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Abstract: Wir entwerfen hier ein mächtiges, selbsttragendes kosmologisches Konzept, das im krassen Widerspruch zum aktuellen Standardmodell der Kosmologie steht. Wir widerlegen damit u.a. die Mechanik der zweiwertigen Logik (welche sich im Antagonismus des Seins und des Nichtseins der klassischen Kosmologie manifestiert). Wir benutzen die kosmologische Exoperspektive, um mutige Fragen zu beantworten und stellen die klassische Vorstellung von der zweiwertig-logischen Eindeutigkeit der Wirklichkeit infrage.
Hier wird nicht gefackelt, hier wird verstanden, warum konkret die klassische zweiwertige Logik unvollständig ist.
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Es ist eine in der heutigen Wissenschaft weit verbreitete Meinung, dass die Zeit und der Raum gleichzeitig mit dem Universum entstanden. Man behauptet, ihre Existenz vor dem Urknall ergäbe „keinen Sinn“…
Frage: Wer verfügt schon über das sichere „Wissen“, um zu behaupten, was vor dem Urknall sinnvoll war, und was nicht?
Eine sichere Antwort ist: niemand.
112.) DIE Z E I T.
112.1) Gegenbehauptung:Wir behaupten, dass die Zeit durchaus vor dem allerersten Ereignis des materiellen Universums existierte. Wir behaupten ferner, dass die Zeit auch nach dem allerletzten Ereignis dieses Universums existieren wird.
Den Grund dafür sehe ich in der Mechanik der Zeit. Das Ordnungsprinzip dieser ist nämlich, dass stets Augenblicke existieren, welche derart arrangiert sind, dass sie zeitlich näher oder entfernter an der Wahrscheinlichkeit eines bestimmten Ereignisses oder an dem Ereignis selbst liegen. Somit existieren Augenblicke, welche, in Bezug auf manche anderen, in der Zukunft und manche, welche, in Bezug auf dieselben, in der Vergangenheit liegen. Diese Mechanik betrifft jede Gegenwart, ob sie nun innerhalb oder außerhalb des existierenden Universums stattfindet (also auch die Augenblicke, welche vor dem allerersten Ereignis des Universums stattfanden und auch die, welche nach dem allerletzten Ereignis des Universums stattfinden werden).
112.1.1) Beweis:Da das materielle Universum im Augenblick des Urknalls (zum Zeitpunkt 0/x,y,z:0,0,0) entstand, muss seine Existenz im Augenblick (-1/x,y,z:0,0,0) höchst wahrscheinlich gewesen sein. Allein die Existenz dieser Wahrscheinlichkeit bestimmt, dass es eine Gegenwart geben musste, an der das Universum zwar noch wahrscheinlicher als bei (-1/x,y,z:0,0,0) gewesen ist, dennoch noch nicht existierte (z.B. bei (-0.25/x,y,z:0,0,0)). Die Existenz der Wahrscheinlichkeit des Universums bei (-1/x,y,z:0,0,0) bestimmt auch die notwendige Existenz der Gegenwart, bei der die Existenz des Universums weniger wahrscheinlich gewesen ist (z.B. bei (-4/x,y,z:0,0,0)). Dies zeigt, dass allein die Wahrscheinlichkeit des ersten Ereignisses ausreicht, um die Notwendigkeit der Existenz der Zeit vor dem Urknall zu begründen, qed.
Dasselbe gilt notwendigerweise für die Augenblicke, welche dem letzten Ereignis des Universums folgen werden (dann aber wird die Existenz des Universum, wie es einst existent gewesen ist, zunehmend unwahrscheinlicher sein, und gerade diese abnehmende Wahrscheinlichkeit wird für die Existenz der zeitlich (kausal) geordneter Augenblicke bestimmend sein).
Wie es scheint ist die Zeit der Rahmen jeder Existenz und auch der Potenzialität dieser und auch der Existenz des Nichts (darauf, dass das Nichts tatsächlich existieren muss und nicht etwa nicht existiert, kommen wir gleich zurück).
Wir gehen davon aus, dass die Existenz einer bestimmten Gegenwart (somit die Existenz der Zeit) streng mit der Existenz einer an sie gebundenen Instanz verknüpft ist. Die Gegenwart findet nämlich ausschließlich innerhalb eines singulären geometrischen Punktes im Raum statt. Diesen Punkt bezeichnen wir als eine Instanz der Gegenwart.
