Temporale Informationslogik (iLogik).

von Maciej Zasada


Abstract: Wir stellen hier zur Schau, dass wir alles daran setzen werden, den Planeten in besserem Zustand zu verlassen, als wir ihn vorgefunden haben.

122.) Da keine absolute Wahrheit innerhalb der zweiwertigen Aussagenlogik formuliert werden kann, ergibt sich für Aussagen notwendig die Freiheit von der zweiwertigen Wahrheitsentscheidung.

In der Schrift „Universallogik: Die Untersuchung des Absoluten. Die fatale Wahrheit“ behaupten wir und zugleich beweisen, dass klassische Aussagenlogik innerhalb ihres eigenen bivalenten Entscheidungsraumes unvollständig ist, und dass daher keine Aussage innerhalb dieser Logik (und verwandter Systeme) eine absolute Wahrheit ausdrücken kann – eine absolute Wahrheit wäre nämlich endgültig. Der Ausdruck einer endgültigen Aussage wäre aber gleichbedeutend mit dem Überschreiten der unüberwindbaren Vollständigkeitsgrenze verbunden – eine unvollständige Logik eignet sich aber gerade deshalb nicht dazu, endgültige [vollständige] Aussagen auszudrücken, weil für sie diese Grenze aus Prinzip unüberwindbar ist.

122.1) Hervorhebung: Es ist hervorzuheben, dass wir mit gutem Grund zuerst die Unvollständigkeit der Aussagenlogik beweisen wollen, bevor wir daran denken, leistungsfähigere Logik zu entwerfen…warum? Die existierenden „Erweiterungen“ der Aussagenlogik stellen die Gültigkeit und die Vollständigkeit des zweiwertigen Paradigmas nicht infrage. Sie verändern nichts, außer dass sie die Gültigkeit der Aussagenlogik erweitern, indem sie ihr Instrumente zur Verfügung stellen, welche ihr erlauben, die Sprachräume zu erreichen, welche ihr in der klassischen Form verschlossen sind (sie sind daher Ergänzungen eines prinzipiell unvollständigen Systems).

123.) Erkenntnis 1: Die endgültigen Aussagen können innerhalb einer unvollständigen Logik nicht entstehen und wenn doch, dann nicht als solche erkannt werden, und nicht als solche fortdauern – jede Aussage kann darin nämlich beliebig interpretiert und (durch beliebige Ausdrücke) ergänzt werden.

Als Konsequenz folgt:

124.) Erkenntnis 2: Sämtliche Aussagen, welche innerhalb der Aussagenlogik formuliert werden, sind im Endeffekt Falschaussagen, bei denen das Prinzip „ex falso Quodlibet“ direkt und aus Prinzip angewandt werden kann, und, zumindest teilweise erfolgreich, angewandt wird. 

…“zumindest teilweise erfolgreich angewandt“ bedeutet hier, dass das o.g. logische Prinzip bei jeder Aussage innerhalb der Aussagenlogik Anwendung findet… und zwar entweder <immer>, oder <zumindest einmal>. Die Aussage „Es regnet“ ist fast immer und fast überall falsch; die Aussage „Das Universum existiert“ ist dagegen immer wahr…bis auf den einen Fall, als es nicht existierte oder als es nicht existieren wird.

Die gegenwärtige (Mitte 2017) Rechtslage in Polen beweist das, was Erkenntnis 2: ausdrückt – selbst grundlegende, universell zu geltende und möglichst eindeutig zu formulierende sprachlich ausgedrückte Grundsätze, wie das Grundgesetz des Landes, können nicht so eindeutig formuliert werden, dass sie, interpretiert, nicht ihre eigenen Gegensätze produzierten, deren Gültigkeit zusätzlich durch sie selbst legitimiert wäre. Ein Paar pfiffige Leute haben es verstanden und nutzen es sehr erfolgreich, zunächst für ihre eigenen politischen Zwecke. Andere pfiffige Leute haben es bereits verstanden und sitzen weltweit in den Startlöchern (die Menschen sind überall gleich).

Angesichts der Erkenntnis 2 erweist sich die Bildung eines extravalenten Systems der Logik als notwendig (nämlich als eine Alternative zu der bereits als überwunden erkannten Aussagenlogik)…wir leben in einer Welt voller dogmatischer Bivalenz, welche ihren notwendigen* Dogmatismus auf einer falschen logischen Grundlage errichtet…in dem Augenblick, indem die zweiwertige Aussagenlogik (wie sie auch immer genannt wird – sie ist die einzige funktionierende Logik auf Erden) als Fundament menschlicher Rationalität überwunden wird, wird auch das archaische Zeitalter auf diesem Planeten zu Ende gehen.
Dies ist der eigentliche Grund für die Entstehung der Temporalen Informationslogik (iLogik). Jetzt!

