wird eine geringste Entfernung bewältigt und vergeht bei der Bewältigung dieser Entfernung auch nur minimalste Zeit, dann haben wir bereits mit der Bewegung innerhalb der Raumes zu tun). Wo die Zeit vergeht, dort entsteht die Vergangenheit (Raum).

10.) These: Die bekannten Naturgesetze gelten ausschließlich innerhalb der Wirklichkeit. Innerhalb der Realität gelten diese nicht, denn die Gesetze der Realität gelten primär.

Wir haben die Wirklichkeit als einen Bereich charakterisiert, dessen Bestandteile im Gegensatz zur den Bestandteilen der Realität nicht real existieren.

Wäre deshalb nicht die Annahme berechtigt, dass sich die Naturphänomene, wie das Licht, nur scheinbar den Gesetzen der Raumzeit unterordnen, obwohl diese sie gar nicht zu binden vermögen (weil sie eben sekundär sind, bezogen auf die Gesetze der Realität)
Purusha wird sich nun zurückziehen.

Die Mystik hinter der Theorie und der Technologie.

Es gibt doch etwas, was sich über die Seele sagen lässt. Sie könnte nämlich eine Form von Information sein.

Die Seele ist dem Stress des Zerfalls und des Sterbens ausgesetzt. Die Verbindung der Seele mit dem materiellen, organischen Körper zieht Leid nach sich.
Die Befreiung vom Leid ist das Ziel.
Der menschliche Traum von der Unsterblichkeit wird dann in Erfüllung gehen, wenn es gelingt, die Seele von ihrer organischen Verbindung mit dem sterblichen Körper zu befreien, indem es gelingt, die Information zu extrahieren und außerhalb des Körpers zu speichern.
Dann wird es für die Seele ein Leichtes sein, irgendwann eine Lichtgestalt anzunehmen: innerhalb der Raumzeit und zugleich immateriell und unsterblich zu sein. Dies wäre die Mystik hinter der Theorie und Technologie.
Mehr lässt sich dazu nicht sagen, zur Zeit.

ÜBER DIE REALITÄT DER SEELE. Über Koinzidenz, Gleichzeitigkeit, Gegenwart und Raumzeit.

Frank Wappler schrieb:

„Wenn zwei gegebene, (selbst-) identifizierte Beteiligte, J und K, koinzident waren, d.h. falls J eine bestimmte Anzeige (J_K) hatte, die Js Wahrnehmung beinhaltete, dass K die Anzeige J_K wahrnahm, und K eine bestimmte Anzeige (K_J) hatte, die Ks Wahrnehmung beinhaltete, dass J die Anzeige K_J wahrnahm,
dann ist zu schließen, dass J und K gemeinsam am selben Koinzidenz-Ereignis E_{JK} teilgenommen hatten;
und der Abstand jeweils eines Ereignisses zum selben Ereignis ist Null.“

Maciej Zasada schreibt: Das Ereignis, an dem beide Teilnehmer JK beteiligt gewesen sind und von dem sie als von einem gemeinsam erlebten singulären Ereignis sprechen, ist dennoch nicht mit sich selbst identisch, denn seine „Identität“ nicht singulär ist (wenn zwei Beobachter über die nötige Selbstidentität verfügen, heißt es noch lange nicht, dass die Koinzidenz, an der sie gemeinsam teilnehmen „selbstidentisch“ ist).
Der Begriff der „Koinzidenz“ muss deutlicher formuliert werden. Als Koinzidenz-Ereignis kann nämlich auch eine Kollision zweier Galaxien bezeichnet werden. Dann jedoch ist die Behauptung „der Abstand jeweils eines Ereignisses zum selben Ereignis ist Null“ absurd, denn es lässt sich kein eindeutiger raum-zeitlicher Ort der Kollision bestimmen – die Koinzidenz ist ein Ereignis innerhalb der Raumzeit.

Definition der Koinzidenz:
Eine Koinzidenz ist ein Ereignis der Raumzeit, an dem, an einem eindeutig gegebenen Ort im Raum und zur selben Zeit, mindestens zwei Systeme beteiligt sind.

Wir wissen, dass der raumlose Punkt der Gegenwart keine Systeme der Raumzeit enthalten kann. D.h. wenn ein Ding innerhalb der Raumzeit existiert, existiert es nicht innerhalb der Gegenwart und umgekehrt (hier haben wir es begründet).

Dadurch, dass an einer Koinzidenz mind. zwei Systeme beteiligt sind, ist diese immer ein Ereignis, das innerhalb der Raumzeit stattfindet. Eine Koinzidenz besitzt daher keine singuläre Gegenwart – sie findet im Raum statt.

Der Unterschied zwischen den Systemen der Raumzeit und den Systemen der Gegenwart besteht darin, dass die Systeme der Gegenwart selbstidentisch sind (§2.), was die Systeme der Raumzeit nicht sein können (§3.)

§2. Das Wesensmerkmal der Systeme der Gegenwart ist ihre singuläre Selbstidentität.

Und wie wir wissen, ist die Selbstidentität dafür, was real ist, entscheidend (hier haben wir es begründet). Bedeutet die Selbstidentität der Systeme der Gegenwart und das Fehlen der Selbstidentität bei den Systemen der Raumzeit etwa, dass die Raumzeit nicht real wäre?

Wir nähern uns einer wichtigen Erkenntnis.

Warum können die Systeme der Raumzeit nicht selbstidentisch sein?
Systeme der Raumzeit setzen sich aus Teilen zusammen.
Das, was aus seinen Bestandteilen zusammengesetzt ist, zerfällt in seine Bestandteile. Dies ist die Prozess-Vorschrift.
Aus Teilen setzt sich das Ganze zusammen.
Das Ganze, das sich aus Teilen zusammensetzt, ist nicht selbstidentisch, denn in jedem Augenblick befindet es sich in einem Prozess, sei es in einem Prozess der Entstehung, sei es in einem Prozess des Zerfalls.
Das Ganze, das sich aus Teilen zusammensetzt ist auch das Universum und all seine Bestandteile.

§3. Das Wesensmerkmal der Systeme der Raumzeit ist ihre Existenz innerhalb eines Prozesses, was ihre Selbstidentität unmöglich macht.

