Geometrische Bemerkung.
von Maciej Zasada
Behauptung: Zwei Punkte a und b, die voneinander unendlich nah entfernt sind, sind in jeder Betrachtungsskala ein Punkt.
Getrennte Betrachtung von a und b ist sinnlos. Dies gilt unter allen Umständen.
Dies ist die Voraussetzung dafür, dass Etwas im Nichts entstehen kann, und die geometrische Bedingung sowohl für das Modell eines dynamisch kontrahierenden, als auch für das Modell eines dynamisch expandierenden Universums.
Abb. Zwischen den vorgestellten Modellen existiert insofern kein Unterschied, als dasselbe paradoxe Anfangszustand des Universums in beiden gültig ist: der Augenblick, in dem das Universum entstand, wird zwar als raumlos betrachtet, die Anfangsausdehnung wird aus der Perspektive der aktuellen Gegenwart allerdings in beiden Modellen als maximal angesehen.
Der Unterschied zwischen beiden Modellen liegt darin, dass im Fall des expandierenden Universums die Abstandvergrößerung zwischen Beobachter und Objekt durch die Bewegung des Objektes hervorgerufen wird (Expansion des gesamten Universums außerhalb des Beobachters), während derselbe im Fall des kontrahierenden Universums durch die Bewegung des Beobachters weg vom Objekt hervorgerufen wird.
These: Obwohl es behauptet wird, dass sich das Universum gegenwärtig ausdehnt, so ist diese Behauptung illegitim.
Beweis: Die betrachtete Verschiebung im Lichtspektrum der meisten kosmischen Objekte entsteht zwar in der Gegenwart der spektroskopischen Betrachtung, die Bewegung, welche diese Verschiebung hervorruft, entsteht jedoch in der Vergangenheit (innerhalb der Gegenwart kann nämlich keine Bewegung entstehen – es kann auch keine Bewegung registriert werden).
Die Frage, ob das Universum expandiert oder kontrahiert bleibt aus diesem Grund unentscheidbar. Zudem gibt es im Universum keine unbewegte Bezugspunkte, an denen sich die etwaige Bewegungsdynamik festmachen ließe.
So äußert es sich die Unvollständigkeit des Sprachsystems, mit dessen Hilfe das Universum nicht nur beschrieben, sondern auch gesehen wird.
Offensichtlich entsteht der Raum durch das Zeitvergehen. Wenn wir nämlich sagen, dass keine Entfernung ohne Zeitverlust bewältigt wird, so kann konsequenterweise behauptet werden, dass durch den Zeitverlust der Raum erschaffen wird. Zwischen Raum und Zeit besteht somit ein Abhängigkeitsverhältnis. Dieser zeigt es sich darin, dass Abstände zwischen den Objekten im Universum modellunabhängig räumlich und zeitlich wachsen.
Es ist für mich ganz klar, dass kosmologische und physikalische Grundsätze, mit deren Hilfe approximiert wird, inadäquat sind. Es ist notwendig, die Vorstellung und die Sprache an die Universalität des Gegenstandes der Beschreibung – des Universums – anzupassen. Für die Physik und die Kosmologie einerseits und für das Universum andererseits gelten dieselben Gesetzen, welche für den vermeintlichen „Verbund“ der Religion und Gott gelten. Das Universelle kann nicht in lokal gültigen Sprachsystemen ausgedrückt werden. Das Lokalgültige ist im Kontext des Universellen unvollständig.
Das Nichts und die Existenz.
Das Nichts kann, per Definitionem, nicht existieren. Deshalb ist alles, was vorhanden ist, die Existenz. Die Existenz ist unendlich – sie besitzt keinen Anfang und kein Ende – sie kann deshalb nicht erschaffen worden sein.