Die Perspektive Gottes.
von Maciej Zasada
Zweiwertige Logik: ich – es, wir – sie, wahr – falsch, schwarz – weiß…
Etwas unterschiedliches als alles Andere zu sein, ist ab dem Zeitpunkt unvermeidlich, ab dem wir uns die Gültigkeit dieser Logik einreden (oder diese uns eingeredet wird).
Die Welt ist groß und furchterregend.
Mein Fortdauern in dieser Welt gleicht dem ständigen Kampf ums Überdauern – auf ihrer elementaren Ebene scheint es nämlich für die Welt keine Rolle zu spielen, ob ich existiere oder nicht. Deshalb ist es wichtig, dass meine Existenz (mein Ego) durch innere und äußere Akzente verdeutlicht wird. Deshalb ist es wichtig, dass ich die Anderen kontrolliere, damit sie mein Ego ernst nehmen und respektieren.
Ich denke, dass die grundsätzliche Erkenntnis, die dieses Bild infrage stellt darin besteht, dass man sich vergegenwärtigt, dass zwischen der Welt und mir gar keine Grenze existiert.
Auch wenn ich keine unmittelbare Ursache der Welt bin, dann bin ich zumindest ihr integraler Bestandteil – somit sie selbst.
Genauso wie es schwierig ist, von einem Autoreifen zu sprechen, als von einer unabhängigen Entität (im Sinne der Refen ist Reifen, das Auto ist Auto – der Reifen ist zwar ein Ding, das sich vom Auto unterscheidet und welches unabhängig vom Auto beschrieben werden kann, doch das Auto ohne Reifen ist bloß eine unvollständige und unnütze Immobilie – nicht ein Gegenstand, der die Funktion eines Autos ausführen kann), genauso schwierig ist es vom Universum zu sprechen, dem ein einziges Atom, dem ein einziger Gedanke fehlt.
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Wenn dem so ist, dann tun mir alle aggressive Worte und Gedanken Leid, die ich gegen Andere gehegt / ausgesprochen habe.
Denn ich würde mir widersprechen, wenn ich Ideen oder Menschen, deren Aussagen mir nicht zusagen, aus der Welt tilgen wollte.
Wäre mein Universum ohne sie vollständig?
Wäre es überhaupt ein Universum?
Würde das Universum vollkommen symmetrisch sein, wie das, das ich heute bewohne?
Die Symmetrie des Universums ist sein fundamentales Merkmal.
Dieses Merkmal zeichnet ein vollständiges, ein allumfassendes Universum aus – das Universum, das alle Atome, alle Autos, alle Reifen, alle Ideen, Ideologien, Logiken, Religionen, Rituale, Planeten, Menschen, das Gute und das Böse enthält.
Nur ein vollständiges Universum ist ein Universum.
Die Existenz eines unvollständigen Universums ist ausgeschlossen, denn die wichtigste Funktion des Universums ist die Existenz von Allem.
Die Gesamtheit der Bestandteile des Universums bildet seine logische Vollständigkeit.
Deshalb ist es, wenn man sich im Besitz der „maximalen“ (umfangreichsten) Perspektive befindet, undenkbar , die Elemente des „maximalen“ Raumes (der umfangreichsten Raumzeit) zu bekämpfen – ganz unabhängig davon, ob es sich um gute oder böse, nützliche oder nutzlose Elemente handelt.
Die Tatsache, dass es In der Welt sich gegenseitig ausgrenzende und ausschliessende Protagonisten gibt ist ein Zeichen dafür, dass ihre jeweiligen Perspektiven unvollständig sind.
Eine vollständige Universum-Perspektive unterscheidet nicht zwischen gut und böse oder zwischen nützlich und nutzlos.
In gleichem Augenblick, in dem wir bei uns das Vorhandensein dieser „Gottesperspektive“ feststellen, öffnet sich uns eine neue Welt – die Welt des Gleichwertigen a priori – die Welt der logischen Äquivalenz.