Wenn Neutrinos nur aus sich selbst bestehen und keine Substrukturen aufweisen, dann bedeutet gerade die Tatsache, dass sie sich verwandeln (s. Neutrinooszillation – der diesjährige Physik-Nobelpreis), dass sie als Bestandteile der Raumzeit nicht selbstidentisch sind, und es beweist umgekehrt, dass das Merkmal der Selbstidentität, ausschließlich den Systemen der Gegenwart vorbehalten ist (auch wenn Neutrinos die grundlegenden Strukturen der Materie sind, die mit sich selbst identisch sein könnten, so sind sie durch das Wesen der Raumzeit dazu „gezwungen“, sich prozessual zu verändern, um nicht selbstidentisch zu sein).
Die Bedingung der Selbstidentität der Systeme der Gegenwart bedeutet, dass es für die Systeme der Raumzeit unmöglich ist, innerhalb der Gegenwart zu existieren.
Eine Verschmelzung der an die Grenze der Lichtgeschwindigkeit beschleunigten Teilchen (Stichwort: LHC) findet bekanntlich nicht statt. Warum die im LHC beschleunigten Teilchen, bei ihrer „Koinzidenz“, in andere Daseinsformen zerfallen und nicht miteinander „Verschmelzen“ oder ineinander übergehen liegt vielleicht daran, dass sie an die unsichtbare Grenze der Realität stossen? Vielleicht erreichen sie die unüberwindbare Grenze der Gegenwart…?

ÜBER DIE ZEIT. ÜBER DIE SEELE.

Bischof Augustinus: ´Bekenntnisse´/11. Buch:

Kap. 20: „Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind als Vorstellungen nur deshalb in der Gegenwart möglich, weil wir eine Seele haben.“

„Es gibt drei Zeiten, die Gegenwart von Vergangenem, die Gegenwart von Gegenwärtigem und die Gegenwart von Zukünftigem. Denn diese drei sind in der Seele in einem gewissen Sinne, und anderswo finde ich sie nicht: die Gegenwart des Vergangenen als Erinnern, die Gegenwart des Gegenwärtigen als Anschauen, die Gegenwart des Zukünftigen als Erwarten.“

Es wird hier versucht, einige Grundbegriffe der Realität zu definieren. Es wird außerdem versucht dem Wesen der Zeit näher zu kommen und die Verbindung, auf die Augustinus hinwies (die Verbindung zwischen der Existenz der Gegenwart und dem Vorhandensein der Seele), aufzuzeigen.

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§1. Definition des Raumes:
Der Raum ist die Gesamtheit der Ortskoordinaten der Vergangenheit.

Indem ich die Position eines jeden Beobachters in der Gegenwart verankere, entscheide ich gleichzeitig, dass der Raum, in dem sich die Wirklichkeit eines Beobachters abspielt, bezogen auf diese, vollständig innerhalb der Vergangenheit stattfindet.

Beweis: Nichts kann gleichzeitig mit dem Augenblick der singulären Gegenwart des Beobachters geschehen. Dazu müsste sich das Licht als der schnellste Träger der Information über Ereignisse, mit unendlicher Geschwindigkeit ausbreiten und alle Prozesse der Signalverarbeitung (die dazu notwendig sind, um etwa Reize, welche die Sinne des Beobachters erreichen – wie elektromagnetische Wellen – in elektrische Gehirnströme umzuwandeln) in Echtzeit geschähen, was nicht möglich ist.
In Wirklichkeit entstehen sämtliche Eindrücke und Reize, die den Beobachter erreichen, in der Vergangenheit, und zwar, weil sie, bezogen auf die Gegenwart der Beobachtung, in der Vergangenheit entstehen (müssen). Aus der Gegenwartsperspektive des Beobachters geschieht nämlich nichts, was ihn aus dem umgebenden Raum erreicht, gleichzeitig mit der Gegenwart seiner Wahrnehmung, denn jedes ankommende Signal ein Signal ist, das im Raum der Vergangenheit entstanden ist. Der Raum ist daher tatsächlich die Gesamtheit der Ortskoordinaten der Vergangenheit, was zu zeigen war.

Feststellung:
Unabhängig von der jeweiligen Entfernung ihrer Quelle vom Beobachter, entstehen sämtliche Signale der Wirklichkeit, wie die materielle Wirklichkeit selbst, in der Vergangenheit.

Obwohl diese Feststellung bei den weit entfernten Objekten des Universums einleuchtend erscheint, so erscheint sie im mikrokosmischen Bereich des irdischen Alltags fragwürdig – sie muss jedoch notwendig auch im mikrokosmischen Bereich gelten, ja, sie muss sogar den eigenen materiellen Körper des Beobachters betreffen – sie betrifft ausnahmslos alle räumliche Objekte und Körper, denn jede Entfernung, auch die kleinste, vom Licht, als dem schnellsten Informationsträger, innerhalb einer bestimmten Zeitspanne bewältigt wird – wo aber die Zeit vergeht, dort entsteht die Vergangenheit.

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§2. Definition der Vergangenheit:
Die Vergangenheit ist der Bereich der Realität, in dem die quantenmechanische ψ-Funktion nicht gilt.

Die Vergangenheit ist nicht etwa der Bereich der Realität, in dem das Vergangene stattfindet, es findet darin das bereits Entstandene statt – das Entstandene dauert und vergeht.
Die Vergangenheit bildet einen Raum, in dem die materiellen Dinge der physikalischen Wirklichkeit entstehen, dauern und vergehen.

Das, was in der Vergangenheit (materiell) existiert, muss notwendig vergehen, weil Es einmal entstanden, bereits ein Teil der Vergangenheit ist.

Das metaphysische Konzept der materiellen und immateriellen Existenz:
Dadurch, dass die Beobachterinstanz einerseits materiell existiert, nämlich als ein Körper im Raum, andererseits ein Bestandteil der immateriellen Gegenwart [§3] ist, nämlich als die einzige Instanz, welche an der Gegenwart teilnimmt, ist es uns möglich, das dualistische Konzept der Existenz zu erstellen.
Wir postulieren die Existenz des Beobachters als einer ambivalenten Entität, welche sich einerseits aus dem vergänglichen, materiellen Körper, andererseits aus der unvergänglichen, immateriellen Seele zusammensetzt.
Dieses, sehr alte (altindische Tradition), esoterische Postulat, enthält somit einen strengen empirischen Rahmen.
Die Existenz der unsterblichen Seele kann als eine wissenschaftlich plausible Theorie aufgefasst werden:

Die Existenz der Seele als ein empirisches Postulat.
Indem wir die Position der beobachtenden Instanz innerhalb der Gegenwart setzen und indem wir den Raum um sie, inklusive des Raumes, der durch ihre körperliche Hülle beansprucht wird, als die Gesamtheit der Ortskoordinaten der Vergangenheit definieren, bestimmen wir, dass jeder Beobachter aus zwei Instanzen besteht: aus dem vergänglichen, innerhalb des Raumes existierenden Körper und aus der unsterblichen, innerhalb der Gegenwart existierenden Seele.