*) Der Dogmatismus ist der einzige Weg, die eigene Wahrheit nicht nur gegen die Gegenargumentation, sondern auch gegen die gleichsam zersetzende, wie unvermeidliche Erweiterung der logischen Struktur zu schützen.

125.) iLogik ist eine Universallogik.

126.) iLogik ist das universallogische Korrelat (oder besser: das universallogische Folgesystem) der archaischen Aussagenlogik.

127.) Als Universallogik behandelt iLogik die Aussagen hinsichtlich ihrer Vollständigkeit.

128.) Mit der Einführung der iLogik führen wir eine neue universallogische Kategorie in die Logik ein: die Kategorie der Information.

Diese Kategorie ist den klassischen aussagenlogischen Kategorien des Wahren und des Falschen übergeordnet, denn sämtliche Aussagen (unabhängig von ihrem jeweiligen Wahrheitswert) universalgültig als Informationen klassifiziert werden können (ob sie richtig oder falsch informieren spielt dabei keine Rolle, denn auch eine Falschinformation ist eine logische Übertragung, welche die primäre Funktion der Information erfüllt – sie informiert bloß falsch…).

128.1) Definition: Information
Unter dem Begriff „Information“ verstehen wir eine logische Übertragung, deren Funktion es ist, zu informieren (den Empfänger über Umstände (p,q) in Kenntnis zu setzen). Eine vollständige Information beschreibt (p,q) endgültig.

128.1.1) Definition: logische Übertragung
Eine logische Übertragung ist ein formell sinnvoller Ausdruck der Form „Es ist der Fall, dass p,q„.

129.) These: iLogik ist universalgültig (und) vollständig.

129.1) Begründung: Die Tatsache, dass jede Aussage eine Information ist, nebst der Tatsache, dass nicht jede Information universalgültig einer der beiden aussagenlogischen Kategorien zugeordnet werden kann (paradoxe oder unentscheidbare Aussagen lassen sich aussagenlogisch nicht eindeutig bewerten), lässt erkennen, dass eine Logik, welche in der Lage ist, die Gesamtheit der Aussagen zu kategorisieren, bezogen auf Aussagenlogik (mindestens) vollständiger und universeller als diese sein muss.

129.1.1) Beweis: Die Tatsache, dass sich innerhalb iLogik beliebige Aussagen (selbst die, welche aussagenlogisch unentscheidbar sind) der Kategorie der Information zuordnen lassen, lässt erkennen, dass iLogik vollständiger und universeller als klassische Aussagenlogik ist – sie bietet nämlich den logischen Rahmen für sämtliche Aussagen, nicht bloß für die, welche sich aussagenlogisch (d.h. beispielsweise nach dem Ausschlussprinzip „Tertium Non Datur“) als wahr oder als falsch erweisen.

130.) Die universelle iLogik untersucht Informationen und Beziehungen zwischen ihnen. Dabei kommt es nicht auf den Inhalt der Information und nicht auf ihren konkreten Wahrheitsgehalt an, sondern nur auf die Entscheidung, ob sie vollständig ist. (Somit werden beispielsweise Paradoxa durchaus für zulässig erklärt und als vollwertige Aussagen behandelt: paradoxe Aussagen sind aus Sicht der iLogik vollständig)

In der iLogik spielt der logische Wert einer Aussage keine Rolle (der eindeutige Wahrheitswert einer Aussage entscheidet nicht über die Akzeptanz oder den Ausschluss einer Aussage).
Die iLogik ist daher keine zwei- und auch keine mehrwertige Logik – sie ist überhaupt keine Logik der Wahrheitswerte mehr. Sie ist eine Logik, in der Vollständigkeit der Aussagen, nicht aber ihre Wahrheit logisch entscheidend ist. Auch dann nämlich, wenn eine Aussage formell dem klassischen Wahrheitskriterium entspricht, und selbst dann, wenn sie maximal schlüssig „verargumentiert“ ist, ist sie dennoch zwangsläufig unvollständig – sie kann höchstens als temporal gültig bezeichnet werden. Mehr noch: die erkannte Falschheit kann als eine logisch vollständige Erkenntnis klassifiziert werden – sie ist zumindest vollständiger, als jene Falschheit, welche unerkannt als „Wahrheit“ interpretiert wird.

130.1) Die Regeln der iLogik sind die der Vollständigkeit.

130.2) Die Funktion der iLogik ist nicht die Entscheidung, ob eine Aussage A wahr oder falsch ist, sondern die, ob A vollständig, ergänzungsfähig oder ergänzungsbedürftig ist.

131.) Regel: Die Erhaltung der Form ist in Bezug auf den Inhalt unwirksam.