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112.1.1.2) Definition: Als Instanz der Gegenwart bezeichnen wir den geometrischen Mittelpunkt* einer innerhalb eines einzigen Augenblicks gültigen, den gesamten Raum umfassenden geometrischen Konstellation sämtlicher Objekte, Ereignisse und Zustände.
*) Der Begriff „geometrischer Mittelpunkt“ bezeichnet hier einen geometrischen (dimensionslosen) Punkt im Euklids Sinne.
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Aus der Perspektive der jeweiligen Gegenwartsinstanz ist diese die einzige Stelle, an der die Gegenwart im Universum real stattfindet.
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113.) DER R A U M.
Die bloße Existenz der Instanzen der Gegenwart, determiniert die Existenz des Raumes, denn die Elemente, welche sich zeitlich und geometrisch (als Bestandteile der „geometrischen Konstellation sämtlicher Objekte, Ereignisse und Zustände„) auf diese Instanzen beziehen, räumlich getrennt von ihnen sein müssen. Wären sie nicht von ihnen (räumlich) getrennt, so wären sie nicht von ihnen verschieden. Sobald nämlich mehr als ein Element (z.B. zwei Punkte) im Raum existieren, ist die Existenz des Raumes, der sie trennt und in dem ihre gegenwartsbezogene Konstellationen stattfinden, als ihre Existenzvoraussetzung determiniert.
113.1) Konsequenz: Die Existenz des Raumes ist eine logische Voraussetzung der Existenz der voneinander getrennten Gegenwartsinstanzen, der Gegenwart selbst, der Zeit und schlussendlich der Materie (welche den Raum des existierenden Universums füllt).
Der Raum ist, ähnlich wie die Zeit, ein universeller Rahmen einer jeden Existenz, und zwar auch der Existenz von Nichts und von materiellem Etwas.
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114.) DIE R A U M Z E I T.
114.1) Behauptung: Wenn die Zeit vor dem Urknall existierte (s. 112.1.1), dann existierte auch der Raum vor dem Urknall (x,y,z,t: 0,0,0,0).
Dann aber existierte der Raum als ein rein geometrisches Gebilde – als ein absolut leerer (immaterieller) Raum, den wir im weiteren Verlauf als „Nichts“ bezeichnen.
114.1.1) Beweis: Die Verbindung von Raum und Zeit ist eine Konsequenz der Tatsache, dass der raumzeitliche Abstand zwischen der jeweiligen Gegenwartsinstanz und einer gegebenen (räumlichen) Ereigniskonstellation (oder der Wahrscheinlichkeit einer solchen) notwendig eine räumliche Komponente (der Abstand zwischen der jeweiligen Gegenwartsinstanz und den Bestandteilen des Raumes) und eine zeitliche Komponente (die relative Vergangenheit der Elemente im Raum, bezogen auf die jeweilige Gegenwart der Gegenwartsinstanz) enthält.
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115.) DAS MODELL EINES KOLLABIERENDEN UNIVERSUMS.
Das, was die moderne Kosmologie prägt, ist das überwältigende Bild eines beschleunigt expandierenden Universums. Man entschied sich, dieses Bild, trotz allerhand Widersprüche und Unzulänglichkeiten, welche ihm anhaften, als das geltende kosmologische Modell zu bestimmen, mit der Konsequenz, dass mehrere künstliche Annahmen getroffen werden mussten, um seine logische Schlüssigkeit zu erhalten (in dieser Hinsicht unterscheidet sich die Vorgehensweise der modernen Kosmologie nicht wirklich von der archaisch-ptolemäischen). Das Potenzial ganzer Generationen ausgebildeter Kosmologen und Physiker wurde damit (weltweit) für die Etablierung und die Erhaltung teilweise falscher Vorstellungen und Modelle vergeudet. Sehen Sie selbst, wie einfach alles anders und weitaus schlüssiger darstellbar ist…
115.1) Behauptung: Das Universum besitzt die Ausdehnung eines geometrischen Punktes im leeren Raum.
115.1.2) Behauptung: Die räumliche Ausdehnung des Universums beträgt daher effektiv null.
115.1.3) These: Das Universum ist effektiv** dimensionslos.
115.1.3.1) Ableitung: Die Ausdehnung des Raumes, die sich innerhalb des Universums zeigt, besitzt einen negativen Wert (sie ist die Konsequenz der Kontraktionsdynamik des Universums).