Das Konzept der Zeit als „missing link“ zwischen der Quanten- und der Relativitätstheorie (etwas deplatziert, gehört aber hierhin).
Indem wir, um die Vergangenheit zu definieren, die quantenmechanische ψ-Funktion (als Definiens) verwenden, stellen wir die Verbindung zwischen der Quantenmechanik und ihrem Gegenstand – der Zeit her. Indem wir die Vergangenheit mit dem Raum in Verbindung setzen, stellen wir die Verbindung zwischen der Relativitätstheorie und ihrem Gegenstand – der Zeit her.
Indem wir sowohl die Quantenmechanik, als auch die Relativitätstheorie mit ihrem jeweiligen Gegenstand in Verbindung setzen, setzen wir sie untereinander in Verbindung, denn der Gegenstand beider Theorien derselbe ist.

(A = C) ∧ (B = C) ⇒ A = B.


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§3. Warum die Seele unsterblich ist: das Konzept der Gegenwart.

Definition der Gegenwart: die Gegenwart ist der Bereich der Realität, in dem die quantenmechanische ψ-Funktion kollabiert (quantenmechanische Zustandsreduktion). Die Gegenwart ist der raum- und zeitlose Ort, an dem der Vorgang der Beobachtung stattfindet.

Die Gegenwart ist der Bereich der Realität, an dem die Begriffe „Zeitdauer“, „Zeitverlauf“, „Vergangenheit und „Zukunft“ insofern einen Sinn haben, als dass sie erinnert und / oder vorgestellt werden (Augustinus). Als Begriffe, welche konkrete physikalische Zustände oder Größen betreffen, sind sie innerhalb der Gegenwart sinnlos. Wenn daher, innerhalb der Gegenwart, eine Instanz existiert, dann findet ihre Existenz nicht innerhalb der Zeit statt. Für sämtliche Instanzen, welche innerhalb der Gegenwart existieren, gilt, dass die Begriffe „Zeitdauer“, „Zeitverlauf“, „Vergangenheit“ und „Zukunft“ sie nicht betreffen. Sie existieren außerhalb der Zeit – in der Gegenwart und nicht in der Vergangenheit, in der die Dinge entstehen, dauern und vergehen und nicht in der Zukunft, in der die Dinge noch nicht entstanden und höchstens wahrscheinlich sind.
Was nicht entsteht, nicht dauert und nicht vergeht…aber IST, existiert außerhalb der Zeit (ist ewig). Um die Gegenwartsinstanz des Beobachters zu bezeichnen, werden wir den Begriff „Seele“ benutzen. Wir werden über die Natur der Seele keine sonstigen Angaben machen.

Wenn wir die Beobachter-Instanz der Gegenwart eine „Seele“ nennen und das, was nicht in der Vergangenheit und nicht in der Zukunft existiert, aber IST, als unsterblich bezeichnen, dann haben wir (wenn wir die erwähnten Voraussetzungen der Methode berücksichtigen) die Existenz der unsterblichen Seele empirisch begründet.

§4. Definition der Zukunft.

Die Zukunft ist der Bereich der Realität, in dem die quantenmechanische ψ-Funktion uneingeschränkt gilt.
Der Eigenzustand der Systeme der Zukunft (und der Zukunft der Systeme) bezeichnen wir als „Superposition“.

Wikipedia: „In der Quantenmechanik wird ein physikalisches System durch eine Überlagerung („Superposition“) unterschiedlicher Zustände beschrieben.[…] Wird an einem solchen System eine Messung durchgeführt, so werden die Experimentatoren stets einen einzigen Messwert (Eigenwert eines Eigenzustands) ermitteln. […] Dieser Übergang vom Zustand der Superposition in einen eindeutig bestimmten Zustand wird als Zustandsreduktion bezeichnet. “

Behauptung 1.
Wir behaupten, dass die Quantenmechanik, mit ihrem zentralen Postulat der „Überlagerung“ aller möglichen Zustände eines Quantensystems vor der Messung und mit dem Postulat der Zustandsreduktion im Augenblick der Messung, eine Mechanik der Zeit ist.

Behauptung 2.
Wir behaupten, dass der durch die Schrödinger-Gleichung beschriebene Eigenzustand, in dem sich die möglichen Zustände des Systems überlagern (Superposition), der Zukunft der deterministischen Ordnung entspricht, in denen sich der Akt der Beobachtung ereignen wird.

Definition: Die deterministische Ordnung der Zeit betrifft die Systeme, deren Zukunft eines Eigenzustands A, sich auf die Gegenwart, in welcher der Eigenzustand A gemessen wird, bezieht. Die Zukunft dieser Systeme findet daher, bezogen auf A, in der Vergangenheit statt. Die Zukunft aus der Perspektive dieser Systeme liegt nämlich in der Gegenwart der Messung des Eigenzustandes A.