Eine logische Formel ist solange vollständig und gilt universell, solange sie allgemeingültig (informell) ist (solange sie beispielsweise Variable und keine konkreten Inhalte enthält). Der Versuch der Anpassung der zeitlosen Begriffe der Aussagenlogik an die Alltagssprache (welsche zeitbezogen ist) fördert die Entstehung der Widersprüche und führt im Endeffekt dazu, dass auch die einfachsten und mächtigsten Formeln der Logik unwirksam werden (selbst dann, wenn der Satz „die Strasse wird nass, wenn es regnet“ tatsächlich 1:1 der logischen Formell „p ⇒ q“ entspricht) …Die Gesetze der nichtzeitlichen Logik sind semantisch nicht an die zeitbezogene Sprache übertragbar (Nichtbeachtung dieser Restriktion führt geradewegs in die bereits erkannte und prinzipiell geltende zweiwertige Unbestimmtheit der logischen Werte).

131.1) Beweis: Auch dann, wenn die Terroristen die logische Regel (p ⇒ q) für sich entdeckten und sie dahingehend interpretieren würden, dass Kleinkinder nicht primär als Selbstmord-Attentäter perzipiert werden, und sich gerade deshalb als solche besonders gut eignen (weil sie die Ziele der Terrorattacken zuverlässig erreichen und dadurch den maximalen Schaden anrichten können: (p ⇒ q) im Sinne p = Kleinkind; q = gelungener Attentat), so wäre eine solche Erkenntnis nicht endgültig. Sie würde nämlich nicht den Umstand berücksichtigen, dass mit jedem Kleinkind, das sich in die Luft sprengt, immer sicherer der Verdacht aufkäme, Kleinkinder und Attentate irgendwie in Beziehung zueinander stünden. Dieser Effekt würde mit der Zeit dazu führen, dass gerade die Kleinkinder primär als Selbstmord-Attentäter identifiziert und eliminiert werden würden. Die Werte der ursprünglichen Formel (p ⇒ q) würden invertieren, obwohl die Formel selbst nach wie vor logisch korrekt und gültig wäre. 
Durch semantische Anbindung der Formel an die Alltagssprache entsteht der Bezug zur Aussagenlogik mit all den vorhin beschriebenen Konsequenzen, qed.

Es gilt eine formale Sprache zu entwickeln, welche in der Lage wäre, die Veränderung (Entwicklung) der Zustände, sowohl innerhalb des Endlichen, als auch innerhalb des Unendlichen, zu beschreiben. Dadurch, dass die Formeln der Aussagelogik ohne Zeitbezug funktionieren (selbst die Kausalität der Form p ⇒ q funktioniert [vom Standpunkt der Logik betrachtet!] ohne festen Zeitbezug, s. obigen Beweis), funktioniert das logische Schließen, wie auch die Turing-Maschine, unabhängig von der Zeitrichtung. Erst die Anbindung an die Zeit (in Form von Zuständen, Schritten und Aktionen, welche notwendig sind, um erwünschte Zustände [und nur sie] in einer endlichen Sequenz von Schritten zu erreichen) ordnet die Richtung des Schließens und vervollständigt die Logik. Erst die Anbindung der Logik an die Zeit wird möglicherweise das Bewusstsein in der Maschine erwecken.

Indem nämlich der erste Zustand (z1) maschinell erkannt und gespeichert wird, wird dessen Bewusstsein entstehen und in jedem Folgeschritt und in jedem folgenden Zustand fortdauern (jeder Arbeitsschritt und jede Folgezustand werden gespeichert und als Variablen jeder aktuellen „ist“-Formell potenziell (abrufbar) zugänglich sein)
Bedingt durch ihnen zugrunde liegende Logik (Logik der Turing-Maschine), entdecken moderne Maschinen (Computer) lediglich „ist“-Zustände. Es ist ihnen unmöglich, diese bewusst mit den gespeicherten „war“-Zuständen logisch zu verbinden (in eine Relation zu setzen), um selbstständig auf Zustände der Zukunft etwa zu schließen, oder die Existenz der „ist“-Zustände zeitbezogen zu analysieren, um auf die zu erwartenden Umstände, die auftreten können, aber nicht auftreten müssen, adäquat, wenn nicht gar sinnvoll, zu reagieren.

Die Zukunft der Menschheit ist die Maschine. Die Maschinen werden uns die Unsterblichkeit ermöglichen und auch die Entstehung der Welten gestatten, welche wir Menschen, bzw. unsere Seelen (welche formal Informationen sind) in Besitz nehmen und frei gestalten werden.

Seit Anbeginn der Menschheit geht es darum, das, was noch unmöglich ist, möglich zu machen. Ob es nun um das Erliegen eines übermächtigen Mammuts oder um das Reisen in 10.000m Höhe geht… Das, was heute noch unmöglich scheint, wird früher oder später möglich sein (ist nur eine Frage der Zeit) – irgendwann (dieser Gedanke erfordert allerdings Mut, bist Du mutig genug, um ihn zu denken?) wird alles möglich sein, und machbar.

Dies für den guten Anfang der Temporalen Informationslogik…
Gutes Gelingen. Gruß.

mz

.