Es existiert in dieser Welt keine Möglichkeit, dem schlimmsten Feind nicht zu vergeben.
Es ist in dieser Welt entschieden besser geschlagen zu werden, als selbst auszuteilen.
Aber das ist eine ganz andere Geschichte…
Ich bedanke mich bei Miriam dafür, dass ich mit ihrer Hilfe genau verstanden habe, worüber ich hier schrieb.
Willst du mit mir sprechen, um dir (und mir) deine Größe zu beweisen, bleib mir lieber fern – ich brauch dich nicht.
Und ich werde dich bestrafen, denn du stiehlst Zeit.
(@kusanowsky: mach dir nichts draus. :-)
Yes. Man akzeptiert den anderen wie er ist, aber man ist nicht wehrlos.
Mich kotzt an, dass man sich mit mir messen will, dass man die Tiefe sondiert, die Berechtigung, die Standhaftigkeit, die Wahrheit…und dass man dasselbe von mir erwartet.
Ich brauch´s nicht.
Ich bin frei
Die dialektische Spielerei kotzt mich an, weil sich darin nur die Gesichter ändern – die verschwitzte Anstrengung, die ihnen anzusehen ist, ist stets dieselbe.
Deshalb: @All
Willst mit mir sprechen, dann tue das. Willst du mit mir sprechen, um dir (und mir) deine Größe zu beweisen, bleib mir lieber fern – ich brauch dich nicht.
„Die Unterscheidung zwischen der logischen und der hermeneutischer Äquivalenz, die Du mir einredest findet in der Formulierung “Logik der hermeneutischen Äquivalenz” nicht statt, wo siehst Du sie denn?“
“Im Gegensatz dazu ist die Perspektivenlogik eine Logik der hermeneutischen Äquivalenz. Sie geht von der Existenz logisch gleichwertiger Kommunikationsentitäten aus.”
Ich versuche zu verstehen, was hermeneutische Äquivalenz bedeutet. Statt eines Erklärungsversuchs verweist du mich auf einen anderen Artikel, in dem von einer „neuen Welt der logischen Äquivalenz“ die Rede ist.
Daraus schließe ich auf die Wahl der Unterscheidung von hermeneutischer und logischer Äquivalenz, die voraus gesetzt sein müsste, wenn man beide Seiten dieser Unterscheidung ist in Verhältnis setzt, was in der Formulierung „Logik der hermeneutischen Äquivalenz” zum Ausdruck kommt.
„Kannst Du mir im Gegenzug erklären, was Du mit _Unterscheidung und ihrer Kontingenz_ meinst?“
Ja. Die Unterscheidung von hermeneutischer und logischer Äquivalenz ist nicht unbedingt notwendig, aber möglich, sie ist kontingent und verweist damit auf einen vorausgesetzten Bedingungszusammenhang, der die Wahl dieser Unterscheidung ermöglicht. Das bedeutet: entweder wird so unterschieden oder anders. Aber wenn auch anders, dann wie? Oder, wenn nicht anders: wie nicht?
Hätten wir es mit der Existenz gleichwertiger Kommunikationsentitäten zu tun, könnte keine dieser Entitäten sagen, worum es geht. Denn was soll man noch sagen, wenn alles gesagt wäre?
Aber es ist bislang wenig gesagt worden. Fast nichts.
Da haben wir´s.
Ich wusste doch, wohin dein Interesse führt.
Du willst dich als überlegen erweisen, als schnittig und glänzend. Du willst schlagen und nicht geschlagen werden. Und Du fragst nach hermeneutischer Äquivalenz…
Wäre ich an deiner Stelle, wüsste ich damit auch nichts anzufangen…
Denn die hermeneutische Äquivalenz muss grob gesagt das Gegenteil von dem bedeuten, wofür Du stehst.