Erklärung: Der Unterschied zwischen der kausalen und der deterministischen Ordnung der Zeit besteht darin, dass innerhalb der kausalen Ordnung, die Zukunft des Ereignisses A kausal nach der Gegenwart dieses Ereignisses stattfindet, wohingegen innerhalb der deterministischen Ordnung, die Zukunft des Ereignisses A kausal vor der Gegenwart dieses Ereignisses stattfindet (innerhalb der deterministischen Ordnung, bezieht sich die „Zukunft“ auf das Ereignis A selbst, wohingegen die „Zukunft“ innerhalb der kausalen Ordnung, sich auf die Welt nach der Gegenwart des Ereignisses A bezieht)

Die Existenz des Modells der deterministischen Ordnung der Zeit erlaubt uns zu erklären:
a) warum die Zukunft der Gegenwart von A vor dem Augenblick der Messung von A „sichtbar“ ist?
b) warum sie als Überlagerung der möglichen Eigenzustände von A „sichtbar“ ist?
c) warum dieser Überlagerungzustand im Augenblick der Beobachtung abrupt zu Ende geht?

a) Die Zukunft der deterministischen Ordnung des Ereignisses A lässt sich aus dem Grunde als Überlagerung aller möglichen Zustände A wahrnehmen, weil sie sich in der kausalen Vergangenheit des Ereignisses A ereignet. Sie gehört deshalb, aus Sicht der Gegenwart von A, der Vergangenheit an (§1/§2).
b) Der Eigenzustand der Superposition von A, als der Überlagerung aller möglichen Zustände, der sich als Wahrscheinlichkeitsdichte von A berechnen lässt, lässt sich aus dem Grunde beobachten, weil erstens a) gültig ist, und zweitens weil zukünftige Zustände der Systeme prinzipiell unscharf (nicht eindeutig entschieden, sondern wahrscheinlich) sind, und die Wahrscheinlichkeitsdichte ihrer eindeutig gemessenen Endzustände (Gegenwart A), erst im Augenblick der Messung A einen konkreten Wert 1 aufweist.

c) Behauptung 3.
Wir behaupten, dass die abrupte Zustandsreduzierung, die im Augenblick der Beobachtung stattfindet, dadurch verursacht wird, dass die Zukunft der deterministischen Ordnung eines konkreten Eigenzustands A (die Superposition A) in dem Augenblick zu Ende geht (kollabiert), in dem die Gegenwart von A stattfindet.

Zusammenfassung:
Auch wenn es wahr ist, dass wir als Beobachter unwiderruflich innerhalb der Gegenwart gefangen sind, so ist die Tatsache, dass wir die Zeit als einen Komplex verstehen, der sich aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammensetzt, nicht etwa, wie Bischof Augustinus behauptete, dem menschlichen Geist zu verdanken, der in der Lage ist, die Existenz des vollständigen Zeitkontinuums zu postulieren – die Vergangenheit und die Zukunft existieren nicht nur theoretisch, sie sind vielmehr reale Aspekte der Zeit – Aspekte deren Wirklichkeit unabhängig von der Leistungsfähigkeit des menschlichen Geistes ist.
Es ist uns unmittelbar möglich, aus der Perspektive der Gegenwart, die Vergangenheit zu beobachten – unsere sichtbare, materielle Welt – die Raumzeit. Aus derselben Perspektive ist es uns nicht nur möglich auf die Existenz der Zukunft kognitiv zu schließen, sondern auch ihre reelle Auswirkungen auf die Quantensysteme vorherzusagen, zu beobachten und zu messen.

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Beschreibung: Beachte, dass innerhalb der deterministischen Zukunft, die Wahrscheinlichkeit des Ereignisses A sich mit der Zeit verdichtet, wohingegen dieselbe Wahrscheinlichkeit, innerhalb der deterministischen Vergangenheit, abnimmt.

PHYSIK DER ZEIT: QUANTENRADIERER. QUANTENRADIERER-KASKADE ALS BEWEIS FÜR DIE EXISTENZ DER DETERMINISTISCHEN ORDNUNG DER ZEIT

PHYSIK DER ZEIT: QUANTENRADIERER.

Um es kurz zu machen: jedes Experiment der Quantenphysik hat mit der Zeit – mit der Gegenwart und mit dem Aspekt der Zukunft der deterministischen Zeitordnung zu tun.
Die Quantenradierer-Experimente beweisen, dass die durch eine Messung gewonnene Primärinformation, durch die Vernichtung der Messergebnisse, welche innerhalb desselben Experiments und mittels weiterer Messungsereignisse erfolgt, vollständig gelöscht werden kann derart, dass die Informationsvernichtung die eigene Vergangenheit der Betroffenen Systeme betrifft (die betroffenen Quantensysteme verhalten sich nach der endgültigen Messung so, als ob nur diese stattgefunden hätte – die Vergangenheit der ersten Messung scheint durch die endgültige Messung im Nachhinein gelöscht zu werden – ein einmaliger und ein scheinbar unerklärlicher Prozess in der Natur, der als „Quantum-Enigma“ bezeichnet wird).

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Fig. 1 Klassischer Doppelspaltexperiment klassisch interpretiert: jedes einzelne Photon „geht im Wellenzustand durch beide Spalte hindurch“, wodurch das Wellen-Interferenzmuster auf dem Bildschirm entsteht.

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Fig. 2 Quantenradierer-Effekt: Die Beobachtung, welche hinter dem Doppelspalt stattfindet, beeinflusst die Experimentanordnung nachträglich (nachdem die Photone ihre Wellennatur am Doppelspalt entfalten). Ab dem Augenblick, ab dem sie beobachtet werden, verhalten sich die Photone nicht mehr wie Welle, sondern wie Teilchen – und zwar rückwirkend, auch in ihrer eigenen Vergangenheit.

Klassisch gibt es für dieses Phänomen keine Erklärung, denn es beeinflusst nicht nur die beteiligten Quantensysteme, aber auch die klassische Vorstellung von der Kausalität des Geschehens.
Wie sehen wir das Problem im Kontext der Deterministischen Ordnung der Zeit?
Wenn die Zukunft der deterministischen Zeitordnung im Augenblick der Messung in die Gegenwart der Messung übergeht und das System seinen „Zukunftsstatus“ und seine „Unschärfe“ verliert (Zerfall der Wellenfunktion), und wenn das System weitere Messereignisse auf dem Weg hin zum endgültigen Eigenzustand erwarten, dann entsteht für jedes dieser Ereignisse ein singulärer Superpositionszustand, in dem sich die Zukunft n auf die Gegenwart des Ereignisses n und die Zukunft n+1 auf die Gegenwart des Ereignisses n+1 (etc.) bezieht
Somit ist es durchaus vorstellbar, dass Versuchsanordnungen realisierbar sind, welche den Eigenzustand des Systems n-seriell verändern, bevor sich der endgültige Zustand einstellt.
Ist die Anzahl der entgegengesetzt arbeitenden Detektoren (Detektoren, die gegenseitig vorhandene Information vernichten) gerade, haben wir mit einem Quantenradierer-System zu tun (Beispiel: die Zerstörung des erwarteten Interferenzmusters), ist sie ungerade, haben wir mit der „Wiederholung“ der erwarteten Ergebnisse zu tun (Beispiel: die Erhaltung des erwarteten Interferenzmusters).