Die Extension des Universums ist die Konsequenz einer nach innen gerichteten Kontraktion.
115.1.3.2) These: Das Universum kollabiert in sich hinein, wobei die Geschwindigkeit der Kontraktion zum Anfang (Urknallaugenblick) weitaus höher gewesen ist, als in der Gegenwart.Daher „expandiert“ das Universum aus der Perspektive der Gegenwart beschleunigt, je weiter entfernt vom Beobachter und je näher an der Urknall-Linie die anvisierten Objekte).
Wenn die Gesamtausdehnung des Universum null betragen soll, eine Erweiterung der Abstände zwischen seinen Elementen aber stattfindet, dann ist die Annahme einer negativen Expansionsdynamik nur konsequent…Die Dimensionalität eines in sich hinein kollabierenden Universums entsteht im Raum zwischen den materiellen und irreversiblen Elementen der vergangenen Kontraktion und den Elementen, welche aktuell kontrahieren – die Dimensionen eines in sich hinein kollabierenden Universums wachsen dadurch, genau wie die eines expandieren Universums, mit dem Unterschied, dass sich seine Außenmaße (objektiv) nicht verändern. Die negative Dimensionalität bestimmt die gesamte Dynamik des Universums. Die beobachtete Expansion ist ein Effekt, hervorgerufen durch die tatsächlich stattfindende Erweiterung der Abstände zwischen dem Beobachter und den anvisierten Elementen des Alls. Die Dynamik dieser Erweiterung ist aber aus der Perspektive des Beobachters insofern unentscheidbar, als dass es unmöglich sei, jedenfalls angesichts der Abwesenheit der äußeren Bezugspunkte, zu entscheiden, ob sich das Universum insgesamt ausdehnt oder ob es kollabiert – die Erweiterung der Abstände innerhalb des Universums fände nämlich, als ein beobachtbarer Effekt, sowohl bei der expansiven, als auch bei der kontraktiven Dynamik statt.
Abbildung: Bei einem kontrahierenden Universum wachsen die Abstände in seinem Inneren dadurch, dass die nach Innen stattfindende Kontraktion den Raum tatsächlich extendiert…Die Effekte der Kontraktion sind daher aus der internen Perspektive von den Effekten der Expansion nicht zu unterscheiden. Der interne Beobachter interpretiert die kontraktionsbedingte Erweiterung der Abstände primär als einen Effekt der Expansion des Universums – es entsteht eine entsprechende Kosmologie, die sich auf den Ergebnissen objektiver Messung und Berechnung stützt. Ein perfekter Teufelskreis….
Abbildung: Bei einem expandierenden Universum wachsen die Abstände in seinem Inneren dadurch, dass die stattfindende Expansion den Raum kontinuierlich erweitert…Die Effekte der Kontraktion sind darin von den Effekten der Expansion nicht zu unterscheiden. Der interne Beobachter nimmt die Erweiterung der Abstände primär als einen Effekt der Expansion des Universums wahr, womit er (zufällig) recht hat.
Im allerersten Augenblick des kollabierenden Universums besäße dieses den größten Radius seiner gesamten Geschichte und obwohl uns das Universum von Innen riesig vorkommt, und sich noch auszudehnen scheint, so wäre dieser Radius gleich null, beträchten wir das Universum aus der Exoperspektive. Die beschleunigende Expansion des Universums hätte also objektiv gesehen einen negativen Wert und wäre als eine dynamische und unmittelbare Konsequenz des Urknalls anzusehen (die beschleunigende „Expansion“ des Universums wäre somit dynamisch erklärbar – es bestünde keine Notwendigkeit der Annahme hypothetischer Größen, wie etwa der Dunklen Energie, um die beobachtete Expansionseffekte zu erklären).
**) Effektiv: aus einer äußeren Perspektive betrachtet.
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116.) DAS N I C H T S.
Die Frage, welche geklärt werden muss, betrifft die Natur des Nichts und seiner Relation zum Seienden. Verwandelte sich das Nichts in das materielle Universum etwa vollständig (hörte die Existenz des Nichts auf) oder ist das Nichts die Obermenge, welche das Universum als Untermenge bis heute enthält, oder existieren das Nichts und das Universum neben- und unabhängig voneinander…bekriegen sie sich, lachen sie einander an, oder lachen sie einander aus?