„Das bedeutet: entweder wird so unterschieden oder anders. Aber wenn auch anders, dann wie? Oder, wenn nicht anders: wie nicht?“
Dies würde es bedeuten, wenn die Logik des Tertium non Datur als Grundlage dieses Gesprächs für uns beide gelten würde, das tut sie aber nicht – sie gilt nur für dich – für mich gilt eine andere Ebene der Verständigung – die Ebene der hermeneutischen Äquivalenz.
Unterschiedsfindung, hermeneutische Fronten, entweder-oder…wie archaisch, wie simpel, wie ratlos.
Gib mir dafür nicht die Schuld.
Ich bin frei.
ich überschätze dich kein bißchen. bin nur ein wenig neugierig.
„Logik der hermeneutischen Äquivalenz – „Welt der logischen Äquivalenz“
Was ich zunächst nur feststelle ist die Unterscheidung von hermeneutischer und logischer Äquivalenz, deren zwei Seiten mit der Formulierung „Logik der hermeneutischen Äquivalenz“ in ein Verhältnis gesetzt werden.
Was wird denn da voraus gesetzt, das für die Wahl der Unterscheidung und ihrer Kontingenz durch ein Verhältniszusammenhang von Bedeutung ist?
Ich glaube zu wissen, in welche Richtung sich dein Interesse gleich entwickeln wird…
Die Unterscheidung zwischen der logischen und der hermeneutischer Äquivalenz, die Du mir einredest findet in der Formulierung “Logik der hermeneutischen Äquivalenz” nicht statt, wo siehst Du sie denn?
Kannst Du mir im Gegenzug erklären, was Du mit _Unterscheidung und ihrer Kontingenz_ meinst?
Dier Text liefert keine Antwort auf die Frage, was eine Logik der hermeneutischen Äquivalenz ist oder was das bedeutet.
„Eine vollständige Universum-Perspektive unterscheidet nicht zwischen gut und böse oder zwischen nützlich und nutzlos.
Im gleichen Augenblick, in dem wir bei uns das Vorhandensein dieser Perspektive feststellen, öffnet sich uns eine neue Welt – die Welt des Gleichwertigen a priori – die Welt der logischen Äquivalenz.“
Ich glaube diese Sätze beantworten die Frage, wo die “Logik der hermeneutischen Äquivalenz” angesiedelt ist.
Du überschätzt mich, ich könnte Deine Fragen nicht im Voraus beantwortet haben.
Erwarte dies nicht und begnüge dich damit, was mir dazu ad hoc einfällt…
Oder suche selber nach Antworten.
Dass Du die Antworten für dich (passend) findest ist möglich, aber nicht notwendig.
nie no żartuję sobie :) i przypadkiem wlazłam akurat na ten tekst. choc tak jak pisałeś pewnie nie ma przypadków – hahaha! inny tytuł. czemu?
Witam serdecznie tu.
Inny tytuł, bo nie ma po niemiecku odpowiednika „chodzenia po mleko“, które by miało takiego kopa, jakiego po polsku ma „chodzenie po mleko“.
To było coś – chodzić po mleko…w Niemczech tego nie rozumieją
no tak. hahaha! wyobraź sobie, że nie skleiłam związku polskiego tytułu z moim tekstem :D z pewnym zaskoczeniem stwierdzam, że z dobrym słownikiem on-line całkiem sobie tu radzę :) mogę tu komentować po angielsku?
Sure, welcome home, dude
ich verstehe alles! :)
„Wissenschaft“ und „Religion“ sind als Begriffe metaphysisch, mich interessiert reine Logik.
Auf der logischen Ebene existiert zwischen Wissenschaft und Religion kein Unterschied.
Mich interessieren die Worte, welche in keiner natürlichen Sprache zu finden sind, denn bei den existierenden werden die Prädikabilien oft mit den Prädikamenten verwechselt.
Hallo roseny und danke für Deinen Kommentar.