Experiment-Entwurf:
Die serielle Anordnung (Kaskade) der entgegengesetzt arbeitenden Messdetektoren innerhalb eines einzigen Quantenversuchs würde den Beweis für die Richtigkeit der Konzeption der Deterministischen Ordnung der Zeit und, nebenbei, ihrer Verbindung mit den Effekten der Quantenphysik liefern.
(Bei Interesse bitte den Autor kontaktieren: info (et) zasada.info)

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Fig. 3 Der hypothetische Quantenradierer: die Funktion der Information vernichtenden „Antidetektoren“ in der 2. Reihe ist mit der Funktion des Doppelspalts mit inaktiven Spaltdetektoren vergleichbar. Die Zahl der Detektorreihen ist gerade – auf dem Bildschirm zeigt sich das Interferenzmuster. Die ψ-Funktion gilt durchgehend.

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Fig. 4 Bei der Messung, welche in der dritten Detektorreihe stattfinden würde, müssten Detektoren zum Einsatz kommen, welche der Funktion des Doppelspalts mit aktiven Spaltdetektoren entsprechen. In diesem Fall wäre die Zahl der entgegengesetzt arbeitenden Detektorreihen ungerade – das Interferenzmuster verschwände und die ψ-Funktion gälte von der letzten Detektorreihe bis zum Auslesebildschirm nicht.

Ich bedanke mich beim Helmut Wicht für den wunderbaren Rahmen und für seine Hilfsbereitschaft und ich bedanke mich bei allen, die durch ihre mehr oder weniger versteckte Zuwendung dazu beitrugen, dass meine Zeitordnung-Quantentheorie entworfen werden kann.
Ich bedanke mich auch bei denjenigen, die dazu durch ihre Ignoranz und Missgunst beitrugen – sie waren genauso wichtig oder sogar wichtiger als die Anderen…
Grüße, Maciej

PHYSIK DER ZEIT: DIE ENTDECKUNG DER NEUEN ZEITORDNUNG.

Seit Tausenden von Jahren leben wir in einer Welt, die eine einzige Zeitrichtung kennt. Seit mehr als Tausend Jahren verstehen wir die Zahl Null als Äquivalenz der Leere.

Ausgerechnet jetzt und hier, inspiriert von Helmut Wicht, Anton Reutlinger (der mich mit seinem genialen Einwand in meiner Verzweiflung dazu getrieben hat, über meine kognitive Bescheidenheit hinauszuwachsen) und Joker’s Durchhalteparolen entsteht eine neue Sicht auf die Wirklichkeit, welche sich der alten nicht entgegenstellt, sondern um neue, bis dahin unbemerkte Aspekte bereichert.
Kurios an dieser Entwicklung ist die Tatsache, dass diese Aspekte nicht etwa versteckt gewesen sind und nicht erst mühsam entdeckt werden mussten, im Gegenteil – sie lagen Jahrhunderte lang in der Reichweite eines jeden halbwegs interessierten Zeitgenossen.
Wenn es schon keine Zufälle geben soll, dann frag ich mich ernsthaft, warum es ausgerechnet hier und jetzt passiert und warum ausgerechnet ich derjenige bin, dem es gelingt, die Offensichtlichkeit des Offensichtlichen zu erkennen.
Es wird wohl einen Grund dafür geben.

Deterministische und kausale Ordnung der Zeit.

Wir haben erkannt, dass es uns erheblich leichter fällt, den logischen Hintergrund der Quantentheorie sinnvoll zu gestalten, wenn wir die Zeit als logische Matrix der Wirklichkeit annehmen.
Auch die Verbindung zwischen der Relativitäts- und Quantentheorie erscheint durch das Prisma der Zeit theoretisch möglich (darüber bald mehr).
Doch damit nicht genug – wenn wir unsere Vorstellung von der Raumzeit auf die Zeit reduzieren, müssen wir annehmen, dass die Zeit als ein Ding an sich, etwas anderes ist, als sie uns hier und jetzt erscheint. Unsere Arbeitshypothese kann deshalb die sein, dass das wahre Wesen der Zeit ursächlich dafür ist, in welcher Welt wir leben – wir nehmen an, dass das ganze Universum, mit all seiner sichtbaren und unsichtbaren Materie und „hellen“ und „dunklen“ Energie aus Zeit besteht…
Die Zeit im physikalischen Sinn, hat etwas mit Kausalität und Lokalität der Ereignisse zu tun. Sie besteht aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und impliziert jede Bewegung und jeden Prozess (auch den Prozess der Beobachtung) im Universum.

Die Beobachtung innerhalb der Zeit.
Dass sich die Ereignisse nur im Zeitkontext beobachten lassen ist eine wichtige Feststellung. Wir erkennen nämlich, dass wir grundsätzlich in der Lage sind, die Objekte der Vergangenheit aus der Perspektive der Gegenwart zu beobachten.
Die Vergangenheit scheint der Zeitaspekt zu sein, in dem sämtliche Objekte der Beobachtung enthalten sind. Die Irreversibilität der Vergangenheit könnte dafür verantwortlich sein, dass die beobachtbare Welt, eine Welt der festen Gegenstände und Relationen ist.
Die Gegenwart enthält allein die Instanz der Beobachtung – den Beobachter (Lichtpanel einer Kamera, Detektor eines Messgeräts etc.).
Lediglich die Zukunft scheint in dem Prozess der Beobachtung keine Rolle zu spielen – die Zukunft ist, so die landläufige Meinung, kein Bestandteil der beobachtbaren Wirklichkeit, denn sie existiert „noch nicht“.
Wie sich bald herausstellen wird, stimmt das nicht ganz.