116.1) Entscheidungen, welche die Substanz des Nichts betreffen:
An dem Punkt angelangt müssen wir etwas assertorisch entscheiden, ohne die Möglichkeit zu besitzen, den tatsächlichen Zustand zu überprüfen oder logisch zu erschliessen (es geht uns primär um Logik – solche unbegründeten Operationen, so entscheide ich, sind daher legitimiert…ihre kosmologische Bedeutung ist zugegebenermaßen fraglich).
116.1.1) Wir entscheiden, dass das Universum im Nichts (im leeren Raum) als seiner Entstehungs- und Fortbestandsvoraussetzung enthalten ist).
116.1.2) Wir entscheiden daher, dass die dynamische Entwicklung des Universums innerhalb einer existierenden geometrischen Voraussetzung stattfindet.
116.1.3) Wir entscheiden, dass das Nichts eine absolut leere Raumzeit ist (als geometrische und logische Voraussetzung eines dynamischen Seins).
Die Leere kann man sich noch als Nichts vorstellen, das absolute Nichts (also etwas, was absolut keine Eigenschaften besitzt, daher nicht einmal existiert) hingegen nicht. Für einen Plan, etwas Materielles aus dem Nichts zu erschaffen, müsste die Leerheit als eine Voraussetzung der Schöpfung, bereits vor der Entstehung des Seienden vorhanden sein.
116.1.4) Wir entscheiden, dass zwei Voraussetzungen notwendig für die Schöpfung gewesen sind:
116.1.4.1) Die Raumvoraussetzung: der Raumplatzhalter mit den drei räumlichen Eigenschaften.
116.1.4.2) Die Zeitvoraussetzung: der Aktionsplatzhalter mit der Eigenschaft der Zeit als einem Maßstab und als einer Voraussetzung der Veränderung (ohne Zeit keine Veränderung, keine Bewegung und keine sonstige Divergenz oder Aktion innerhalb der Schöpfung).
116.1.5) Wir entscheiden, dass das Universum als Produkt einer mathematischen Operation entstand.
(S. 117.2)
116.2) Die Existenz des Nichts und die Existenz von Etwas im Nichts.
Etwas was im Nichts nicht existiert, kann als identisch mit dem Nichts bezeichnet werden, stimmt’s? Auch das, was noch nicht im Nichts existiert, dessen Existenz jedoch mehr oder minder wahrscheinlich sei, wäre sehr wohl mit dem Nichts identisch. Mathematisch lässt sich die Existenz im Nichts durchaus beschreiben – die Vorstellung geht daraus hervor, dass Etwas, was im Nichts existiert, auch wenn es selbst nicht Nichts ist, durchaus mit dem Nichts identisch ist.
Das simple mathematische Prinzip könnte für die Entstehung und den Fortbestand des materiellen Universums verantwortlich sein.
116.3) Die Expansion des materiellen Universums innerhalb des Nichts.
Die Darstellung der Expansion innerhalb eines Mediums (Gas, Flussigkeit) ist mehrfach und überzeugend dokumentiert. Eine Expansion graphisch oder logisch darzustellen, bereitet deshalb gar kein Problem. Vielleicht deshalb können wir uns den Urknall und die daraus folgende Expansion des Universums so leicht vorstellen. So einfach und so überwältigend diese Vorstellung, so schwierig es ist, die alternativen Modelle des sich dynamisch fortpflanzenden Universums aufzustellen (außer der hier entstandenen Kosmologie kenne ich keine Quellen, die sich ernsthaft mit dem Thema der universellen Kontraktion beschäftigen würden).
Den Grund dafür sehe ich darin, dass keine Beispiele der Expansion außerhalb, bzw. in völliger Abwesenheit eines Mediums in der uns bekannten Wirklichkeit existieren. Sich diese Expansion vorzustellen gestaltet sich daher schwierig.
Was bedeutet nämlich (und wie es ausschaut), dass etwas, wie das Universum, im Nichts expandiert? Kann da überhaupt noch von einer dynamischen Entwicklung die Rede sein? (würden sich die Expansion und die Kontraktion im Nichts noch voneinander unterscheiden lassen?), und noch etwas: kann da von einer Existenz des Universums (welche dann die singuläre Existenz im Nichts bedeuten würde) überhaupt gesprochen werden? (Wenn man nämlich das Nichts als Medium der expandierenden / kontrahierenden Existenz annimmt, dann existiert unterm Strich (objektiv gesehen) immer noch so gut wie nichts…)
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117.) DIE E X O P E R S P E K T I V E : G E N E S I S.