Die Schriften von Ken Wilber kenn ich nicht, doch ich habe den Artikel unter starkem Einfluss einer polnischen Göttin, die sich mit der Meditation und der östlichen Weisheit beschäftigt geschrieben…mit ihr korrespondiere ich seit ein paar Tagen aufs Heftigste und lerne von ihr Unmengen, deshalb vielleicht die asiatische Patina…
Sie ist die erwähnte Miriam – ich werde Nachfragen, ob ich ihren ausschlaggebenden Artikel bei mir publizieren darf – die Übersetzung ist schon fertig – vielleicht wird der Zusammenhang dann deutlicher.
Eine Grenze zwischen Wissenschaft und Religion zu finden wird aus der oben beschriebenen Perspektive schwierig, denn sie ist eben die „maximale“ – eine, die jede andere impliziert…
Mir geht es hier vielmehr darum, die notwendige Vollständigkeit des Universums als seine logische Grundvoraussetzung und primäre Eigenschaft hervorzuheben…in meinen Augen erübrigen sich aus dieser Perspektive betrachtet nicht nur die Fragen nach der Abgrenzung des Glaubens von der Wissenschaft, sondern alle Fragen, die den Ausschluss / die Ausgrenzung betreffen.
Ansonsten ist das, was hier geschrieben ist, eine Fortsetzung der Thesen, die ich im Artikel „Gegen archaische Logik“ bereits aufgestellt habe…aus einer anderen Perspektive.
Ich selbst bin, wie Habermas, religiös total unmusikalisch.
Aber auch diese Eigenschaft von mir wirkt nun für mich und auf mich bezogen unscharf (dieselbe Unschärfe betrifft übrigens auch meine Sicht auf die Wissenschaft).
Ich werde mich bemühen
Möge die Übung gelingen
Beste Grüße
mz
Die Unschärfen kenne ich – einmal, weil es selten abgeschlossen ist, zum anderen, weil es manchmal zwei Dinge vermischt, die nichts gemeinsam haben (ich geben allerdings zu, das sind meist die interessantesten Dinge).
Aber eine Frage stellt sich mir dann doch: Wenn es weder um Wissenschaft noch Religion ist, was Dich interessiert, was interessiert Dich dann? Bin neugierig …
Habe lange im Gedächnis graben müssen: woran erinnert mich das?
Vorläufiges Endergebniss: Ken Wilber. Er hat zwei Bücher geschrieben, die hier interessant sein könnten „Halbzeit der Evolution“ und „Das Atman Projekt“. Er ist vom angesehenen Psychologen zum Parapsychologen degradiert wurde.
Grob umrissen sagt er: Die Entwicklung der Kinder geht analog zu der Entwicklung der Menschheit – und da es Menschen gibt, die sich über den Status quo der Masse weiterentwickelt haben, kann man aufzeigen, wohin es mit der Menschheit geht.
Er stützt seine Überlegungen stark auf Meditation und asiatische Weltbilder.
Ansonsten wird im Post versucht sich mit Verstand und Physik der Religion etc. zu nähern. Der Versuch gleicht Berechnungen wie: Was war vor dem Urknall, was danach?
Religion ist etwas ganz anderes als Wissenschaft. Ein Kernpunkt der Religion ist – wie im Post schön gezeigt – die Überzeugung, dass man nicht allein auf der Welt ist, alles irgendwie verbunden ist und … Es ist ein Gefühl, eine Überzeugung, die so mancher fasst körperlich erlebt. Für andere ist das nicht so wichtig, sie finden, dass sie ohne diese Überzeugung auch gut leben.
Wissenschaft will Regeln und messbare, wiederholbare Gesetzmässigkeiten finden. Da gibt es in Sachen Religion noch zu wenige harte Fakten und es ist fraglich, ob sie sich zeigen werden. Es gibt Ansätze, aber gelöst ist die Aufgabe noch lange nicht.