Die kausale Ordnung der Zeit.
Unsere bisherige Vorstellung von der Zeit ist vollständig kausal.
Der Zeitpfeil, ob wir ihn thermodynamisch oder kosmologisch nennen, hat eine Richtung – die Zeit verläuft von der Vergangenheit in Richtung der Zukunft. Die Ereignisse lassen sich entlang dieses Zeitpfeils, abhängig von ihrem Zeitpunkt, einordnen. Die von Einstein postulierte Unmöglichkeit der Gleichzeitigkeit der Ereignisse, ergibt sich aus der Tatsache, dass keine zwei Ereignisse am selben Ort und zur selben Zeit stattfinden können (denn wenn wir die Gegenwart als punktbezogen verstehen, besitzen einzelne Punkte der Raumzeit jeweils eigene, unverwechselbare Gegenwart).
Die kausal geordnete Zeit bildet zusammen mit dem Raum ein Kontinuum, in dem jeder Punkt durch drei Raum- und eine Zeitkoordinate definiert werden kann.
Die kausale Ordnung der Zeit besitzt innerhalb der menschlichen Vorstellung die Mächtigkeit eines Naturgesetzes.
Die Richtung der kausal geordneten Zeit ist unumkehrbar.

Die deterministische Ordnung der Zeit.
Wir sind gerade dabei, eine andere, parallele Ordnung der Zeit zu entdecken.

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Fig. 1 Darstellung der kausalen und der deterministischen Ordnung der Zeit im kartesischen Koordinatensystem.

Wir stellen fest, dass jedes Ereignis zwar Vergangenheit und Zukunft besitzt, dass aber die Zukunft eines Ereignisses, bezogen auf seine Gegenwart, in der Vergangenheit stattfindet.
Die Zukunft eines Ereignisses E findet solange statt, solange E nicht stattfindet, ergo bevor E stattfindet, ergo die Zukunft E findet kausal gesprochen in der Vergangenheit E statt (s. Fig. 1).
Analog dazu stellen wir fest, dass die Vergangenheit eines Ereignisses, bezogen auf seine Gegenwart, in der Zukunft stattfindet.
Die Vergangenheit eines Ereignisses E findet erst dann statt, wenn E bereits geschehen ist, ergo nachdem E geschehen ist, ergo die Vergangenheit E findet kausal gesprochen (und bezogen auf die Gegenwart des Ereignisses E) in Zukunft statt (s. Fig. 1).

Bei der deterministischen Ordnung der Zeit handelt es sich um eine gegenwartsbezogene Zeitordnung. Die kausale Ordnung der Zeit bezieht sich auf das gesamte Zeitkontinuum.

Die Verbindung mit der Quantentheorie.
Wenn das, was wir weiter oben behauptet haben stimmt, und die Vergangenheit der Zeitaspekt ist, der sämtliche Objekte der Beobachtung beinhaltet, dann ist die Annahme berechtigt, dass die Zukunft der deterministischen Zeitordnung observabel ist, denn sie, wie wir gerade gezeigt haben, in der Vergangenheit des jeweiligen Ereignisses stattfindet.
Wenn dem so ist, dann ergibt sich für uns eine begriffliche Korrelation zwischen der Zukunft der deterministischen Zeitordnung und dem Zustand der Superposition.
Wir behaupten daher berechtigterweise, dass der Zustand der Superposition und die Zukunft der deterministischen Zeitordnung als Begriffe äquivalent sind.
Wir behaupten somit, dass die Quanteneffekte, welche sich im Zustand der Superposition beobachten lassen, die sichtbaren Merkmale der Zukunft sind – der Zukunft, welche sich auf die Gegenwart der Messung bezieht und welche im Augenblick der Messung keine Zukunft mehr, sondern gerade die Gegenwart der Messung ist – und als solche liefert sie eine scharfumrissene Sicht der Wirklichkeit (observable Vergangenheit)
Der Übergang zwischen dem Zustand der Superposition und dem Zustand, in dem die Schrödinger-Gleichung nicht gilt, ist der Übergang von der Zukunft in die Gegenwart der Messung (hier zeigt sich in aller Deutlichkeit die Andersartigkeit der deterministischen Ordnung der Zeit – innerhalb der kausalen Ordnung der Zeit redeten wir nicht von einem Übergang von der Vergangenheit in die Gegenwart, sondern von einem Übergang von der Zukunft in die Gegenwart der Messung – die deterministische Ordnung der Zeit existiert also als eine eigenartige Zeitordnung).

Ich behaupte hiermit eine vollständige und eine widerspruchsfreie Interpretation des quantenphysikalischen Effektes der Superposition und der Ursache für den Kollaps der Wellenfunktion erstellt zu haben.
Ich behaupte somit die Physik der Zeit begründet zu haben.

_Also geht die archaische Epoche auf diesem Planeten zu Ende_

Langsam.

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Wenn ich heute auf mein „Gestern“ blicke, dann wird mir klar, dass mein „Heute“ gestern noch in Zukunft lag. Wenn ich heute auf mein „Morgen“ blicke, dann wird mir ebenso klar, dass mein „Heute“ morgen in der Vergangenheit liegen wird.

Es kann bloß eine Spielerei, oder auch eine handfeste Eigenschaft der Zeit sein, und der Grund der Dekohärenzeffekte in der Quantenmechanik.

Delayed-Chice-Experiment

Physik der Zeit

Folgende Gedanken sind nicht nur fragil, sondern auch höchst ungewöhnlich, deshalb erfordern sie, dass ihre Konstitution sorgfältig vorbereitet wird.
Wir profitieren von der Diskussion, die uns zu der Erkenntnis geführt hat, dass das, wie wir uns die Wirklichkeit vorstellen mit dem, wie sie wirklich ist, nicht viel gemeinsam haben muss…wir schlagen deshalb eine völlig neue Vorstellung vor.

Wir schrieben im TEIL IV – Die Allgemeine Quantentheorie der Realität: 17. Quantenrealität (IX) „Die logische Matrix der Realität“:

These 1
Nicht die partielle Unvollständigkeit der Relativitäts- und / oder der Quantentheorie entscheidet über ihre gegenseitige Inkompabilität, sondern das Fehlen geeigneter logischen Matrix, durch welche sich zwischen ihnen, trotz der scheinbaren Inkompabilität, eine Verbindung ergeben würde.
Wir nehmen an, dass das Problem nicht dadurch gelöst werden kann, dass irgendwann ein fehlender Puzzleteil in Form einer verbindenden Theorie gefunden wird – das Hauptproblem liegt vielmehr darin, dass uns die entscheidende Perspektive auf die Realität fehlt. Die These 1 besagt, dass erst im Kontext dieser Perspektive, sich ein Sinn der Realität ergibt, durch den sich diese mittels der Relativitäts- und der Quantentheorie vollständig beschreiben lässt.