117.1) Grundannahme: Der Zustand der geometrischen Raumzeit kann mathematisch verändert (beeinflusst) werden.
117.1.1) These: Das Universum entstand als Ergebnis einer Gleichung, deren mathematisches Prinzip mit „Minus und Minus ergibt Plus“ (im Sinne -(-1) = +1) ausgedrückt wird.
Man könnte sich die Frage stellen, wie etwas aus dem Nichts (und gleichzeitig innerhalb des Nichts) entstehen könnte, und glatt daran verzweifeln, wäre nicht die Mathematik. Die einfachste Mathematik besagt, dass „Minus“ und „Minus“ „Plus“ ergeben. Halten wir uns an diesem Gedanken fest…
Wenn nichts als das Nichts existierte, wäre vielleicht die einzige Methode Etwas darin zu erzeugen oder zu verändern eine rein mathematische…
Der mathematische Existenzwert des Nichts wäre negativ.
Der mathematische Existenzwert eines in sich hinein kollabierenden Universums müsste ebenso negativ sein (denn ein solches Universum, das zudem im Nichts enthalten wäre, mit diesem identisch sein müsste). Die Aufeinanderwirkung dieser negativen Existenzwerte, ergäbe innerhalb einer mathematischen Gleichung einen positiven Existenzwert (das Produkt: das materielle Universum mit einem positiven Existenzwert:
(-(-1) = +1).
Dies ist so einfach, dass es skurril erscheint…doch je einfacher das Modell, das in der Lage ist, die Wirklichkeit zu erklären, desto besser für das Modell, stimmt’s?
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118.) „S E I N ODER N I C H T S E I N…?“
Wie immer und überall – die Existenz steht der Nichtexistenz gegenüber: „Sein oder Nichtsein“ – dies ist hier tatsächlich die Frage: die Antwort ist aber nicht innerhalb der eindeutig urteilenden Logik enthalten, welche diese Frage (neben William Shakespeare) stellt und anscheinend zufriedenstellend beantwortet, sondern innerhalb einer Logik, die das Dritte des „tertium non datur“ durchaus für zulässig erklärt [denn was denkbar ist (Z), ist mindestens wahrscheinlich – die Denkbarkeit und die Wahrscheinlichkeit von Z ist (dann) aber mindestens logisch (legitimiert)…die Logik, welche Z begründet, muss (dann) aber gültig sein: sie legitimiert sich ja dadurch, dass Z wahrscheinlich ist! – dies ist auch der Grund, warum, um neue logische Konzepte denkbar zu machen, neue kosmologische Konzepte (hier) ausgearbeitet werden].
Es ist nicht nur das Sein oder das Nichtsein, das über die Existenzfrage entscheidet – auch der Zustand des Seins innerhalb des absoluten Nichtseins erweist sich, wie wir feststellen, als notwendig zulässig…mathematisch, logisch und praktisch (denkbar ist aber auch die Existenz des Nichts innerhalb des Seienden).
Somit jedenfalls wird die größte Hürde auf dem Weg zur Universallogik genommen – das klassisch-logische Argument des Seins, das mächtige Argument der puren Existenz: entweder existiert A, oder A existiert nicht – tertium non datur!
Die Gültigkeit dieses Arguments scheint unwiderleglich zu sein – es drückt die strenge, durchaus düstere Macht der zweiwertigen Logik aus und verleiht der Realität ihren scheinbar eindeutigen, dogmatischen Sinn.
Gerade dieses mächtigste Argument widerlegen wir – wir zeigen, dass die Behauptung über A unvollständig ist. Wir erkennen den Grund dieser Unvollständigkeit und machen ihn auch kenntlich – wir lassen nämlich die Existenz des allgegenwärtigen Nichts zu, das durchaus Etwas enthalten kann, was nicht Nichts ist und trotzdem im Nichts (hier setzen wir den Akzent) existiert (aufgeht) und (erneut trotzdem) mit dem Nichts identisch ist, obwohl unterschiedlich. Es existiert daher etwas, was sich neben „A existiert“ und „A existiert nicht“ über A und über die Umwelt von A sagen lässt… somit existiert eine singuläre Logik, welche diese vier Existenzzustände voneinander trennt und einzeln beschreiben lässt. Es ist eine Logik, keine Poesie…
Hinweis: Erstveröffentlichung 20.02.2017 / ©Maciej Zasada
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