These 2
Die logische Matrix der Realität, in deren Kontext die Ansätze der Relativitäts- und der Quantentheorie zusammen sinnvoll erscheinen ist die Zeit mit ihren Elementen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Die gemeinsame Logik der Quanten- und der Relativitätstheorie muss nicht unbedingt in einer vereinheitlichenden Verbindungstheorie zu finden sein. Es ist vielmehr eine Frage der Perspektive auf die Realität, welche beide Theorien scheinbar unabhängig voneinander beschreiben. In Wirklichkeit beschreiben sie die Realität nicht unabhängig voneinander. In Wirklichkeit beschreiben sie vielmehr verschiedene Aspekte der Realität. Die logische Matrix, von der wir annehmen, dass sie die Grundlage beider Theorien bildet, besteht aus diesen Teilaspekten.

 

Beweis

Die Zeit: Vergangenheit.
Dass die Relativitätstheorie die Bezugssysteme der Vergangenheit beschreibt, ergibt sich bereits aus unserer Definition der Raumzeit.
Wir definierten die Raumzeit als die Summe sämtlicher Koordinatenpunkte der Vergangenheit.
Wir unterstellen, dass die Relativitätstheorie als Ganzes (SRT und ART) die Wechselwirkungen zwischen den Bezugssystemen der Raumzeit beschreibt. Somit behaupten wir, dass das Wirkungsfeld der Relativitätstheorie auf die Zeitkomponente (Aspekt) “Vergangenheit” beschränkt ist.
Der ausschließliche Zeitbezug der Relativitätstheorie lässt sich somit widerspruchsfrei feststellen.

Die Zeit: Gegenwart und Zukunft.
Der Zeitbezug der Quantentheorie lässt sich ähnlich einfach feststellen.
In der Quantenphysik unterscheiden wir zwei Grundzustände in denen sich die Quantensysteme befinden können: die Superposition und die Beobachtung.
Wenn wir die Quantenzustände den Zeitelementen “Gegenwart” und “Zukunft” zuordnen, dann dürfen und müssen wir den Zustand der Beobachtung mit der Gegenwart und den Zustand der Superposition mit der Zukunft in Verbindung setzen.
Die Tatsache, dass der Beobachter die einzige Instanz der Gegenwart ist, ist ein fester Bestandteil der Allgemeinen Quantentheorie der Realität. Wir wissen, dass der Beobachtungsvorgang im Auge der Gegenwart stattfindet und wir wissen, dass der Kollaps der Wellenfunktion, die Konsequenz der in der Gegenwart – im Mittelpunkt der Realität – stattfindenden Beobachtung ist.
Der Zusammenhang zwischen der Gegenwart und dem Kollaps der Wellenfunktion steht außer Frage.
Der Zustand der Überlagerung (Superposition), der durch Schrödingers Wellengleichung beschrieben wird, kann mit dem Zeitelement “Zukunft” in Verbindung gesetzt werden.
Zwischen dem Zustand der Superposition und dem Zustand der Zukunft besteht nämlich, wenn wir es großzügig betrachten, eine begriffliche Identität. Der Zustand der Superposition ist die Überlagerung aller aktuell möglichen Zustände eines gegebenen Quantensystems.
Die Zukunft eines beliebigen physikalischen Systems kann analog dazu als Überlagerung aller seiner zum bestimmten Zeitpunkt möglichen Zustände beschrieben werden. Die Wahrscheinlichkeitsdichte, welche die Schrödingers Gleichung beschreibt, kann genauso gut auf den unentschiedenen Zustand der Zukunft angewandt werden – in Bezug auf Zukunft operieren wir nämlich mit Wahrscheinlichkeiten – mit Wahrscheinlichkeiten, die sich sehr wohl als Wahrscheinlichkeitswellen der ψ-Funktion beschreiben lassen).
Fazit 1:
In der Quantenphysik werden die Zukunft und die Gegenwart beschrieben, die Physik der Relativität beschreibt die Vergangenheit.
Fazit 2:
Der Gegenstand der Physik ist Zeit.
Die logische Matrix der Realität ist Zeit.

Schlussbemerkung:
Wir haben erkannt, dass der verbindende Kontext der Relativitäts- und der Quantentheorie in der Dimension der Zeit liegt.
Wir haben erkannt, dass die Zeit die Ebene der Verbindung ist.“

 

Über die aktuellen Konzepte des Raumes und der Zeit hinaus…

Wir haben kein Problem damit, die physikalischen Phänomene als real und die Physik als solche als Wissenschaft von der Realität anzusehen.
Auch dann, wenn sich aus den Feldgleichungen der RT eine Realität ergibt, die schwer mit der Alltagserfahrung in Verbindung gebracht werden kann, akzeptieren wir sie. Wir akzeptieren sogar, dass die Struktur der Realität davon abhängig ist, ob diese beobachtet wird, oder nicht.
Wir nehmen die Phänomene der Quantenphysik „wörtlich“ – wir erfahren ihre Realität unmittelbar und deuten sie als typische Zustände in denen sich bestimmte Systeme mit bestimmter Wahrscheinlichkeit befinden können.
Wir können uns nicht vorstellen, dass die Grundebene der materiellen Wirklichkeit die Zeit ist und dass wir, indem wir über die Realität, in Wirklichkeit über die Zeit und ihre Aspekte reden – dies geht über unsere aktuelle Vorstellung von Raum, Zeit und Realität hinaus.
Unsere Vorstellung von der impliziten Form der Dinge an sich (wie Raum, Zeit und Realität) ist nämlich gleichwertig mit ihren aktuellen Modellen, die wir in den Köpfen tragen – darüber, ob diese Vorstellung ein Abbild der Realität ist, oder ein Trugbild, lässt sich nichts sagen – und gerade hier liegt vielleicht der Ansatzpunkt, an dem wir die einzige Chance bekommen, mit der Realität der Dinge an sich in Verbindung zu treten – indem wir ungewöhnliche Alternativen für unser Weltbild entwerfen, trennen wir uns für einen Moment von den starren Koordinatensystemen unserer Vorstellung.
Meine These ist, dass unser Blick auf die Realität durch die wissenschaftliche Perspektive insofern korrumpiert ist, dass wir nicht gewillt sind, die Möglichkeit eines grundlegenden Paradigmenwechsels zuzulassen.
So what.

 

Die Physik der Zeit.

Die Idee, die Physik als eine Wissenschaft der Zeit anzusehen, kam mir als ich zum wiederholten Mal über den quantenphysikalischen Zustand der Superposition nachgedacht habe. Die Überlagerung aller möglichen Zustände, Wahrscheinlichkeitswelle und der Kollaps der Wellenfunktion im Augenblick der Beobachtung…das hört sich doch wie eine Beschreibung der unscharfen Zukunft eines bestimmten Zustandes an, der im Augenblick der Messung (in ihrer Gegenwart) einen scharf umrissenen, eindeutigen Eigenwert erhält!
Die Analogie ist frappierend.
Seit einiger Zeit denke ich deshalb an die Superposition als an einen Zustand, in dem sich die Zukunft eines gegebenen Beobachter-Objekt-Systems dem „unbeteiligten“ Beobachter zeigt und an die Quantenphysik als an eine Physik des Übergangs (der unscharfen Zukunft in die scharf umrissene Gegenwart der Beobachtung).
Ich kann mir aus dieser Perspektive viel besser als es bei den klassischen Modellen der Quantenphysik der Fall ist, den Kollaps der Wellenfunktion erklären, obwohl es für mich nach wie vor keine Erklärung dafür gibt, warum ich imstande sein soll, als Beobachter, den Zukunftszustand eines zusammenhängenden Beobachter-Objekt-Systems A zu betrachten – andererseits verwundert es mich nicht, jederzeit die Vergangenheit eines jeden beobachteten Gegenstands zu betrachten, und zwar unabhängig davon, ob ich den Mond oder meine eigenen Hände anschaue.
Doch es gibt innerhalb des Zeitkontextes auch dafür eine plausible Erklärung: die Tatsache, dass ich imstande bin, den Zustand der Zukunft von A zu beobachten sagt aus, dass diese Zukunft, aus meiner Beobachterperspektive, der Vergangenheit angehört und gerade deshalb grundsätzlich der Beobachtung zugänglich sein muss.

 

Quanteneffekte im Kontext der Zeit.

Es bleibt noch die Frage zu klären, warum sich nur mikrokosmische Quanteneffekte beobachten lassen. Dies wäre innerhalb des quantenphysikalischen Zeitkontinuums einfach zu erklären – es läge an der Anordnung der quantenphysikalischen Experimente.
Indem die Detektoren einer Experimentanordnung derart präpariert werden, dass sie ausschliesslich die Parameter erfassen, welche für das Experiment selbst entscheidend sind, und den gesamten Rest der Welt außer Acht lassen, können die Messungen eindeutige und scharfe Messergebnisse liefern – mit der Konsequenz, dass dadurch auch ein ungewöhnlich „deutlicher“ und „dichter“ Zustand ihrer Zukunft existiert…
Nur solche Messungen, die mikrokosmische Systeme und präzise definierte Einzelzustände betreffen, liefern auch eindeutige Messergebnisse.
Das Ausbleiben der Quanteneffekte innerhalb der makrokosmischen Wirklichkeit ist dadurch verursacht, dass die „wirklichen“ Beobachter (bewusste Experimentatoren) über keine im Labor präparierte „Reinheit“ der Wirklichkeit verfügen, sondern gleichzeitig verschiedenen Reizen ausgesetzt sind, wodurch der Zustand der Zukunft ihrer individuellen Beobachtersysteme nicht observabel ist – die einzelnen Zukunftsaspekte des makrokosmischen Beobachtersystems überlagern sich durch schiere Menge der gleichzeitig empfangenen Input-Reize derart, dass ihre Zukunft (Superposition) nicht mehr „sichtbar“ ist.
Dies liegt an der Natur der Zukunft, deren Eigenzustand die lebendige, von Wahrscheinlichkeiten und gleichzeitig möglichen Zuständen durchsetzte Superposition ist.
Im Gegensatz dazu lässt sich die Vergangenheit aus dem Grund beobachten, dass sie starr, unveränderlich, materiell ist.
In der Gegenwart der Beobachtung entsteht die Wirklichkeit der scharf umrissenen, materiellen Gegenstände.
Die Vergangenheit ist die Dimension der Relationen zwischen ihnen.
In der Zukunft existieren sie virtuell als unscharfe, wellenartige Wahrscheinlichkeitszustände.

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Fig. 1
Der verbindende Kontext der Zeit erlaubt, wie wir sehen, eine „klassische“ Interpretation der Quantentheorie. Die Quantenzustände besitzen aus dieser Perspektive durchaus strenge Kausalität und ihre Wirkung zeigt sich lokal.
Die Verbindung mit der Relativitätstheorie liegt somit auf der Hand und wird noch deutlicher, wenn wir den Zeitparameter der Quantenphysik relativistisch und nicht absolut auslegen.  Es zeigt sich, dass die Kausalität der Zeit perspektivenabhängig ist – für den Beobachter A erscheint die Zukunft des Ereignisses B vor seiner Gegenwart (der Superpositionszustand kollabiert im Augenblick der Beobachtung) für den Beobachter B besteht die Kausalität des thermodynamischen Pfeils fort.
Die Perspektive von A ist zwar akausal bezogen auf den thermodynamischen Zeitpfeil, entspricht jedoch der allgemeinen Richtung der Beobachtung
(Gegenwart → Vergangenheit). Hier gilt die kosmologische Kausalität: je weiter das Objekt der Beobachtung entfernt, desto älter sein Signal, das den Beobachter erreicht.

 

Die Zeit als logische Matrix der Realität zu betrachten, könnte die langgesuchte Theory of Everything obsolet machen und das berühmte Problem des unsichtbaren Mondes: „Niemand käme auf die Idee, die Naturgesetze so abzuändern, daß ein Gegenstand durch das Schließen der Augen vorübergehend verschwände!“ auch.

Innerhalb der Quantentheorie der Zeit würde sich der Zustand der unscharfen Superposition, als ZUKUNFT, auf den Augenblick beziehen, in dem die Augen geöffnet werden und grundsätzlich sowohl die Gegenwart der Messung, als auch das Universum als Ganzes betreffen.

Die Physik der Zeit wäre insgesamt dynamisch konsistent und logisch vollständig.